Montagsinterview Hüseyin Ekici: "Mein Traum: Türkei - und am Ende Hollywood"
Hüseyin Ekici ist von der Rütli-Schule geflogen, stand vor Gericht. Heute ist der 19-Jähige ein gefeierter Schauspieler am Heimathafen Neukölln - er spielt den "Arabboy", einen Intensivstraftäter.
Hüseyin Ekici wird am 6. Oktober 1990 in Kreuzberg geboren und wächst bei seiner alleinerziehenden Mutter in Neukölln auf - in der Weißen Siedlung, einer Plattenbausiedlung in der Köllnischen Heide. Von der Rütli-Oberschule fliegt er in der siebten Klasse wegen zu vieler Fehlzeiten. Er macht schließlich auf der Otto-Hahn-Oberschule seinen Hauptschulabschluss. Ekicis Lieblingsfächer: Sport, Musik, Kunst, Englisch.
Als Teenager wird Ekici Mitglied einer Jugendgang. Wiederholt wird er von der Polizei aufgegriffen. 2008 steht er vor der inzwischen verstorbenen Jugendrichterin Kirsten Heisig. Nach der Verurteilung bleibt Ekici straffrei.
Schon in der Grundschule spielt Hüseyin Ekici Theater. Später bewirbt er sich um Komparsen-Rollen, 2007 wird er bei einer Schauspielagentur unter Vertrag genommen. Der 19-Jährige war in der Sat.1-Serie "Danni Lowinski" zu sehen, im ZDF-"Kriminaldauerdienst", im Arte-Fernsehfilm "Ausgestoßen" und in Bushidos "Zeiten ändern dich". Im Atze Musiktheater wirkt Ekici bei "Ayla, Alis Tochter" mit. Momentan arbeitet Ekici an einem Filmprojekt in Köln.
Seit 2009 tritt Ekici im Heimathafen Neukölln in "Arabboy" auf. Er spielt Rashid, einen Intensivtäter, der sich durch Neukölln prügelt und dealt. Die vorerst letzten Vorstellungen sind am 6. Oktober um 11 Uhr und 20.30 Uhr - an Ekicis 20. Geburtstag.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
„ACAB“-Gate von Jette Nietzard
Kein Rückhalt, keine Zurückhaltung
Keine Belohnung für besondere Leistung
Dobrindts Turbo gegen schnellere Einbürgerungen
Hessische Ausländerbehörden
Arbeit faktisch eingestellt
Klamottenberge mit „Störstoffen“
Altkleidersammlung in Deutschland mit massiven Problemen
Deutsche Waffen in der Ukraine
SPD gegen geplante Aufhebung der Reichweitenbeschränkung
Schwarz-rote Koalition
Scheitern ist gestattet