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Protestforscher über 1. Mai"An Wut mangelt es nicht"

Wir fühlen uns für das Scheitern selbst verantwortlich, sagt Protestforscher Roland Roth. Deshalb wird es keinen Aufstand geben - auch wenn das gesünder wäre.

Fühlen sich laut Roth als Rächer der Enterbten: Autonome bei Maiprotesten in Berlin. Bild: dpa
Felix Lee
Daniel Schulz
Interview von Felix Lee und Daniel Schulz

taz: Herr Roth, beginnt am 1. Mai der Aufstand?

Roland Roth

Jahrgang 1949, ist Bewegungsforscher und Professor für Politikwissenschaft an der Hochschule Magdeburg-Stendal

Zusammen mit Dieter Rucht gibt er das Standardwerk über Protest in Deutschland heraus: "Die sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945".

Roland Roth erforschte unter anderem den Widerstand gegen Hartz IV, Proteste gegen Armut

in den USA, Integration sowie die Wirksamkeit von Programmen gegen Rechtsextremismus.

Roland Roth: Sicher nicht. Aber diesmal könnte es heftiger werden als in den Vorjahren. Ein Teil der autonomen Szene wird sich als Rächer der Enterbten fühlen und Krawall machen. Die abgefackelten Luxuskarossen der vergangenen Monate waren dafür erste Zeichen.

Aber erwarten Sie die Unruhen, vor denen DGB-Chef Michael Sommer und SPD-Präsidentschaftskandidatin Gesine Schwan warnen?

Nein, daran glauben die beiden doch selbst nicht. Eine Drohkulisse wird symbolpolitisch genutzt: Wenn ihr das Sozialsystem weiter beschneidet, müsst ihr mit Aufruhr rechnen. Ein ganz altes Spiel: Schon an der Wiege des Sozialstaats stand die Angst der Besitzenden vor Unruhen. Und die schürt man jetzt, ohne selbst für eine Protestbewegung zu mobilisieren. Weder Gewerkschaften und SPD noch die CDU oder die Firmenchefs rechnen aktuell wirklich mit einer Revolte.

Warum?

SPD und Gewerkschaften haben den Kontakt zum wachsenden Prekariat von Arbeitslosen und Schlechtbeschäftigten weitgehend verloren. Sie könnten die Drohung gar nicht wahrmachen und sich an die Spitze einer sozialen Protestbewegung stellen. Andererseits könnten sie diese auch nicht steuern oder verhindern, wenn es sie gäbe. Das wissen sie selbst.

Wer könnte das dann?

Niemand. Dass die stärkste soziale Protestbewegung der neuen Bundesrepublik, die gegen die Einführung von Hartz IV, gescheitert ist, wirkt noch immer lähmend. Es fehlt eine solide Infrastruktur, die eine dauerhafte und wirkungsvolle Protestbewegung tragen könnte.

Die Krisendemonstrationen am 28. März versuchten den allgemeinen Unmut zu kanalisieren. Warum gelang das nicht?

Gerade die sozial Benachteiligten sehen den direkten Nutzen solcher Proteste für sich nicht. Die meisten Menschen schließen sich nur einer Protestbewegung an, die Aussicht auf Erfolg hat. Die außerparlamentarische Linke sieht einfach nicht wie ein Sieger aus. Sie wirkt zu schwach, um wirklich etwas zu verändern.

Aber könnte es nicht so kommen wie bei der Französischen Revolution? Dort wurde die unangreifbar scheinende Monarchie über Nacht zertrümmert.

Das ist völlig unwahrscheinlich. In der Französischen Revolution gab es mit dem aufstrebenden Bürgertum einen Stand mit einem starken Klassenbewusstsein: Für die damaligen Unternehmer standen auf der einen Seite die Adligen - dekadente Schmarotzer, die in Luxus schwelgten. Auf der anderen Seite stand man selbst - arbeitsam, sittsam und moralisch integer. Man empfand sich selbst als eigentlicher Träger der Gesellschaft. Warum sollte man prassende Höflinge alimentieren?

Genau die gleiche Frage ließe sich heute auch stellen.

Teile des Mittelstands wurden mit dem Konjunkturprogramm ruhiggestellt. Diese Schichten glauben pathologisch an die selbstheilende Kraft des Marktes. Und wenn der es nicht schafft, muss ihm eben der Staat helfen. Die Idee einer anderen Gesellschaft existiert nicht. Natürlich stößt viele das dekadente Verhalten der Finanzbranche und mancher Firmenbosse ab. Aber das bleibt folgenlos.

Warum?

Weil ihr Verhalten nicht öffentlich geächtet wird. Medien und Politiker warnten vorsorglich vor einem Manager-Bashing. Der Begriff "Bankster" wurde bei uns nicht heimisch. In den Talkshows sitzen noch immer die alten Figuren mit den immer gleichen Parolen. Auch der Chef der Deutschen Bank hat schon verkündet, man mache weiter wie bisher. Die Situation erinnert an Walter Benjamin: dass es so weitergeht, ist die Katastrophe.

Dann hoffen wir also mit Karl Marx aufs Proletariat?

Nicht hier. Da müssen wir schon nach Lateinamerika schauen, wo Arbeiter bankrotte Fabriken übernommen haben. Das wäre selbst nach dem Abzug von Nokia aus Bochum nicht denkbar gewesen. Es fehlt die Kultur des "Wir schaffen das auch selbst". Weder bei den Bürgern noch bei den Arbeitern existiert das Selbstbewusstsein, die tragende Schicht der Gesellschaft zu repräsentieren.

Und die Unterschicht?

Die war schon während der Französischen Revolution eher eine Verfügungsmasse, die benutzt wurde. Ähnliches droht heute. Die Finanzkrise ist Wasser auf die Mühlen der Rechtsextremen mit ihrer Hetze gegen Wall Street und Weltjudentum. Zum Glück steht die Szene derzeit so desolat und organisatorisch geschwächt da.

Wie soll die Wut dann den extremen Rechten nutzen?

Die NPD erreicht heute soziale Milieus, die für die anderen Parteien schon längst verloren sind. Ihre Abgeordneten kommen häufig aus unteren Schichten und sind viel jünger. Ich befürchte keinen rechten Putsch. Aber die Rechtsradikalen könnten aus der Krise gestärkter hervorgehen als die Linke.

Bisher wählen USA-Hasser aber lieber die Linkspartei.

Wenn die Krise mit Massenentlassungen und Betriebsschließungen voll durchschlägt, wird das Placebo "Abwrackprämie" seine Wirkung einbüßen und vermutlich eine radikalere Kritik der Verhältnisse an Boden gewinnen. Sie wird auch eine eher traditionell sozialdemokratisch gestimmte Linkspartei treffen, die mitregiert und das derzeitige System stabilisiert. Ihre Mitglieder haben für Protestpolitik ohnehin nicht viel übrig.

Warum werden in Frankreich Manager als Geiseln genommen und hier nicht?

In Frankreich gibt es traditionell eine klare Frontstellung zwischen dem Patron und den Beschäftigten. Bossnapping wird dort als gesteigerte Form der Tarifverhandlung betrachtet. Hierzulande sitzen die Gewerkschaften mit im Aufsichtsrat, diese Mitbestimmung hat Tradition.

Wie wirkt sich diese Betriebskultur auf Proteste aus?

Die traurige Seite der Tradition zeigte sich bei der Mobilisierung für Frau Schaeffler. Nachdem ihr Continental-Coup krisenbedingt zu scheitern drohte, demonstrierten Schaeffler-Beschäftigte für Staatshilfen. Warum unterstützen sie ausgerechnet eine Frau, die jahrelang gewerkschaftliche Strukturen missachtet hat, statt sich mit Continental-Arbeitern zu solidarisieren?

Aus Dummheit?

Es mangelt an Klassenbewusstsein und Solidarität. Die Schaeffler-Beschäftigten haben sich von der Übernahme von Continental eine Stärkung ihres Standorts versprochen. Ich würde es als betriebsborniert bezeichnen.

Was muss passieren, damit die Wut hierzulande wächst?

An Wut mangelt es nicht. Zu Hause, am Stammtisch, in der Mittagspause auf der Arbeit - da schimpfen die Menschen. Der moralische Kredit der Wirtschaftseliten ist verspielt, niemand glaubt diesen Leuten mehr irgendetwas. Aber es glaubt auch niemand, dass es ihm bessergeht, wenn er diese Leute gefangen nimmt oder vermöbelt.

Also gibt es keine Revolte, und alles geht weiter wie bisher? Ist das Ihr Fazit?

Nein. Protestbewegungen sind Teil einer demokratischen Kultur, durch die sich ausgegrenzte Interessen immer wieder Gehör verschaffen. Aktuell droht aber eher eine Erosionskrise. Dazu gehören vielfältige Ausgrenzungserfahrungen: auf dem Arbeitsmarkt, in abgehängten Regionen, in einer verfallenden öffentlichen Infrastruktur. Hierzulande wenden die Menschen solche Erfahrungen aber eher gegen sich selbst - etwa in Depressionen, Sucht oder Suizid. Wir erleben einen Zerfall des gesellschaftlichen Zusammenhalts - keine Explosion, sondern eine Implosion.

Ist das typisch deutsch?

In Frankreich, den USA oder England richten sich Aggression und Wut heute stärker nach außen, gegen die Verursacher der Finanzkrise. Dort werden Banken umzingelt oder Manager gefangen gesetzt. Protest ist jedenfalls gesünder, als die Wut in sich hineinzufressen.

Wieso ist das hier anders?

Wir haben eine Kultur der Selbstzurechnung. Das lernen wir schon in der Schule: Jeder muss sich den gleichen Aufgaben stellen. Wer sie nicht meistert, ist automatisch ein Versager. Diesen fatalen Mechanismus müssen wir überwinden. Dafür braucht es tatsächlich den sozialen Protest, mit dem andere scheinheilig drohen.

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108 Kommentare

 / 
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  • MM
    Markus Mohr

    Mißtrauen

    Zwar verneint Professor Dr. Roland Roth die von den taz-Journalisten Schulz und Lee gestellte Polizeifrage, ob denn nun „am 1. Mai der Aufstand“ beginnt, er weist sie aber auch nicht als das zurück, als was sie zu benennen ist: Dumm. Stattdessen unterschiebt er hier in laxer Formulierung Autonomen den vielschichtigen Begriff der „Rächer der Enterbten“. Diese Klischeefolie, gemixt aus Szenerien eines Hollywood-Western-Filmes und der Märchenfigur Robin Hood, scheint ihm gerade Recht dafür zu sein, deren politisches wie soziales Anliegen zu entpolitisieren.

    Das gefällt mir zwar nicht, ist aber aus der Theorie und Praxis des von Professor Roth zusammen mit Professor Dr. Dieter Rucht herausgegeben Handbuches sozialer Bewegungen, das in diesem Interview als „Standardwerk“ bezeichnet wird, folgerichtig. Dieses Handbuch wurde über Jahre hinweg nicht nur mit limitierter Transparenz zu Gunsten des Landesamtes für Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen realisiert. Mehr noch. Einem seiner Angestellten, Dr. Thomas Grumke haben die Professoren Roth und Rucht in dem Handbuch hinter dem Rücken aller anderen Autoren die Gelegenheit eröffnet, den vielfachen Neonazimord seit den frühen 90er Jahren zu einem Ausdruck des „Strebens nach sozialem Wandel“ zu bagatellisieren.

    Als ich gegen die Präsenz des VS-Mitarbeiters Dr. Grumke in einem Sammelband zu sozialen Bewegungen in privaten Briefen an die beiden Professoren protestiert habe, haben sie diese Briefe unter anderem an das Landesamt für Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen weitergeleitet. Das qualifiziert Roth und Rucht präzise als Zuträger für eben diese honorige

    Institution.Wer zudem noch wie die beiden Handbuch-Herausgeber der irrigen Überzeugung anhängt, dass – wie sie schreiben - es vielen Aktivisten der Protestbewegungen in der Geschichte der Bundesrepublik wesentlich um einen „aktiven Verfassungsschutz“ in der aktiven Bürgergesellschaft gegangen sein soll, dem sollte man mit begründetem Misstrauen gegenübertreten, wenn er sich zu den aktuellen Perspektiven des Protestes gegen den Kapitalismus äußert.

