Primaten kennen sich mit Botanik aus: Schimpansen prüfen Fruchtreife
Bei der Nahrungssuche gehen Schimpansen noch klüger vor als bisher angenommen. Im Regenwald kontrollieren sie regelmäßig den Reifegrad bestimmter Früchte.
LEIPZIG dpa | Neben ihren zahlreichen Fertigkeiten haben Schimpansen auch botanische Kenntnisse. Sie setzen ihr Wissen ein, um im Regenwald gezielt nach frischen Früchten zu suchen, fand ein Forscherteam des Leipziger Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie heraus.
Im Tai-Nationalpark an der westafrikanischen Elfenbeinküste beobachteten die Wissenschaftler, wie die Tiere die Bäume des Regenwaldes kurz vor der Reifezeit von Früchten regelrecht inspizierten. Schimpansen wüssten auch, dass manche Bäume zeitgleich Früchte tragen, teilte das Max-Planck-Institut am Mittwoch mit.
„Unsere Ergebnisse zeigen, welche Vielfalt an Strategien unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen, bei der Nahrungssuche anwenden“, sagte der Leiter der Abteilung Primatologie, Christophe Boesch. „Darüber hinaus beleuchten sie auch die evolutionären Ursprünge der menschlichen Fähigkeit des Kategorisierens und abstrakten Denkens.“
Die Forscher um Karline Janmaat und Boesch zeichneten im Regenwald die prüfenden Blicke der Schimpansen in Baumkronen auf. Für ihre Analyse verwendeten sie nur solche Aufnahmen, bei denen die Menschenaffen in die Bäume geschaut hatten, ohne Früchte zu finden. Damit konnten sie ausschließen, dass duftende Früchte den Blick der Affen nach oben lenkten. Sie fanden heraus, dass die Schimpansen die Bäume in der Erwartung inspizierten, dort bald Früchte zu finden.
Als Bäume zeitgleich Früchte trugen, konnten die Forscher vorhersagen, welche Bäume die Tiere auswählen würden – um nach reifen Leckereien zu suchen. Ihre Schlussfolgerung: Schimpansen wissen, dass bestimmte Bäume zeitgleich Früchte tragen – und sie nutzen dieses Wissen bei der Nahrungssuche. Dabei kombinieren sie verschiedene Fertigkeiten: botanische Kenntnisse, das Kategorisieren von Obstsorten und das räumliche Gedächtnis - um die passenden Bäume auch wiederzufinden.
Leser*innenkommentare
ilmtalkelly
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@ jóia,
aber nicht wir. Wir Menschen lassen uns von den techn. "nachgereiften" Früchten blenden. Die Viecher haben uns da was voraus.
HOMO ILLUDENS
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Warum sollten diese Kreaturen das nicht können? Interessanter wäre es doch herauszufinden was wir Menschen nicht können
Olaf Mertens
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Prima! Wenn sie jetzt noch rausfinden wie sie uns loswerden, dann nützt ihnen das Wissen auch in Zukunft noch was.
prof dr ackermann
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ist ja nicht zu fassen! wer haette das gedacht!! die laufenden haarbueschel koennen denken! na so was aehnliches. waahnsinn! es lebe die forschung. na leck mich anne buechs
jóia
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hammererkenntnis!
das tun sogar ratten.