EU-Schuldenkrise: Steinbrück will neue Währungsunion

"Natürlich müssen die Deutschen zahlen", sagt der SPD-Politiker Peer Steinbrück in einem Interview. Der Ex-Bundesfinanzminister fordert einen Umbau der Währungsunion.

Möchte den Menschen das mit der europäischen Integration noch mal erklären: Peer Steinbrück. Bild: reuters

HAMBURG dpa/dapd | Der frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat sich für eine Neukonstruktion der europäischen Währungsunion ausgesprochen. Dass kein Land für die Schulden eines anderen eintreten müsse, sei ein Irrtum gewesen, "der an den Realitäten der Krise zerschellte", sagte Steinbrück dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Man müsse den Menschen erklären, dass Deutschland politisch, ökonomisch und gesellschaftlich von der weiteren Integration Europas profitiere. "Das bedeutet: Natürlich müssen die Deutschen zahlen", sagte Steinbrück.

Die Einführung von Euro-Bonds - also gemeinsamen Anleihen der Euro-Länder - hält Steinbrück nur nach einer Änderung der Europäischen Verträge für sinnvoll. Sonst gebe es keine europäische Institution, die diese emittiere, die damit verbundenen Auflagen kontrolliere und bei Verletzungen sanktioniere.

Ein Land, das von Euro-Bonds profitieren wolle, werde einen Teil seiner Budgethoheit an unabhängige Institutionen abgeben müssen, meinte Steinbrück. "Es wird seine nationalen Haushaltsentwürfe genehmigen lassen und sich einer makroökonomischen Überwachung unterwerfen müssen."

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.