    Gleichwohl: Wenn Professor Roth in dem taz-Interview zum Besten gibt: „Protest ist jedenfalls gesünder, als die Wut in sich hineinzufressen“, dann ist ihm dann zuzustimmen, wenn man Protest nicht als Widerspruch zur Wut zur Geltung kommen lässt.

    Markus Mohr, Hamburg

  • MP
    MAYDAY PARADE

    Dann zeigt Euren Protest am 1.Mai auf der MAYDAY PARADE BERLIN. Treffpunkt 13.30 Unter den Linden Höhe Bebelplatz)

     

    http://maydayberlin.blogsport.de/

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    Der Begriff "Kapitalismus" ist schief, da es sich dabei in Wirklichkeit gerade nicht um einen zahlreichen "-ismen" (=Ideologien) handelt, sondern um die natürliche Ordnung der Freiheit. Das Privateigentum ist die äußere Sphäre der Freiheit der Person; genauso wenig, wie die Gesellschaft zu bestimmen hat, wann der einzelne Geschlechtsverkehr haben sollte, hat sie zu bestimmen, was er mit den ihm gehörenden Produktionsmitteln macht.

  • CD
    Carl der alte Brigadier

    Der Revolution sollte immer die Reflexion der Verhältnisse vorausgehen, damit eben nicht bloß revoltiert wird um eines brennenden Autoreifens wegen.

     

    Staatlicher Hörfunk und Fernsehen kommen dafür nicht in Frage, weil sowohl bei ARD und ZDF wie auch bei den Landesrundfunkanstalten ein rechtskonservativer Wind durch die

    Redaktionsstuben weht und ein reflexionsfeindliches Zerstreuungsprogramm von Festspielpanoramen oder Pop-Musik dominiert.

     

    Der Wort- und Diskussionsanteil der freien, linkslibertären Radios läßt in D-Land meines Erachtens auch zu wünschen übrig, ohne die interessanten, kritischen Beiträge in Abrede stellen zu wollen.

     

    Ein bundesweites Radio Rosa Luxemburg mit 24-stündigem Wortprogramm - unter möglichst hoher Hörerbeteiligung, kombiniert vielleicht mit Berichten über Spiele linker Fußballclubs - sucht man jedoch hierzulande vergebens.

     

    Die traditionelle Maulfaulheit der organisierten deutschen Linken und eitles Oberlehrergebahren ist überdies meines Erachtens mitverantwortlich für das verbreitete Desinteresse an einer vitalen linken Protestkultur zwischen Kiel und Konstanz.

     

    Es stinkt in deutschen Landen seit jeher viel zu viel nach preußischem Stallstiefel.

     

    Nicht zuletzt besteht - so meine persönliche Erfahrung - auch eine Mentalitätsdiskrepanz zwischen katholischen und evangelischen Linken, die momentan nicht kompatibel erscheint.

     

    Vielleicht dauert es doch noch ein oder zwei Generationen, bis die emotionalen Nachwirkungen aus der Kaiserzeit und der Zeit des Nazifaschismus überwunden sind? Wäre zu hoffen...

  • W
    wurstwasser

    @ Daniel Schulz

     

    So sehr ich die Arbeiten (insbesondere das Parteienlexikon) von Stöss auch schätze, habe ich doch ein ungutes Gefühl bei so einer Studie, die dann auch noch im Sommer vor den Wahlen veröffentlicht werden soll, obwohl sie jetzt schon fertig zu sein scheint.

     

    Die Ergebnisse der Studie möchte ich garnicht in Frage stellen, aber die Erkenntnis, dass Wahlerfolge Parteien "Wettbewerbsvorteile" verschaffen, ist im Grunde ein alter Hut.

     

    In der ländlichen Region Westdeutschlands, aus der ich stamme, konnte und (kann man vermutlich immer noch) den haarsträubendsten Ansichten über grüne Terroristenfreunde, die kommunistische SPD und uns ausnutzende Ausländer und Asylanten (das war ohnehin das Gleiche) begegnen, in meinem Elternhaus kursierte "Aufklärungsliteratur" über alliierte Kriegsverbrechen und die ungeläuterte PDS - und trotzdem gelang es dort seit den 1950ern keiner rechten Partei mehr, nennenswerte Ergebnisse einzufahren. Über das Wählen von Parteien jenseits der CDU herrschte die Meinung, es sei sinnlos, da

    - sie zu klein seien, um etwas zu erreichen, außerdem zu zerstritten,

    - es Spalter seien, es gälte zuerst, den sicheren Untergang durch Rot-Grün zu verhindern,

    - sie lieber in einer großen Partei "mittun" sollten, um dort die "richtigen" Leute zu stärken,

    - sie ohnehin verboten würden, sobald man sie nicht mehr ignorieren könnte.

     

    Eine weitere Betrachtung über die Schnittmenge zwischen Links- und Rechtswähler findet sich übrigens hier, allerdings sieht man hier eher das Problem in der Übernahme kapitalismuskritischer Standpunkte durch die rechte, um darüber ein größeres Publikum für rechtsradikale Positionen zu gewinnen: http://www.neues-deutschland.de/artikel/148062.bei-den-linken-gewildert.html

  • M
    manni

    hi mallord, welche signale meinst du denn, die feuersignale von brennenden autos?

    furchtbar, diese spinner, die hier geistigen unsinn ablassen

  • MF
    Marcel F.

    Ich will ja nicht weiter stören aber für soziale Unruhen (und Generalstreik)ist es in Deutschland noch zu früh und die deutsche Bevölkerung noch zu satt. Das wird in einigen Jahren anders aussehen da die CDU/CSU, die FDP und die SPD nach dem Wahlkampf wieder die Axt rausholen und das soziale Netz weiter zerhacken werden.

  • JK
    Juergen K.

    Tolles Interview.

    Mal was Lesenswertes.

     

    "es existiert keine Idee" kann man vielleicht vervollständigen:

    Jede NICHTERHALTENDE Idee wird abgeblockt.

  • A
    anke

    P.S. In der Bundesrepublik von heute fehlt es an beidem - an Resignation ebenso, wie an Hoffnung. Selbst dann nämlich, wenn man das bestehende Prinzip für grundsätzlich falsch hält, bleibt einem dank einer perfekten Propaganda doch immer die Hoffnung, man könnte davon profitieren, wenn man sich nur geschickt genug anstellt. Verlierer? Sind, wenn man wirklich gut ist, immer andere.

     

    Außerdem mangelt es an echten Alternativen. Der Kapitalismus ist ungeheuer anpassungsfähig. Das macht ihn zum Überlebenskünstler. Ähnlich wie ein Krebs ist auch der Kapitalismus in der Lage, alles, was dem Organismus Gesellschaft zugeführt wird, für das eigene Wachstum nutzbar zu machen. Und so wie Krebszellen keine fremden sondern nur unkontrolliert wachsende körpereigene Zellen sind, sind waschechte Kapitalisten Produkte der Gesellschaft, die sie ruinieren. Sie werden von deren Immunsystem nicht erkannt und deswegen auch nicht abgestoßen. Sie "tun" ja auch lediglich das, was sie nicht tun sollen und nicht das, wozu sie ursprünglich "vorgesehen" waren und was man von ihnen also erwartet. Wenn es an gedachten Alternativen zum Kapitalismus mangelt, könnte das also durchaus daran liegen, dass (fast) sämtliche namhaften Denker dieses Landes zu nutzlosen Wucherungen mutiert sind. Hinzu kommt, dass die, die den Gedankengängen der Denker folgen müssten, das Lesen kaum noch für der Mühe wert halten. Zu einen, weil man von heißer Luft nicht satt wird, zum anderen aber auch, weil die "Macher" den selben Verführungen unterworfen sind, wie die "Denker".

     

    Wie man das Problem beheben kann? Keine Ahnung. Ich bin kein Arzt. Ich fürchte, in unserem Fall wäre die "Spontanheilung" ein echtes Wunder. Zellen nämlich haben nicht wirklich so etwas wie einen Verstand oder eine Sprache.

  • DS
    Daniel Schulz

    @Katev

     

    Wahrscheinlich hätten wir in der Frage auf eine Studie Bezug nehmen sollen. Ist einer handwerklichen Erwägung zum Opfer gefallen: Die Fragen im Interview sollen so kurz wie möglich sein, damit es nicht so aussieht als wolle der Interviewer die Leser mit seinen eigenen schlauen Thesen langweilen.

     

    Es gibt - nur als neuesten Beleg - eine Studie von Richard Stöss, in der nachgewiesen wird, dass Wähler mit rechtsextremem Weltbild eher die Linke als rechtsextreme Parteien wählen, weil die Linke erfolgreicher ist. Um es kürzer zu machen, kopiere ich an dieser Stelle Teile eines früheren Text von Kollegen und mir hinein:

     

    Seit den 90er Jahren gewinnen in der NPD zudem Thesen an Einfluss, die eine Mixtur aus Rassismus und Sozialismus propagieren - angelehnt an das Gedankengut sogenannter Nationalrevolutionäre aus den Jahren der Weimarer Republik. Die Chancen damit auf Wählerfang zu gehen, sind nicht schlecht: Für eine noch unveröffentlichte Studie über die Einstellungen von Wählern befragte das Forschungsinstitut Infratest Dimap im Jahr 2005 in persönlichen Interviews 2000 Menschen. Ergebnis: 20 Prozent der Befragten zeigten sich rechtsextrem eingestellt.

     

    Kurioserweise stimmte die große Mehrheit dieser Gruppe Ansichten zu, die aus den Programmen der Linken und der DKP stammen könnten. Der amerikanische Imperialismus als Feind der Demokratie, der Sozialismus eine gute Idee, die nur schlecht umgesetzt wurde - das finden auch die meisten, die NPD und Co ihre Stimmen geben würden.

     

    Derzeit bleibt es allerdings zumeist beim Konjunktiv. Denn die so Gesinnten wählen im Moment nicht die Rechtsextremen, sondern meist die Linke. Wie der Berliner Parteienforscher Richard Stöss, der die Studie im Sommer veröffentlichen wird, sagt, "tendieren die meisten Menschen mit einer rechtsextrem-antikapitalistischen Mentalität derzeit eher dazu, die Partei von Oskar Lafontaine statt der von Udo Voigt zu wählen."

     

    Quelle:

    http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/das-npd-dossier

  • A
    amadablam

    Warum es - hoffentlich - zu keinem Aufstand kommen wird, belegen u.a. eine Reihe von Kommentaren: es wird keine Alternative geboten, bestenfalls über sattsam bekannte Verschwörungstheorien ("die da oben") schwadroniert.

     

    1989 gab es für die DDR-Bewohner eine zum Greifen nahe Alternative. Welches Gesellschaftsmodell steht denn heute praxiserprobt bereit, mit der Wirtschaftskrise besser fertig zu werden? Kurbeln Betriebsbesetzungen in Frankreich den Absatz eigener Produkte an? Kommt es nicht auch bei Belegschaften von Gewerkschaften wegen Mitgliderschwund zu betriebsbedingten Kündigungen? Sind vermeintlich klassenlose Gesellschaften wie Island oder Paradiese wie Tonga nicht pleite? Hilft es dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau beim eingebrochenen Export wirklich, wenn der Bundesbürger marginal mehr Kaufkraft hat und im Zweifel nur die Binnennachfrage nach Genussmitteln und Klamotten stimuliert wird?

     

    Fragen über Fragen, aber nirgends eine Antwort, am allerwenigsten bei Herrn Roth. Aber so'n bißchen Aufruhr wäre schon geil, da kann man sich mal wieder selbst spüren...

  • H
    hto

    Zitat Roland Roth: "Deshalb wird es keinen Aufstand geben - auch wenn das gesünder wäre."

     

    Gesünder als der blödsinnige Glaube an "gesundes" Konkurrenzdenken des "freiheitlichen" Wettbewerbs um ... - wenn ich meiner Wut freien Lauf / die entsprechenden Worte geben dürfte, was der einzig wünschenswerten Gewalt entspricht, dann ...!?

     

    Gewalt gegen Menschen und ... ist einzig "gesund" im Sinne dieses Systems von "Zusammenleben" wie ein Krebsgeschwür - Spaltung, Streuung, Konfusion und Dummheit / Bewußtsein wie ein Sack voll Stroh!!!

  • L
    Lars

    @Katev:

    Die Hetze gegen Minderheiten hierzulande ist längst nicht mehr das Hauptaugenmerk moderner Faschisten. Schon längst haben sie aus den "alliierten Kriegsverbrechern" und den "JewSA" ein großes Thema gemacht. Nicht umsonst gibt es immer wieder Demonstrationen gegen "alliierten Bombenholocaust" oder einen "Antikriegstag" gegen imperialistische Kriege.

  • K
    Katev

    "Bisher wählen USA-Hasser aber lieber die Linkspartei."

     

    Woher wissen das Daniel und Felix so genau? Beleg? Außerdem: Wie kommt man von Rechtsextremismus als Sozialprotest auf die USA? Die Neonazis hetzen vor allem gegen Minderheiten hierzulande, die man als unbillige Konkurrenz im Wirtschaftskampf und als präsente Blitzableiter für persönliche Aggressionen heranzieht. Den USA kann kein Rechtsextremer wehtun, das ist ja wohl nicht das Problem.

  • B
    bettina

    erstmal finde ich diesen Kommentar im Gegensatz zu

    Verlautbarungen der Linkspartei gründlicher.

    Auch wirkt er der Panikmache der übrigen Parteien entgegen. Ich glaube nicht, dass ganz berlin morgen in Randale ausbricht.

    ES gibt ein vielfältiges angebot, seinen Protest kunzutun - auch gegen die Rechten in Berlin-Köpenik

    vor der NPD-Parteizentrale.

    Was ich absolut erfrischend finde, ist, dass es neben der tradionellen Maidemo mittags auch einen mayday gibt, der den Bedürfnissen unserer Schüler und Studenten , auch dem "Prekariat", viel mehr entgegenkommt.

    Das mit dem fehlenden Klassen und Solidaritätsbewußtsein stimmt allerdings.

    Ich kann es nicht mehr hören, wenn sich die Jung-relativ-Gutverdiener über die Gier der Banker aufregen ,um dann anschließend einer lustigen after-work Party ! beizuwohnen und den nächsten Autokauf planen.

  • H
    hto

    Zitat Roland Roth: "Dafür braucht es tatsächlich den sozialen Protest, mit dem andere scheinheilig drohen."

     

    Und an Scheinheiligkeit mangelt es offensichtlich auch nicht - Surfen auf dem Zeitgeist, kein Wunder bei einer gleichermaßen systemrational-gepflegten Bewußtseinsschwäche in Angst, Gewalt und "Individualbewußtsein" auf Sündenbocksuche!?

  • B
    bibabutze

    In einem anderen Printmedium las ich die These: "Der soziale Friede in Deutschland ist deshalb auch so billig zu haben, weil die Aggressionen der Landsleute auf der Autobahn und beim Kampf um einen Parkplatz ausgelebt werden."

    Ich möchte spontan ergänzen....."und an der Ehefrau und den Kindern, falls gerade mal der Hund nicht greifbar ist".

  • S
    Stefan

    Anhand der Kommentare sieht man schön, warum Deutschland untergehen wird. Es gibt einfach keinen Zusammenhalt, jeder versucht schlauer daher zu reden als der andere. Genau deshalb konnten "die da oben" ihr Spiel soweit treiben und werden es auch weiterhin.

  • M
    Makeze

    Frau Gesine Schwan hat nie vor Ausschreitungen gewarnt. Nicht mal ansatzweise. Das ist nur in der kleinen Welt des Journalismus so gewesen, in der realen Welt hat sie lediglich gesagt, dass die Leute ziemlich angepisst werden könnten.

    Aber cool das die taz da jetzt auch mitmacht!

  • V
    vic

    Widerstand ist wichtig, doch er wird die Zustände nicht ändern.

    Wir haben bereits zu viel Macht abgegeben, in unfähige Hände und an Großkonzerne.

    Obwohl die Mehrheit aller Deutschen betroffen ist, gehen davon nur wenig auf die Straße, und hier liegt das Problem.

    Wären wir viele, könnten wir noch etwas bewegen.

  • D
    DerDemokrator

    Was ich mir für den 1 Mai wünsche?

     

    Brennende Müllcontainer in ganz Deutschland-als Mahnung und Warnung. Kerzen reichen leider nicht mehr aus und Autos sind definitiv der falsche Weg.

    Wenn man sich das Polittheater im Fernsehen ansieht, so merkt man nur, ist wie mit´m Rauchen, jeder weiß das es schädlich ist und irgendwann Jeden erwischt, aber jeder glaubt er könnte einfach so weiter machen.

     

    Ciao

    DerDemokrator

  • PK
    Peter Koch

    "In einem demokratischen Staat ist das Staatsvolk der einzige Souverän. Er hat das Recht,die von Ihm an Dritte delegierte Gewalt, jederzeit wieder an sich zu ziehen!" Auch mit Gewalt, wenn keine andere Abhilfe möglich ist! (aus: Demokratie und Widerstand,Beck).Widerstandsrecht siehe Grundgesetz.

     

    Und ATTAC gibt es ja auch noch! Wer etwas verändern will, muß sich engagieren!

    Herrn Roth widerspreche ich hiermit!

  • W
    Wahrheitsprüfer

    Ich war Betriebsrat und bin in der Gewerkschaft. Leider ist die Gewerkschaft hier komplett Konsensverblödet und merkt nichtmal, wie sie ihren eigenen Untergang bürokratisch korrekt durchführt. Ich konnte jedenfalls keinen, in meiner Zeit als Betriebsrat, zu Rebellen machen. Ich wurde eher ruhiggestellt. Natürlich habe ich meine Konsequenzen gezogen und bin raus. Kein Bock mehr :-D. So kann natürlich die Kaste der "Adligen" noch Tausende Jahre weitermachen.

     

    Wird sich leider nicht ändern. Manche Tatsachen muß man einfach akzeptieren. Genauso wie Supernovas, Schwarze Löcher, Regen der fällt, Gravitation, Lichtgeschwindigkeit. Ob man etwas unternimmt oder nicht, das Universum interessiert sich dafür nicht. :-) Als Marienkäfer wiedergeboren zu werden ist eine Option.

  • M
    mir

    Es ging nicht um Mauern zwischen Völkern. Es ging um Freiheit.

    Vor allem um die Freiheit zu Reden und zu "pressen". Die Freiheit zu wählen und nicht von den Herrschenden belogen und hintergangen zu werden. Es ging um Freiheit von Spitzelei und Willkür.

    Viele Dinge. Und erst am Ende einer langen Liste ging es auch um Bewegungs-Freiheit.

  • P
    Philipp

    Das ostdeutsche Volk wird immer wieder gern als Totalitarismus überwindende Instanz gefeiert. Das führt lediglich zu einem falschen Selbstbewußtsein. Die Harz 4 Proteste haben deutlich gezeigt, das es nicht mehr als "Wir sind das Volk" Rufe waren. Man muß sich auf der Zunge zergehen lassen, dass die Deutschen heute glauben, die Sovjetunion wäre wegen den Demos einiger Oppositioneller in die Knie gegangen.

    Wer diesen Unsinn glaubt, erwartet beim rufen der Zauberformel (Wir sind das Volk)tatsächlich eine System-zerschmetternde Macht, der sich kein Politiker wiedersetzen kann.

    Vom Ostdeutschen erwarte ich wenig. Die Generation derer, die Argumente des Marxismus noch einmal herauskramen könnten ist alt geworden. Alles was danach kommt hat in der Schule der BRD die Gleichsetzung von Faschismus und Kommunismus/Sozialismus/Marxismis...eingetrichtert bekommen. Somit ist die wissenschaftliche Kritik am Kapitalismus mit dem System untergegangen und "bewältigt".

    Es hilft möglicherweise nur Aufklärung, Schulung und Agitation.

    Die Jugend ist zersplittert in Subkulturen, die sich in Selbstdarstellung und Depression zerfleischen. Von der jetzigen Generation geht kaum eine Kritik am System aus.

    Kritik ist heute zu einem Verbesserungsvorschlagswesen verkommen, meist geht es nur noch darum den Kapitalismus zu zähmen.

  • H
    hto

    Zitat Roland Roth: "Weder Gewerkschaften und SPD noch die CDU oder die Firmenchefs rechnen aktuell wirklich mit einer Revolte."

     

    Man muß die Massen nur anständig in systematischer Konfusion zur Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche bilden, dann ist die systemrationale Demoralisierung so sicher wie das Amen in der Kirche, und die "Experten" / Fachidioten des Systems können mit relativer Sicherheit soviel dummschwätzen bis wir alle im Kommunikationsmüll unserer "Werteordnung" abkacken.

  • H
    hase

    .....Weil ihr Verhalten nicht öffentlich geächtet wird. Medien und Politiker warnten vorsorglich vor einem Manager-Bashing. Der Begriff "Bankster" wurde bei uns nicht heimisch. In den Talkshows sitzen noch immer die alten Figuren mit den immer gleichen Parolen....

     

    ...... und das liegt maßgeblich an der Gleichschaltung der großen Medien - durch wen auch immer ...

  • F
    flugsaurier

    Kommt lieber am 30. April zur revolutionären Mai-Demo in Hamburg, 17 Uhr, Hein-Köllisch-Platz, anstatt den Frust in euch reinzufressen, liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen

  • M
    Matthias

    Ganz toll - der Protestforscher betreibt im wesentlichen Publikumsbeschimpfung: Die Angestellten sind träge und leicht ruhigzustellen, die Arbeiter sind dumm und zu selbstkritisch, und außerdem wurden Wirtschaftsführer nicht ausreichend stigmatisiert.

    Da macht es sich jemand entschieden zu einfach.

  • CR
    christine rölke-sommer

    mein fazit: Leute, laßt das saufen sein! dann klappt das auch mit der revolution!

  • E
    ElToro

    Ich bin nicht der Meinung, dass die ostdeutschen es alleine geschafft haben die DDR zu kippen aber seisdrum.

    Damals ging es jedenfalls um Mauern zwischen Völkern, nicht Schichten, dabei hat man natürlich ein größeres Bedürfnis dagegen vorzugehen.

     

    Vielleicht ehrt es den Deutschen, nicht aus materieller Ungerechtigkeit zu revoltieren.

  • A
    Aldo

    Das mit der „Kultur der Selbstzurechnung" würde ich noch ergänzen mit einem Klassiker der kritischen Theorie: „Autorität und Familie.“ von Horkheimer/Fromm. Die dortigen Aussagen sind erschreckend aktuell, wenn es um die Funktion der Familie geht. Denn in dieser primären Sozialisationsinstanz lernt man/ frau die Unterordnung, die Einsicht, dass nur diejenigen Erfolg haben, die sich ducken.

    Noch einen weiteren Klassiker würde ich empfehlen: Wohin treibt die Bundesrepublik von 1966 in dem ein nicht für die damalige Zeit ungeheuerlicher Satz steht: „Parteioligarchie .. heißt Verachtung des Volkes". Diese radikale Aussage von Karl Jaspers, einem der prominentesten Intellektuellen der damaligen Bundesrepublik möchte ich gerne von der medial so präsenten Wissenselite der Berliner Republik aufgegriffen sehen. Stattdessen allenthalben Konformismus und Lähmung. Hat das vielleicht mit dem Totalitarismus der Mitte zu tun, mit der Industrialisierung des Bewusstseins alias Privatisierung von Radio und Fernsehen seit den 1980 Jahren?

  • L
    Lars

    Also wirklich, liebe TAZ. Das auf dem Bild sind nun wirklich alles andere als Autonome. Das sind abenteuerlustige Ghettoproleten.

  • S
    Satyadarshi

    Naja, soweit hat das Schulsystem die Menschen in Deutschland verkrüppelt!

    Kopnicker sind se geworden oder Meckerer.

     

    Hoffnung liegt vielleicht bei den ehemaligen Ostdeutschen; wäre nicht ihr erster Systemsturz.

    Nur die vollgefressenen Kapitalsäcke sind nicht so leicht zu überzeugen. Vielleicht muss erst der deutsche Magen leer sein, bis man aufwacht.

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    "Das Gegenteil von (politisch) ‚links‘ ist nicht ‚rechts‘ - und das Gegenteil von rechts ist nicht links. Der braune Sozialismus war und ist nur eine Variante des roten Sozialismus. Das Gegenteil von ‚links‘ (und von ‚rechts‘) ist: ‚freiheitlich‘ und ‚offen‘, sowie ‚rechtsstaatlich‘ im ursprünglichen Sinne des Wortes. Und freiheitlich, offen und rechtsstaatlich bedeutet zugleich: So viel persönliche und private Entscheidungsautonomie des Bürgers als möglich. Und das wiederum heißt zugleich: So wenig Staat und Politik als überhaupt möglich, und so wenig Parteien- und Funktionärskompetenzen als gerade noch denkbar." (Roland Baader)

  • M
    Mallord

    .. lieber herr roth:

     

    .. leider unterschätzen sie da die menschen in der ehemaligen ddr. wenn die "alt-bundesbürger" lieber suchteln & selbstmorden .. zeigt doch ein blick auf die jüngere deutsche geschichte das der "deutsche" sehr wohl fähig und willens ist systeme, wenn gewollt auch über nacht, zu beseitigen.

     

    .. nur mit dem unterschied das dieser staat auf seine bürger schiessen lassen wird .. so einfach lässt sich die sogenannte "elite" hier nicht das heft aus der hand aus der hand nehmen ..

     

    TROTZDEM:

     

    .. unruhe ist zu befürworten und nach kräften zu unterstützen ..

     

    VÖLKER HÖRT DIE SIGNALE .....

  • MM
    Markus Mohr

    Mißtrauen

    Zwar verneint Professor Dr. Roland Roth die von den taz-Journalisten Schulz und Lee gestellte Polizeifrage, ob denn nun „am 1. Mai der Aufstand“ beginnt, er weist sie aber auch nicht als das zurück, als was sie zu benennen ist: Dumm. Stattdessen unterschiebt er hier in laxer Formulierung Autonomen den vielschichtigen Begriff der „Rächer der Enterbten“. Diese Klischeefolie, gemixt aus Szenerien eines Hollywood-Western-Filmes und der Märchenfigur Robin Hood, scheint ihm gerade Recht dafür zu sein, deren politisches wie soziales Anliegen zu entpolitisieren.

    Das gefällt mir zwar nicht, ist aber aus der Theorie und Praxis des von Professor Roth zusammen mit Professor Dr. Dieter Rucht herausgegeben Handbuches sozialer Bewegungen, das in diesem Interview als „Standardwerk“ bezeichnet wird, folgerichtig. Dieses Handbuch wurde über Jahre hinweg nicht nur mit limitierter Transparenz zu Gunsten des Landesamtes für Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen realisiert. Mehr noch. Einem seiner Angestellten, Dr. Thomas Grumke haben die Professoren Roth und Rucht in dem Handbuch hinter dem Rücken aller anderen Autoren die Gelegenheit eröffnet, den vielfachen Neonazimord seit den frühen 90er Jahren zu einem Ausdruck des „Strebens nach sozialem Wandel“ zu bagatellisieren.

    Als ich gegen die Präsenz des VS-Mitarbeiters Dr. Grumke in einem Sammelband zu sozialen Bewegungen in privaten Briefen an die beiden Professoren protestiert habe, haben sie diese Briefe unter anderem an das Landesamt für Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen weitergeleitet. Das qualifiziert Roth und Rucht präzise als Zuträger für eben diese honorige

    Institution.Wer zudem noch wie die beiden Handbuch-Herausgeber der irrigen Überzeugung anhängt, dass – wie sie schreiben - es vielen Aktivisten der Protestbewegungen in der Geschichte der Bundesrepublik wesentlich um einen „aktiven Verfassungsschutz“ in der aktiven Bürgergesellschaft gegangen sein soll, dem sollte man mit begründetem Misstrauen gegenübertreten, wenn er sich zu den aktuellen Perspektiven des Protestes gegen den Kapitalismus äußert.

    Gleichwohl: Wenn Professor Roth in dem taz-Interview zum Besten gibt: „Protest ist jedenfalls gesünder, als die Wut in sich hineinzufressen“, dann ist ihm dann zuzustimmen, wenn man Protest nicht als Widerspruch zur Wut zur Geltung kommen lässt.

    Markus Mohr, Hamburg

  • MP
    MAYDAY PARADE

    Dann zeigt Euren Protest am 1.Mai auf der MAYDAY PARADE BERLIN. Treffpunkt 13.30 Unter den Linden Höhe Bebelplatz)

     

    http://maydayberlin.blogsport.de/

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    Der Begriff "Kapitalismus" ist schief, da es sich dabei in Wirklichkeit gerade nicht um einen zahlreichen "-ismen" (=Ideologien) handelt, sondern um die natürliche Ordnung der Freiheit. Das Privateigentum ist die äußere Sphäre der Freiheit der Person; genauso wenig, wie die Gesellschaft zu bestimmen hat, wann der einzelne Geschlechtsverkehr haben sollte, hat sie zu bestimmen, was er mit den ihm gehörenden Produktionsmitteln macht.

  • CD
    Carl der alte Brigadier

    Der Revolution sollte immer die Reflexion der Verhältnisse vorausgehen, damit eben nicht bloß revoltiert wird um eines brennenden Autoreifens wegen.

     

    Staatlicher Hörfunk und Fernsehen kommen dafür nicht in Frage, weil sowohl bei ARD und ZDF wie auch bei den Landesrundfunkanstalten ein rechtskonservativer Wind durch die

    Redaktionsstuben weht und ein reflexionsfeindliches Zerstreuungsprogramm von Festspielpanoramen oder Pop-Musik dominiert.

     

    Der Wort- und Diskussionsanteil der freien, linkslibertären Radios läßt in D-Land meines Erachtens auch zu wünschen übrig, ohne die interessanten, kritischen Beiträge in Abrede stellen zu wollen.

     

    Ein bundesweites Radio Rosa Luxemburg mit 24-stündigem Wortprogramm - unter möglichst hoher Hörerbeteiligung, kombiniert vielleicht mit Berichten über Spiele linker Fußballclubs - sucht man jedoch hierzulande vergebens.

     

    Die traditionelle Maulfaulheit der organisierten deutschen Linken und eitles Oberlehrergebahren ist überdies meines Erachtens mitverantwortlich für das verbreitete Desinteresse an einer vitalen linken Protestkultur zwischen Kiel und Konstanz.

     

    Es stinkt in deutschen Landen seit jeher viel zu viel nach preußischem Stallstiefel.

     

    Nicht zuletzt besteht - so meine persönliche Erfahrung - auch eine Mentalitätsdiskrepanz zwischen katholischen und evangelischen Linken, die momentan nicht kompatibel erscheint.

     

    Vielleicht dauert es doch noch ein oder zwei Generationen, bis die emotionalen Nachwirkungen aus der Kaiserzeit und der Zeit des Nazifaschismus überwunden sind? Wäre zu hoffen...

  • W
    wurstwasser

    @ Daniel Schulz

     

    So sehr ich die Arbeiten (insbesondere das Parteienlexikon) von Stöss auch schätze, habe ich doch ein ungutes Gefühl bei so einer Studie, die dann auch noch im Sommer vor den Wahlen veröffentlicht werden soll, obwohl sie jetzt schon fertig zu sein scheint.

     

    Die Ergebnisse der Studie möchte ich garnicht in Frage stellen, aber die Erkenntnis, dass Wahlerfolge Parteien "Wettbewerbsvorteile" verschaffen, ist im Grunde ein alter Hut.

     

    In der ländlichen Region Westdeutschlands, aus der ich stamme, konnte und (kann man vermutlich immer noch) den haarsträubendsten Ansichten über grüne Terroristenfreunde, die kommunistische SPD und uns ausnutzende Ausländer und Asylanten (das war ohnehin das Gleiche) begegnen, in meinem Elternhaus kursierte "Aufklärungsliteratur" über alliierte Kriegsverbrechen und die ungeläuterte PDS - und trotzdem gelang es dort seit den 1950ern keiner rechten Partei mehr, nennenswerte Ergebnisse einzufahren. Über das Wählen von Parteien jenseits der CDU herrschte die Meinung, es sei sinnlos, da

    - sie zu klein seien, um etwas zu erreichen, außerdem zu zerstritten,

    - es Spalter seien, es gälte zuerst, den sicheren Untergang durch Rot-Grün zu verhindern,

    - sie lieber in einer großen Partei "mittun" sollten, um dort die "richtigen" Leute zu stärken,

    - sie ohnehin verboten würden, sobald man sie nicht mehr ignorieren könnte.

     

    Eine weitere Betrachtung über die Schnittmenge zwischen Links- und Rechtswähler findet sich übrigens hier, allerdings sieht man hier eher das Problem in der Übernahme kapitalismuskritischer Standpunkte durch die rechte, um darüber ein größeres Publikum für rechtsradikale Positionen zu gewinnen: http://www.neues-deutschland.de/artikel/148062.bei-den-linken-gewildert.html

  • M
    manni

    hi mallord, welche signale meinst du denn, die feuersignale von brennenden autos?

    furchtbar, diese spinner, die hier geistigen unsinn ablassen

  • MF
    Marcel F.

    Ich will ja nicht weiter stören aber für soziale Unruhen (und Generalstreik)ist es in Deutschland noch zu früh und die deutsche Bevölkerung noch zu satt. Das wird in einigen Jahren anders aussehen da die CDU/CSU, die FDP und die SPD nach dem Wahlkampf wieder die Axt rausholen und das soziale Netz weiter zerhacken werden.

  • JK
    Juergen K.

    Tolles Interview.

    Mal was Lesenswertes.

     

    "es existiert keine Idee" kann man vielleicht vervollständigen:

    Jede NICHTERHALTENDE Idee wird abgeblockt.

  • A
    anke

    P.S. In der Bundesrepublik von heute fehlt es an beidem - an Resignation ebenso, wie an Hoffnung. Selbst dann nämlich, wenn man das bestehende Prinzip für grundsätzlich falsch hält, bleibt einem dank einer perfekten Propaganda doch immer die Hoffnung, man könnte davon profitieren, wenn man sich nur geschickt genug anstellt. Verlierer? Sind, wenn man wirklich gut ist, immer andere.

     

    Außerdem mangelt es an echten Alternativen. Der Kapitalismus ist ungeheuer anpassungsfähig. Das macht ihn zum Überlebenskünstler. Ähnlich wie ein Krebs ist auch der Kapitalismus in der Lage, alles, was dem Organismus Gesellschaft zugeführt wird, für das eigene Wachstum nutzbar zu machen. Und so wie Krebszellen keine fremden sondern nur unkontrolliert wachsende körpereigene Zellen sind, sind waschechte Kapitalisten Produkte der Gesellschaft, die sie ruinieren. Sie werden von deren Immunsystem nicht erkannt und deswegen auch nicht abgestoßen. Sie "tun" ja auch lediglich das, was sie nicht tun sollen und nicht das, wozu sie ursprünglich "vorgesehen" waren und was man von ihnen also erwartet. Wenn es an gedachten Alternativen zum Kapitalismus mangelt, könnte das also durchaus daran liegen, dass (fast) sämtliche namhaften Denker dieses Landes zu nutzlosen Wucherungen mutiert sind. Hinzu kommt, dass die, die den Gedankengängen der Denker folgen müssten, das Lesen kaum noch für der Mühe wert halten. Zu einen, weil man von heißer Luft nicht satt wird, zum anderen aber auch, weil die "Macher" den selben Verführungen unterworfen sind, wie die "Denker".

     

    Wie man das Problem beheben kann? Keine Ahnung. Ich bin kein Arzt. Ich fürchte, in unserem Fall wäre die "Spontanheilung" ein echtes Wunder. Zellen nämlich haben nicht wirklich so etwas wie einen Verstand oder eine Sprache.

  • DS
    Daniel Schulz

    @Katev

     

    Wahrscheinlich hätten wir in der Frage auf eine Studie Bezug nehmen sollen. Ist einer handwerklichen Erwägung zum Opfer gefallen: Die Fragen im Interview sollen so kurz wie möglich sein, damit es nicht so aussieht als wolle der Interviewer die Leser mit seinen eigenen schlauen Thesen langweilen.

     

    Es gibt - nur als neuesten Beleg - eine Studie von Richard Stöss, in der nachgewiesen wird, dass Wähler mit rechtsextremem Weltbild eher die Linke als rechtsextreme Parteien wählen, weil die Linke erfolgreicher ist. Um es kürzer zu machen, kopiere ich an dieser Stelle Teile eines früheren Text von Kollegen und mir hinein:

     

    Seit den 90er Jahren gewinnen in der NPD zudem Thesen an Einfluss, die eine Mixtur aus Rassismus und Sozialismus propagieren - angelehnt an das Gedankengut sogenannter Nationalrevolutionäre aus den Jahren der Weimarer Republik. Die Chancen damit auf Wählerfang zu gehen, sind nicht schlecht: Für eine noch unveröffentlichte Studie über die Einstellungen von Wählern befragte das Forschungsinstitut Infratest Dimap im Jahr 2005 in persönlichen Interviews 2000 Menschen. Ergebnis: 20 Prozent der Befragten zeigten sich rechtsextrem eingestellt.

     

    Kurioserweise stimmte die große Mehrheit dieser Gruppe Ansichten zu, die aus den Programmen der Linken und der DKP stammen könnten. Der amerikanische Imperialismus als Feind der Demokratie, der Sozialismus eine gute Idee, die nur schlecht umgesetzt wurde - das finden auch die meisten, die NPD und Co ihre Stimmen geben würden.

     

    Derzeit bleibt es allerdings zumeist beim Konjunktiv. Denn die so Gesinnten wählen im Moment nicht die Rechtsextremen, sondern meist die Linke. Wie der Berliner Parteienforscher Richard Stöss, der die Studie im Sommer veröffentlichen wird, sagt, "tendieren die meisten Menschen mit einer rechtsextrem-antikapitalistischen Mentalität derzeit eher dazu, die Partei von Oskar Lafontaine statt der von Udo Voigt zu wählen."

     

    Quelle:

    http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/das-npd-dossier

  • A
    amadablam

    Warum es - hoffentlich - zu keinem Aufstand kommen wird, belegen u.a. eine Reihe von Kommentaren: es wird keine Alternative geboten, bestenfalls über sattsam bekannte Verschwörungstheorien ("die da oben") schwadroniert.

     

    1989 gab es für die DDR-Bewohner eine zum Greifen nahe Alternative. Welches Gesellschaftsmodell steht denn heute praxiserprobt bereit, mit der Wirtschaftskrise besser fertig zu werden? Kurbeln Betriebsbesetzungen in Frankreich den Absatz eigener Produkte an? Kommt es nicht auch bei Belegschaften von Gewerkschaften wegen Mitgliderschwund zu betriebsbedingten Kündigungen? Sind vermeintlich klassenlose Gesellschaften wie Island oder Paradiese wie Tonga nicht pleite? Hilft es dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau beim eingebrochenen Export wirklich, wenn der Bundesbürger marginal mehr Kaufkraft hat und im Zweifel nur die Binnennachfrage nach Genussmitteln und Klamotten stimuliert wird?

     

    Fragen über Fragen, aber nirgends eine Antwort, am allerwenigsten bei Herrn Roth. Aber so'n bißchen Aufruhr wäre schon geil, da kann man sich mal wieder selbst spüren...

  • H
    hto

    Zitat Roland Roth: "Deshalb wird es keinen Aufstand geben - auch wenn das gesünder wäre."

     

    Gesünder als der blödsinnige Glaube an "gesundes" Konkurrenzdenken des "freiheitlichen" Wettbewerbs um ... - wenn ich meiner Wut freien Lauf / die entsprechenden Worte geben dürfte, was der einzig wünschenswerten Gewalt entspricht, dann ...!?

     

    Gewalt gegen Menschen und ... ist einzig "gesund" im Sinne dieses Systems von "Zusammenleben" wie ein Krebsgeschwür - Spaltung, Streuung, Konfusion und Dummheit / Bewußtsein wie ein Sack voll Stroh!!!

  • L
    Lars

    @Katev:

    Die Hetze gegen Minderheiten hierzulande ist längst nicht mehr das Hauptaugenmerk moderner Faschisten. Schon längst haben sie aus den "alliierten Kriegsverbrechern" und den "JewSA" ein großes Thema gemacht. Nicht umsonst gibt es immer wieder Demonstrationen gegen "alliierten Bombenholocaust" oder einen "Antikriegstag" gegen imperialistische Kriege.

  • K
    Katev

    "Bisher wählen USA-Hasser aber lieber die Linkspartei."

     

    Woher wissen das Daniel und Felix so genau? Beleg? Außerdem: Wie kommt man von Rechtsextremismus als Sozialprotest auf die USA? Die Neonazis hetzen vor allem gegen Minderheiten hierzulande, die man als unbillige Konkurrenz im Wirtschaftskampf und als präsente Blitzableiter für persönliche Aggressionen heranzieht. Den USA kann kein Rechtsextremer wehtun, das ist ja wohl nicht das Problem.

  • B
    bettina

    erstmal finde ich diesen Kommentar im Gegensatz zu

    Verlautbarungen der Linkspartei gründlicher.

    Auch wirkt er der Panikmache der übrigen Parteien entgegen. Ich glaube nicht, dass ganz berlin morgen in Randale ausbricht.

    ES gibt ein vielfältiges angebot, seinen Protest kunzutun - auch gegen die Rechten in Berlin-Köpenik

    vor der NPD-Parteizentrale.

    Was ich absolut erfrischend finde, ist, dass es neben der tradionellen Maidemo mittags auch einen mayday gibt, der den Bedürfnissen unserer Schüler und Studenten , auch dem "Prekariat", viel mehr entgegenkommt.

    Das mit dem fehlenden Klassen und Solidaritätsbewußtsein stimmt allerdings.

    Ich kann es nicht mehr hören, wenn sich die Jung-relativ-Gutverdiener über die Gier der Banker aufregen ,um dann anschließend einer lustigen after-work Party ! beizuwohnen und den nächsten Autokauf planen.

  • H
    hto

    Zitat Roland Roth: "Dafür braucht es tatsächlich den sozialen Protest, mit dem andere scheinheilig drohen."

     

    Und an Scheinheiligkeit mangelt es offensichtlich auch nicht - Surfen auf dem Zeitgeist, kein Wunder bei einer gleichermaßen systemrational-gepflegten Bewußtseinsschwäche in Angst, Gewalt und "Individualbewußtsein" auf Sündenbocksuche!?

  • B
    bibabutze

    In einem anderen Printmedium las ich die These: "Der soziale Friede in Deutschland ist deshalb auch so billig zu haben, weil die Aggressionen der Landsleute auf der Autobahn und beim Kampf um einen Parkplatz ausgelebt werden."

    Ich möchte spontan ergänzen....."und an der Ehefrau und den Kindern, falls gerade mal der Hund nicht greifbar ist".

  • S
    Stefan

    Anhand der Kommentare sieht man schön, warum Deutschland untergehen wird. Es gibt einfach keinen Zusammenhalt, jeder versucht schlauer daher zu reden als der andere. Genau deshalb konnten "die da oben" ihr Spiel soweit treiben und werden es auch weiterhin.

  • M
    Makeze

    Frau Gesine Schwan hat nie vor Ausschreitungen gewarnt. Nicht mal ansatzweise. Das ist nur in der kleinen Welt des Journalismus so gewesen, in der realen Welt hat sie lediglich gesagt, dass die Leute ziemlich angepisst werden könnten.

    Aber cool das die taz da jetzt auch mitmacht!

  • V
    vic

    Widerstand ist wichtig, doch er wird die Zustände nicht ändern.

    Wir haben bereits zu viel Macht abgegeben, in unfähige Hände und an Großkonzerne.

    Obwohl die Mehrheit aller Deutschen betroffen ist, gehen davon nur wenig auf die Straße, und hier liegt das Problem.

    Wären wir viele, könnten wir noch etwas bewegen.

  • D
    DerDemokrator

    Was ich mir für den 1 Mai wünsche?

     

    Brennende Müllcontainer in ganz Deutschland-als Mahnung und Warnung. Kerzen reichen leider nicht mehr aus und Autos sind definitiv der falsche Weg.

    Wenn man sich das Polittheater im Fernsehen ansieht, so merkt man nur, ist wie mit´m Rauchen, jeder weiß das es schädlich ist und irgendwann Jeden erwischt, aber jeder glaubt er könnte einfach so weiter machen.

     

    Ciao

    DerDemokrator

  • PK
    Peter Koch

    "In einem demokratischen Staat ist das Staatsvolk der einzige Souverän. Er hat das Recht,die von Ihm an Dritte delegierte Gewalt, jederzeit wieder an sich zu ziehen!" Auch mit Gewalt, wenn keine andere Abhilfe möglich ist! (aus: Demokratie und Widerstand,Beck).Widerstandsrecht siehe Grundgesetz.

     

    Und ATTAC gibt es ja auch noch! Wer etwas verändern will, muß sich engagieren!

    Herrn Roth widerspreche ich hiermit!

  • W
    Wahrheitsprüfer

    Ich war Betriebsrat und bin in der Gewerkschaft. Leider ist die Gewerkschaft hier komplett Konsensverblödet und merkt nichtmal, wie sie ihren eigenen Untergang bürokratisch korrekt durchführt. Ich konnte jedenfalls keinen, in meiner Zeit als Betriebsrat, zu Rebellen machen. Ich wurde eher ruhiggestellt. Natürlich habe ich meine Konsequenzen gezogen und bin raus. Kein Bock mehr :-D. So kann natürlich die Kaste der "Adligen" noch Tausende Jahre weitermachen.

     

    Wird sich leider nicht ändern. Manche Tatsachen muß man einfach akzeptieren. Genauso wie Supernovas, Schwarze Löcher, Regen der fällt, Gravitation, Lichtgeschwindigkeit. Ob man etwas unternimmt oder nicht, das Universum interessiert sich dafür nicht. :-) Als Marienkäfer wiedergeboren zu werden ist eine Option.

  • M
    mir

    Es ging nicht um Mauern zwischen Völkern. Es ging um Freiheit.

    Vor allem um die Freiheit zu Reden und zu "pressen". Die Freiheit zu wählen und nicht von den Herrschenden belogen und hintergangen zu werden. Es ging um Freiheit von Spitzelei und Willkür.

    Viele Dinge. Und erst am Ende einer langen Liste ging es auch um Bewegungs-Freiheit.

  • P
    Philipp

    Das ostdeutsche Volk wird immer wieder gern als Totalitarismus überwindende Instanz gefeiert. Das führt lediglich zu einem falschen Selbstbewußtsein. Die Harz 4 Proteste haben deutlich gezeigt, das es nicht mehr als "Wir sind das Volk" Rufe waren. Man muß sich auf der Zunge zergehen lassen, dass die Deutschen heute glauben, die Sovjetunion wäre wegen den Demos einiger Oppositioneller in die Knie gegangen.

    Wer diesen Unsinn glaubt, erwartet beim rufen der Zauberformel (Wir sind das Volk)tatsächlich eine System-zerschmetternde Macht, der sich kein Politiker wiedersetzen kann.

    Vom Ostdeutschen erwarte ich wenig. Die Generation derer, die Argumente des Marxismus noch einmal herauskramen könnten ist alt geworden. Alles was danach kommt hat in der Schule der BRD die Gleichsetzung von Faschismus und Kommunismus/Sozialismus/Marxismis...eingetrichtert bekommen. Somit ist die wissenschaftliche Kritik am Kapitalismus mit dem System untergegangen und "bewältigt".

    Es hilft möglicherweise nur Aufklärung, Schulung und Agitation.

    Die Jugend ist zersplittert in Subkulturen, die sich in Selbstdarstellung und Depression zerfleischen. Von der jetzigen Generation geht kaum eine Kritik am System aus.

    Kritik ist heute zu einem Verbesserungsvorschlagswesen verkommen, meist geht es nur noch darum den Kapitalismus zu zähmen.

  • H
    hto

    Zitat Roland Roth: "Weder Gewerkschaften und SPD noch die CDU oder die Firmenchefs rechnen aktuell wirklich mit einer Revolte."

     

    Man muß die Massen nur anständig in systematischer Konfusion zur Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche bilden, dann ist die systemrationale Demoralisierung so sicher wie das Amen in der Kirche, und die "Experten" / Fachidioten des Systems können mit relativer Sicherheit soviel dummschwätzen bis wir alle im Kommunikationsmüll unserer "Werteordnung" abkacken.

  • H
    hase

    .....Weil ihr Verhalten nicht öffentlich geächtet wird. Medien und Politiker warnten vorsorglich vor einem Manager-Bashing. Der Begriff "Bankster" wurde bei uns nicht heimisch. In den Talkshows sitzen noch immer die alten Figuren mit den immer gleichen Parolen....

     

    ...... und das liegt maßgeblich an der Gleichschaltung der großen Medien - durch wen auch immer ...

  • F
    flugsaurier

    Kommt lieber am 30. April zur revolutionären Mai-Demo in Hamburg, 17 Uhr, Hein-Köllisch-Platz, anstatt den Frust in euch reinzufressen, liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen

  • M
    Matthias

    Ganz toll - der Protestforscher betreibt im wesentlichen Publikumsbeschimpfung: Die Angestellten sind träge und leicht ruhigzustellen, die Arbeiter sind dumm und zu selbstkritisch, und außerdem wurden Wirtschaftsführer nicht ausreichend stigmatisiert.

    Da macht es sich jemand entschieden zu einfach.

  • CR
    christine rölke-sommer

    mein fazit: Leute, laßt das saufen sein! dann klappt das auch mit der revolution!

  • E
    ElToro

    Ich bin nicht der Meinung, dass die ostdeutschen es alleine geschafft haben die DDR zu kippen aber seisdrum.

    Damals ging es jedenfalls um Mauern zwischen Völkern, nicht Schichten, dabei hat man natürlich ein größeres Bedürfnis dagegen vorzugehen.

     

    Vielleicht ehrt es den Deutschen, nicht aus materieller Ungerechtigkeit zu revoltieren.

  • A
    Aldo

    Das mit der „Kultur der Selbstzurechnung" würde ich noch ergänzen mit einem Klassiker der kritischen Theorie: „Autorität und Familie.“ von Horkheimer/Fromm. Die dortigen Aussagen sind erschreckend aktuell, wenn es um die Funktion der Familie geht. Denn in dieser primären Sozialisationsinstanz lernt man/ frau die Unterordnung, die Einsicht, dass nur diejenigen Erfolg haben, die sich ducken.

    Noch einen weiteren Klassiker würde ich empfehlen: Wohin treibt die Bundesrepublik von 1966 in dem ein nicht für die damalige Zeit ungeheuerlicher Satz steht: „Parteioligarchie .. heißt Verachtung des Volkes". Diese radikale Aussage von Karl Jaspers, einem der prominentesten Intellektuellen der damaligen Bundesrepublik möchte ich gerne von der medial so präsenten Wissenselite der Berliner Republik aufgegriffen sehen. Stattdessen allenthalben Konformismus und Lähmung. Hat das vielleicht mit dem Totalitarismus der Mitte zu tun, mit der Industrialisierung des Bewusstseins alias Privatisierung von Radio und Fernsehen seit den 1980 Jahren?

  • L
    Lars

    Also wirklich, liebe TAZ. Das auf dem Bild sind nun wirklich alles andere als Autonome. Das sind abenteuerlustige Ghettoproleten.

  • S
    Satyadarshi

    Naja, soweit hat das Schulsystem die Menschen in Deutschland verkrüppelt!

    Kopnicker sind se geworden oder Meckerer.

     

    Hoffnung liegt vielleicht bei den ehemaligen Ostdeutschen; wäre nicht ihr erster Systemsturz.

    Nur die vollgefressenen Kapitalsäcke sind nicht so leicht zu überzeugen. Vielleicht muss erst der deutsche Magen leer sein, bis man aufwacht.

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    "Das Gegenteil von (politisch) ‚links‘ ist nicht ‚rechts‘ - und das Gegenteil von rechts ist nicht links. Der braune Sozialismus war und ist nur eine Variante des roten Sozialismus. Das Gegenteil von ‚links‘ (und von ‚rechts‘) ist: ‚freiheitlich‘ und ‚offen‘, sowie ‚rechtsstaatlich‘ im ursprünglichen Sinne des Wortes. Und freiheitlich, offen und rechtsstaatlich bedeutet zugleich: So viel persönliche und private Entscheidungsautonomie des Bürgers als möglich. Und das wiederum heißt zugleich: So wenig Staat und Politik als überhaupt möglich, und so wenig Parteien- und Funktionärskompetenzen als gerade noch denkbar." (Roland Baader)

  • M
    Mallord

    .. lieber herr roth:

     

    .. leider unterschätzen sie da die menschen in der ehemaligen ddr. wenn die "alt-bundesbürger" lieber suchteln & selbstmorden .. zeigt doch ein blick auf die jüngere deutsche geschichte das der "deutsche" sehr wohl fähig und willens ist systeme, wenn gewollt auch über nacht, zu beseitigen.

     

    .. nur mit dem unterschied das dieser staat auf seine bürger schiessen lassen wird .. so einfach lässt sich die sogenannte "elite" hier nicht das heft aus der hand aus der hand nehmen ..

     

    TROTZDEM:

     

    .. unruhe ist zu befürworten und nach kräften zu unterstützen ..

     

    VÖLKER HÖRT DIE SIGNALE .....

  • MM
    Markus Mohr

    Mißtrauen

    Zwar verneint Professor Dr. Roland Roth die von den taz-Journalisten Schulz und Lee gestellte Polizeifrage, ob denn nun „am 1. Mai der Aufstand“ beginnt, er weist sie aber auch nicht als das zurück, als was sie zu benennen ist: Dumm. Stattdessen unterschiebt er hier in laxer Formulierung Autonomen den vielschichtigen Begriff der „Rächer der Enterbten“. Diese Klischeefolie, gemixt aus Szenerien eines Hollywood-Western-Filmes und der Märchenfigur Robin Hood, scheint ihm gerade Recht dafür zu sein, deren politisches wie soziales Anliegen zu entpolitisieren.

    Das gefällt mir zwar nicht, ist aber aus der Theorie und Praxis des von Professor Roth zusammen mit Professor Dr. Dieter Rucht herausgegeben Handbuches sozialer Bewegungen, das in diesem Interview als „Standardwerk“ bezeichnet wird, folgerichtig. Dieses Handbuch wurde über Jahre hinweg nicht nur mit limitierter Transparenz zu Gunsten des Landesamtes für Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen realisiert. Mehr noch. Einem seiner Angestellten, Dr. Thomas Grumke haben die Professoren Roth und Rucht in dem Handbuch hinter dem Rücken aller anderen Autoren die Gelegenheit eröffnet, den vielfachen Neonazimord seit den frühen 90er Jahren zu einem Ausdruck des „Strebens nach sozialem Wandel“ zu bagatellisieren.

    Als ich gegen die Präsenz des VS-Mitarbeiters Dr. Grumke in einem Sammelband zu sozialen Bewegungen in privaten Briefen an die beiden Professoren protestiert habe, haben sie diese Briefe unter anderem an das Landesamt für Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen weitergeleitet. Das qualifiziert Roth und Rucht präzise als Zuträger für eben diese honorige

    Institution.Wer zudem noch wie die beiden Handbuch-Herausgeber der irrigen Überzeugung anhängt, dass – wie sie schreiben - es vielen Aktivisten der Protestbewegungen in der Geschichte der Bundesrepublik wesentlich um einen „aktiven Verfassungsschutz“ in der aktiven Bürgergesellschaft gegangen sein soll, dem sollte man mit begründetem Misstrauen gegenübertreten, wenn er sich zu den aktuellen Perspektiven des Protestes gegen den Kapitalismus äußert.

    Gleichwohl: Wenn Professor Roth in dem taz-Interview zum Besten gibt: „Protest ist jedenfalls gesünder, als die Wut in sich hineinzufressen“, dann ist ihm dann zuzustimmen, wenn man Protest nicht als Widerspruch zur Wut zur Geltung kommen lässt.

    Markus Mohr, Hamburg

  • MP
    MAYDAY PARADE

    Dann zeigt Euren Protest am 1.Mai auf der MAYDAY PARADE BERLIN. Treffpunkt 13.30 Unter den Linden Höhe Bebelplatz)

     

    http://maydayberlin.blogsport.de/

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    Der Begriff "Kapitalismus" ist schief, da es sich dabei in Wirklichkeit gerade nicht um einen zahlreichen "-ismen" (=Ideologien) handelt, sondern um die natürliche Ordnung der Freiheit. Das Privateigentum ist die äußere Sphäre der Freiheit der Person; genauso wenig, wie die Gesellschaft zu bestimmen hat, wann der einzelne Geschlechtsverkehr haben sollte, hat sie zu bestimmen, was er mit den ihm gehörenden Produktionsmitteln macht.

  • CD
    Carl der alte Brigadier

    Der Revolution sollte immer die Reflexion der Verhältnisse vorausgehen, damit eben nicht bloß revoltiert wird um eines brennenden Autoreifens wegen.

     

    Staatlicher Hörfunk und Fernsehen kommen dafür nicht in Frage, weil sowohl bei ARD und ZDF wie auch bei den Landesrundfunkanstalten ein rechtskonservativer Wind durch die

    Redaktionsstuben weht und ein reflexionsfeindliches Zerstreuungsprogramm von Festspielpanoramen oder Pop-Musik dominiert.

     

    Der Wort- und Diskussionsanteil der freien, linkslibertären Radios läßt in D-Land meines Erachtens auch zu wünschen übrig, ohne die interessanten, kritischen Beiträge in Abrede stellen zu wollen.

     

    Ein bundesweites Radio Rosa Luxemburg mit 24-stündigem Wortprogramm - unter möglichst hoher Hörerbeteiligung, kombiniert vielleicht mit Berichten über Spiele linker Fußballclubs - sucht man jedoch hierzulande vergebens.

     

    Die traditionelle Maulfaulheit der organisierten deutschen Linken und eitles Oberlehrergebahren ist überdies meines Erachtens mitverantwortlich für das verbreitete Desinteresse an einer vitalen linken Protestkultur zwischen Kiel und Konstanz.

     

    Es stinkt in deutschen Landen seit jeher viel zu viel nach preußischem Stallstiefel.

     

    Nicht zuletzt besteht - so meine persönliche Erfahrung - auch eine Mentalitätsdiskrepanz zwischen katholischen und evangelischen Linken, die momentan nicht kompatibel erscheint.

     

    Vielleicht dauert es doch noch ein oder zwei Generationen, bis die emotionalen Nachwirkungen aus der Kaiserzeit und der Zeit des Nazifaschismus überwunden sind? Wäre zu hoffen...

  • W
    wurstwasser

    @ Daniel Schulz

     

    So sehr ich die Arbeiten (insbesondere das Parteienlexikon) von Stöss auch schätze, habe ich doch ein ungutes Gefühl bei so einer Studie, die dann auch noch im Sommer vor den Wahlen veröffentlicht werden soll, obwohl sie jetzt schon fertig zu sein scheint.

     

    Die Ergebnisse der Studie möchte ich garnicht in Frage stellen, aber die Erkenntnis, dass Wahlerfolge Parteien "Wettbewerbsvorteile" verschaffen, ist im Grunde ein alter Hut.

     

    In der ländlichen Region Westdeutschlands, aus der ich stamme, konnte und (kann man vermutlich immer noch) den haarsträubendsten Ansichten über grüne Terroristenfreunde, die kommunistische SPD und uns ausnutzende Ausländer und Asylanten (das war ohnehin das Gleiche) begegnen, in meinem Elternhaus kursierte "Aufklärungsliteratur" über alliierte Kriegsverbrechen und die ungeläuterte PDS - und trotzdem gelang es dort seit den 1950ern keiner rechten Partei mehr, nennenswerte Ergebnisse einzufahren. Über das Wählen von Parteien jenseits der CDU herrschte die Meinung, es sei sinnlos, da

    - sie zu klein seien, um etwas zu erreichen, außerdem zu zerstritten,

    - es Spalter seien, es gälte zuerst, den sicheren Untergang durch Rot-Grün zu verhindern,

    - sie lieber in einer großen Partei "mittun" sollten, um dort die "richtigen" Leute zu stärken,

    - sie ohnehin verboten würden, sobald man sie nicht mehr ignorieren könnte.

     

    Eine weitere Betrachtung über die Schnittmenge zwischen Links- und Rechtswähler findet sich übrigens hier, allerdings sieht man hier eher das Problem in der Übernahme kapitalismuskritischer Standpunkte durch die rechte, um darüber ein größeres Publikum für rechtsradikale Positionen zu gewinnen: http://www.neues-deutschland.de/artikel/148062.bei-den-linken-gewildert.html

  • M
    manni

    hi mallord, welche signale meinst du denn, die feuersignale von brennenden autos?

    furchtbar, diese spinner, die hier geistigen unsinn ablassen

  • MF
    Marcel F.

    Ich will ja nicht weiter stören aber für soziale Unruhen (und Generalstreik)ist es in Deutschland noch zu früh und die deutsche Bevölkerung noch zu satt. Das wird in einigen Jahren anders aussehen da die CDU/CSU, die FDP und die SPD nach dem Wahlkampf wieder die Axt rausholen und das soziale Netz weiter zerhacken werden.

  • JK
    Juergen K.

    Tolles Interview.

    Mal was Lesenswertes.

     

    "es existiert keine Idee" kann man vielleicht vervollständigen:

    Jede NICHTERHALTENDE Idee wird abgeblockt.

  • A
    anke

    P.S. In der Bundesrepublik von heute fehlt es an beidem - an Resignation ebenso, wie an Hoffnung. Selbst dann nämlich, wenn man das bestehende Prinzip für grundsätzlich falsch hält, bleibt einem dank einer perfekten Propaganda doch immer die Hoffnung, man könnte davon profitieren, wenn man sich nur geschickt genug anstellt. Verlierer? Sind, wenn man wirklich gut ist, immer andere.

     

    Außerdem mangelt es an echten Alternativen. Der Kapitalismus ist ungeheuer anpassungsfähig. Das macht ihn zum Überlebenskünstler. Ähnlich wie ein Krebs ist auch der Kapitalismus in der Lage, alles, was dem Organismus Gesellschaft zugeführt wird, für das eigene Wachstum nutzbar zu machen. Und so wie Krebszellen keine fremden sondern nur unkontrolliert wachsende körpereigene Zellen sind, sind waschechte Kapitalisten Produkte der Gesellschaft, die sie ruinieren. Sie werden von deren Immunsystem nicht erkannt und deswegen auch nicht abgestoßen. Sie "tun" ja auch lediglich das, was sie nicht tun sollen und nicht das, wozu sie ursprünglich "vorgesehen" waren und was man von ihnen also erwartet. Wenn es an gedachten Alternativen zum Kapitalismus mangelt, könnte das also durchaus daran liegen, dass (fast) sämtliche namhaften Denker dieses Landes zu nutzlosen Wucherungen mutiert sind. Hinzu kommt, dass die, die den Gedankengängen der Denker folgen müssten, das Lesen kaum noch für der Mühe wert halten. Zu einen, weil man von heißer Luft nicht satt wird, zum anderen aber auch, weil die "Macher" den selben Verführungen unterworfen sind, wie die "Denker".

     

    Wie man das Problem beheben kann? Keine Ahnung. Ich bin kein Arzt. Ich fürchte, in unserem Fall wäre die "Spontanheilung" ein echtes Wunder. Zellen nämlich haben nicht wirklich so etwas wie einen Verstand oder eine Sprache.

  • DS
    Daniel Schulz

    @Katev

     

    Wahrscheinlich hätten wir in der Frage auf eine Studie Bezug nehmen sollen. Ist einer handwerklichen Erwägung zum Opfer gefallen: Die Fragen im Interview sollen so kurz wie möglich sein, damit es nicht so aussieht als wolle der Interviewer die Leser mit seinen eigenen schlauen Thesen langweilen.

     

    Es gibt - nur als neuesten Beleg - eine Studie von Richard Stöss, in der nachgewiesen wird, dass Wähler mit rechtsextremem Weltbild eher die Linke als rechtsextreme Parteien wählen, weil die Linke erfolgreicher ist. Um es kürzer zu machen, kopiere ich an dieser Stelle Teile eines früheren Text von Kollegen und mir hinein:

     

    Seit den 90er Jahren gewinnen in der NPD zudem Thesen an Einfluss, die eine Mixtur aus Rassismus und Sozialismus propagieren - angelehnt an das Gedankengut sogenannter Nationalrevolutionäre aus den Jahren der Weimarer Republik. Die Chancen damit auf Wählerfang zu gehen, sind nicht schlecht: Für eine noch unveröffentlichte Studie über die Einstellungen von Wählern befragte das Forschungsinstitut Infratest Dimap im Jahr 2005 in persönlichen Interviews 2000 Menschen. Ergebnis: 20 Prozent der Befragten zeigten sich rechtsextrem eingestellt.

     

    Kurioserweise stimmte die große Mehrheit dieser Gruppe Ansichten zu, die aus den Programmen der Linken und der DKP stammen könnten. Der amerikanische Imperialismus als Feind der Demokratie, der Sozialismus eine gute Idee, die nur schlecht umgesetzt wurde - das finden auch die meisten, die NPD und Co ihre Stimmen geben würden.

     

    Derzeit bleibt es allerdings zumeist beim Konjunktiv. Denn die so Gesinnten wählen im Moment nicht die Rechtsextremen, sondern meist die Linke. Wie der Berliner Parteienforscher Richard Stöss, der die Studie im Sommer veröffentlichen wird, sagt, "tendieren die meisten Menschen mit einer rechtsextrem-antikapitalistischen Mentalität derzeit eher dazu, die Partei von Oskar Lafontaine statt der von Udo Voigt zu wählen."

     

    Quelle:

    http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/das-npd-dossier

  • A
    amadablam

    Warum es - hoffentlich - zu keinem Aufstand kommen wird, belegen u.a. eine Reihe von Kommentaren: es wird keine Alternative geboten, bestenfalls über sattsam bekannte Verschwörungstheorien ("die da oben") schwadroniert.

     

    1989 gab es für die DDR-Bewohner eine zum Greifen nahe Alternative. Welches Gesellschaftsmodell steht denn heute praxiserprobt bereit, mit der Wirtschaftskrise besser fertig zu werden? Kurbeln Betriebsbesetzungen in Frankreich den Absatz eigener Produkte an? Kommt es nicht auch bei Belegschaften von Gewerkschaften wegen Mitgliderschwund zu betriebsbedingten Kündigungen? Sind vermeintlich klassenlose Gesellschaften wie Island oder Paradiese wie Tonga nicht pleite? Hilft es dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau beim eingebrochenen Export wirklich, wenn der Bundesbürger marginal mehr Kaufkraft hat und im Zweifel nur die Binnennachfrage nach Genussmitteln und Klamotten stimuliert wird?

     

    Fragen über Fragen, aber nirgends eine Antwort, am allerwenigsten bei Herrn Roth. Aber so'n bißchen Aufruhr wäre schon geil, da kann man sich mal wieder selbst spüren...

  • H
    hto

    Zitat Roland Roth: "Deshalb wird es keinen Aufstand geben - auch wenn das gesünder wäre."

     

    Gesünder als der blödsinnige Glaube an "gesundes" Konkurrenzdenken des "freiheitlichen" Wettbewerbs um ... - wenn ich meiner Wut freien Lauf / die entsprechenden Worte geben dürfte, was der einzig wünschenswerten Gewalt entspricht, dann ...!?

     

    Gewalt gegen Menschen und ... ist einzig "gesund" im Sinne dieses Systems von "Zusammenleben" wie ein Krebsgeschwür - Spaltung, Streuung, Konfusion und Dummheit / Bewußtsein wie ein Sack voll Stroh!!!

  • L
    Lars

    @Katev:

    Die Hetze gegen Minderheiten hierzulande ist längst nicht mehr das Hauptaugenmerk moderner Faschisten. Schon längst haben sie aus den "alliierten Kriegsverbrechern" und den "JewSA" ein großes Thema gemacht. Nicht umsonst gibt es immer wieder Demonstrationen gegen "alliierten Bombenholocaust" oder einen "Antikriegstag" gegen imperialistische Kriege.

  • K
    Katev

    "Bisher wählen USA-Hasser aber lieber die Linkspartei."

     

    Woher wissen das Daniel und Felix so genau? Beleg? Außerdem: Wie kommt man von Rechtsextremismus als Sozialprotest auf die USA? Die Neonazis hetzen vor allem gegen Minderheiten hierzulande, die man als unbillige Konkurrenz im Wirtschaftskampf und als präsente Blitzableiter für persönliche Aggressionen heranzieht. Den USA kann kein Rechtsextremer wehtun, das ist ja wohl nicht das Problem.

  • B
    bettina

    erstmal finde ich diesen Kommentar im Gegensatz zu

    Verlautbarungen der Linkspartei gründlicher.

    Auch wirkt er der Panikmache der übrigen Parteien entgegen. Ich glaube nicht, dass ganz berlin morgen in Randale ausbricht.

    ES gibt ein vielfältiges angebot, seinen Protest kunzutun - auch gegen die Rechten in Berlin-Köpenik

    vor der NPD-Parteizentrale.

    Was ich absolut erfrischend finde, ist, dass es neben der tradionellen Maidemo mittags auch einen mayday gibt, der den Bedürfnissen unserer Schüler und Studenten , auch dem "Prekariat", viel mehr entgegenkommt.

    Das mit dem fehlenden Klassen und Solidaritätsbewußtsein stimmt allerdings.

    Ich kann es nicht mehr hören, wenn sich die Jung-relativ-Gutverdiener über die Gier der Banker aufregen ,um dann anschließend einer lustigen after-work Party ! beizuwohnen und den nächsten Autokauf planen.

  • H
    hto

    Zitat Roland Roth: "Dafür braucht es tatsächlich den sozialen Protest, mit dem andere scheinheilig drohen."

     

    Und an Scheinheiligkeit mangelt es offensichtlich auch nicht - Surfen auf dem Zeitgeist, kein Wunder bei einer gleichermaßen systemrational-gepflegten Bewußtseinsschwäche in Angst, Gewalt und "Individualbewußtsein" auf Sündenbocksuche!?

  • B
    bibabutze

    In einem anderen Printmedium las ich die These: "Der soziale Friede in Deutschland ist deshalb auch so billig zu haben, weil die Aggressionen der Landsleute auf der Autobahn und beim Kampf um einen Parkplatz ausgelebt werden."

    Ich möchte spontan ergänzen....."und an der Ehefrau und den Kindern, falls gerade mal der Hund nicht greifbar ist".

  • S
    Stefan

    Anhand der Kommentare sieht man schön, warum Deutschland untergehen wird. Es gibt einfach keinen Zusammenhalt, jeder versucht schlauer daher zu reden als der andere. Genau deshalb konnten "die da oben" ihr Spiel soweit treiben und werden es auch weiterhin.

  • M
    Makeze

    Frau Gesine Schwan hat nie vor Ausschreitungen gewarnt. Nicht mal ansatzweise. Das ist nur in der kleinen Welt des Journalismus so gewesen, in der realen Welt hat sie lediglich gesagt, dass die Leute ziemlich angepisst werden könnten.

    Aber cool das die taz da jetzt auch mitmacht!

  • V
    vic

    Widerstand ist wichtig, doch er wird die Zustände nicht ändern.

    Wir haben bereits zu viel Macht abgegeben, in unfähige Hände und an Großkonzerne.

    Obwohl die Mehrheit aller Deutschen betroffen ist, gehen davon nur wenig auf die Straße, und hier liegt das Problem.

    Wären wir viele, könnten wir noch etwas bewegen.

  • D
    DerDemokrator

    Was ich mir für den 1 Mai wünsche?

     

    Brennende Müllcontainer in ganz Deutschland-als Mahnung und Warnung. Kerzen reichen leider nicht mehr aus und Autos sind definitiv der falsche Weg.

    Wenn man sich das Polittheater im Fernsehen ansieht, so merkt man nur, ist wie mit´m Rauchen, jeder weiß das es schädlich ist und irgendwann Jeden erwischt, aber jeder glaubt er könnte einfach so weiter machen.

     

    Ciao

    DerDemokrator

  • PK
    Peter Koch

    "In einem demokratischen Staat ist das Staatsvolk der einzige Souverän. Er hat das Recht,die von Ihm an Dritte delegierte Gewalt, jederzeit wieder an sich zu ziehen!" Auch mit Gewalt, wenn keine andere Abhilfe möglich ist! (aus: Demokratie und Widerstand,Beck).Widerstandsrecht siehe Grundgesetz.

     

    Und ATTAC gibt es ja auch noch! Wer etwas verändern will, muß sich engagieren!

    Herrn Roth widerspreche ich hiermit!

  • W
    Wahrheitsprüfer

    Ich war Betriebsrat und bin in der Gewerkschaft. Leider ist die Gewerkschaft hier komplett Konsensverblödet und merkt nichtmal, wie sie ihren eigenen Untergang bürokratisch korrekt durchführt. Ich konnte jedenfalls keinen, in meiner Zeit als Betriebsrat, zu Rebellen machen. Ich wurde eher ruhiggestellt. Natürlich habe ich meine Konsequenzen gezogen und bin raus. Kein Bock mehr :-D. So kann natürlich die Kaste der "Adligen" noch Tausende Jahre weitermachen.

     

    Wird sich leider nicht ändern. Manche Tatsachen muß man einfach akzeptieren. Genauso wie Supernovas, Schwarze Löcher, Regen der fällt, Gravitation, Lichtgeschwindigkeit. Ob man etwas unternimmt oder nicht, das Universum interessiert sich dafür nicht. :-) Als Marienkäfer wiedergeboren zu werden ist eine Option.

  • M
    mir

    Es ging nicht um Mauern zwischen Völkern. Es ging um Freiheit.

    Vor allem um die Freiheit zu Reden und zu "pressen". Die Freiheit zu wählen und nicht von den Herrschenden belogen und hintergangen zu werden. Es ging um Freiheit von Spitzelei und Willkür.

    Viele Dinge. Und erst am Ende einer langen Liste ging es auch um Bewegungs-Freiheit.

  • P
    Philipp

    Das ostdeutsche Volk wird immer wieder gern als Totalitarismus überwindende Instanz gefeiert. Das führt lediglich zu einem falschen Selbstbewußtsein. Die Harz 4 Proteste haben deutlich gezeigt, das es nicht mehr als "Wir sind das Volk" Rufe waren. Man muß sich auf der Zunge zergehen lassen, dass die Deutschen heute glauben, die Sovjetunion wäre wegen den Demos einiger Oppositioneller in die Knie gegangen.

    Wer diesen Unsinn glaubt, erwartet beim rufen der Zauberformel (Wir sind das Volk)tatsächlich eine System-zerschmetternde Macht, der sich kein Politiker wiedersetzen kann.

    Vom Ostdeutschen erwarte ich wenig. Die Generation derer, die Argumente des Marxismus noch einmal herauskramen könnten ist alt geworden. Alles was danach kommt hat in der Schule der BRD die Gleichsetzung von Faschismus und Kommunismus/Sozialismus/Marxismis...eingetrichtert bekommen. Somit ist die wissenschaftliche Kritik am Kapitalismus mit dem System untergegangen und "bewältigt".

    Es hilft möglicherweise nur Aufklärung, Schulung und Agitation.

    Die Jugend ist zersplittert in Subkulturen, die sich in Selbstdarstellung und Depression zerfleischen. Von der jetzigen Generation geht kaum eine Kritik am System aus.

    Kritik ist heute zu einem Verbesserungsvorschlagswesen verkommen, meist geht es nur noch darum den Kapitalismus zu zähmen.

  • H
    hto

    Zitat Roland Roth: "Weder Gewerkschaften und SPD noch die CDU oder die Firmenchefs rechnen aktuell wirklich mit einer Revolte."

     

    Man muß die Massen nur anständig in systematischer Konfusion zur Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche bilden, dann ist die systemrationale Demoralisierung so sicher wie das Amen in der Kirche, und die "Experten" / Fachidioten des Systems können mit relativer Sicherheit soviel dummschwätzen bis wir alle im Kommunikationsmüll unserer "Werteordnung" abkacken.

  • H
    hase

    .....Weil ihr Verhalten nicht öffentlich geächtet wird. Medien und Politiker warnten vorsorglich vor einem Manager-Bashing. Der Begriff "Bankster" wurde bei uns nicht heimisch. In den Talkshows sitzen noch immer die alten Figuren mit den immer gleichen Parolen....

     

    ...... und das liegt maßgeblich an der Gleichschaltung der großen Medien - durch wen auch immer ...

  • F
    flugsaurier

    Kommt lieber am 30. April zur revolutionären Mai-Demo in Hamburg, 17 Uhr, Hein-Köllisch-Platz, anstatt den Frust in euch reinzufressen, liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen

  • M
    Matthias

    Ganz toll - der Protestforscher betreibt im wesentlichen Publikumsbeschimpfung: Die Angestellten sind träge und leicht ruhigzustellen, die Arbeiter sind dumm und zu selbstkritisch, und außerdem wurden Wirtschaftsführer nicht ausreichend stigmatisiert.

    Da macht es sich jemand entschieden zu einfach.

  • CR
    christine rölke-sommer

    mein fazit: Leute, laßt das saufen sein! dann klappt das auch mit der revolution!

  • E
    ElToro

    Ich bin nicht der Meinung, dass die ostdeutschen es alleine geschafft haben die DDR zu kippen aber seisdrum.

    Damals ging es jedenfalls um Mauern zwischen Völkern, nicht Schichten, dabei hat man natürlich ein größeres Bedürfnis dagegen vorzugehen.

     

    Vielleicht ehrt es den Deutschen, nicht aus materieller Ungerechtigkeit zu revoltieren.

  • A
    Aldo

    Das mit der „Kultur der Selbstzurechnung" würde ich noch ergänzen mit einem Klassiker der kritischen Theorie: „Autorität und Familie.“ von Horkheimer/Fromm. Die dortigen Aussagen sind erschreckend aktuell, wenn es um die Funktion der Familie geht. Denn in dieser primären Sozialisationsinstanz lernt man/ frau die Unterordnung, die Einsicht, dass nur diejenigen Erfolg haben, die sich ducken.

    Noch einen weiteren Klassiker würde ich empfehlen: Wohin treibt die Bundesrepublik von 1966 in dem ein nicht für die damalige Zeit ungeheuerlicher Satz steht: „Parteioligarchie .. heißt Verachtung des Volkes". Diese radikale Aussage von Karl Jaspers, einem der prominentesten Intellektuellen der damaligen Bundesrepublik möchte ich gerne von der medial so präsenten Wissenselite der Berliner Republik aufgegriffen sehen. Stattdessen allenthalben Konformismus und Lähmung. Hat das vielleicht mit dem Totalitarismus der Mitte zu tun, mit der Industrialisierung des Bewusstseins alias Privatisierung von Radio und Fernsehen seit den 1980 Jahren?

  • L
    Lars

    Also wirklich, liebe TAZ. Das auf dem Bild sind nun wirklich alles andere als Autonome. Das sind abenteuerlustige Ghettoproleten.

  • S
    Satyadarshi

    Naja, soweit hat das Schulsystem die Menschen in Deutschland verkrüppelt!

    Kopnicker sind se geworden oder Meckerer.

     

    Hoffnung liegt vielleicht bei den ehemaligen Ostdeutschen; wäre nicht ihr erster Systemsturz.

    Nur die vollgefressenen Kapitalsäcke sind nicht so leicht zu überzeugen. Vielleicht muss erst der deutsche Magen leer sein, bis man aufwacht.

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    "Das Gegenteil von (politisch) ‚links‘ ist nicht ‚rechts‘ - und das Gegenteil von rechts ist nicht links. Der braune Sozialismus war und ist nur eine Variante des roten Sozialismus. Das Gegenteil von ‚links‘ (und von ‚rechts‘) ist: ‚freiheitlich‘ und ‚offen‘, sowie ‚rechtsstaatlich‘ im ursprünglichen Sinne des Wortes. Und freiheitlich, offen und rechtsstaatlich bedeutet zugleich: So viel persönliche und private Entscheidungsautonomie des Bürgers als möglich. Und das wiederum heißt zugleich: So wenig Staat und Politik als überhaupt möglich, und so wenig Parteien- und Funktionärskompetenzen als gerade noch denkbar." (Roland Baader)

  • M
    Mallord

    .. lieber herr roth:

     

    .. leider unterschätzen sie da die menschen in der ehemaligen ddr. wenn die "alt-bundesbürger" lieber suchteln & selbstmorden .. zeigt doch ein blick auf die jüngere deutsche geschichte das der "deutsche" sehr wohl fähig und willens ist systeme, wenn gewollt auch über nacht, zu beseitigen.

     

    .. nur mit dem unterschied das dieser staat auf seine bürger schiessen lassen wird .. so einfach lässt sich die sogenannte "elite" hier nicht das heft aus der hand aus der hand nehmen ..

     

    TROTZDEM:

     

    .. unruhe ist zu befürworten und nach kräften zu unterstützen ..

     

    VÖLKER HÖRT DIE SIGNALE .....