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Erneute Debatte in GoslarHitler soll nicht mehr Ehrenbürger sein

Adolf Hitler als Ehrenbürger – Diese Würde soll ihm auch förmlich aberkannt werden. Nach zehn Jahren nimmt die Stadt Goslar diese Diskussion wieder auf.

Schon mehrfach wurde in Goslar die Ehrenbürgerwürde Hitlers diskutiert. Bild: dpa

GOSLAR dpa | Fast 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges soll sich Goslars Stadtrat mit der förmlichen Aberkennung der Ehrenbürgerwürde für Adolf Hitler befassen. Die Fraktion der Linken habe einen entsprechenden Antrag eingebracht, sagte Stadtsprecher Dirk Becker am Dienstag.

Aus Sicht der Stadt sei die förmliche Aberkennung allerdings nicht erforderlich. Die Verwaltung gehe davon aus, dass die Ehrenbürgerschaft des NS-Diktators mit dessen Tod erloschen ist, sagte Becker.

Die Diskussion um Hitlers Ehrenbürgerwürde sei in Goslar schon mehrfach geführt worden, zuletzt vor gut zehn Jahren. Man habe sich dabei jeweils der juristischen Meinung angeschlossen, dass eine Ehrenbürgerwürde mit dem Tod der betreffenden Person ende.

Nach einem Bericht der „Goslarschen Zeitung“ sind inzwischen aber alle Ratsfraktionen bereit, den Antrag auf förmliche Aberkennung der Ehrenbürgerwürde zu unterstützen, weil die bisherige Argumentation nicht nur unter moralischen, sondern auch unter juristischen Gesichtspunkten ins Wanken gerate.

Aus Sicht von Oberbürgermeister Oliver Junk (CSU) spreche in jedem Fall alles dafür, dass sich der Stadtrat symbolisch von der in den 1930-er Jahren an Hitler verliehenen Ehrenbürgerwürde distanziere, sagte Becker. Der Rat werde sich während seiner nächsten Sitzung im September mit dem Thema befassen.

Deutschlandweit hatten rund 4000 Kommunen Hitler zu dessen Lebzeiten die Ehrenbürgerwürde verliehen. Ein Großteil hat dem Diktator diese Würde nachträglich wieder aberkannt. Zuletzt hatte die schleswig-holsteinische Kleinstadt Nortorf im April dieses Jahres einen entsprechenden Ratsbeschluss gefasst.

In Niedersachsen gebe es keine genaue Statistik darüber, welche Kommunen Hitler die Ehrenbürgerschaft posthum aberkannt haben und wo dies nicht der Fall sei, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums in Hannover.

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11 Kommentare

 / 
  • M
    Mensch

    Meinen Kommentar zu diesem Artikel hat die taz nicht veröffentlicht.

     

    Ich stelle fest, dass die taz als extrem linke Zeitung immer meht zensiert.Linksradikal ist ebenso verwerflich wie rechtsradikal.

  • PS
    Peter Schwanen

    Voellig duemmliche deutsche Gutmenschenpolitik. Ein kurzer Blick in das entsprechende Verwaltungsrecht zeigt, dass die Ehrenbuergerschaft wenn zu Lebzeiten verliehen mit dem Tod endet.

    • @Peter Schwanen:

      Wie wollen Sie dann verhindern, dass völlig dümmliche Schlechtmenschen bei Verwaltungsgerichten Neonaziaufmärsche zu Ehren Adolf Hitlers damit einklagen, der Mann sei ja zu Lebzeiten schließlich auch Ehrenbürger gewesen?

  • Wo ist das Problem? Ein kurzer Beschluss und die Sache ist ein für alle Mal vom Tisch!

    • S
      Sabine
      @Rainer B.:

      Es braucht keinen Beschluss. Die Ehrenbürgerschaft erlischt mit dem Tod des Ehrenbürgers.

       

      Wozu die Aufregung, wozu dieser Artikel? Warum muss dieses Thema hochgekocht werden, wenn es formal schon längst erledigt ist?

      • @Sabine:

        Die meisten Städte haben dennoch einen solchen Beschluß gefasst und dafür gibt es durchaus gute Gründe (s.o.) Der Name Hitlers wurde zumeist ganz aus den Listen der Ehrenbürger entfernt, oder es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Ehrenbürgerschaft ohnehin nichtig war, weil die Stadtoberen von den Nazi's dazu seinerzeit genötigt wurden. In einigen Fällen z.B. Marburg wurde die Aberkennung auch durch die Besatzungsmächte angeordnet. Ein solcher Beschluss kostet nichts, trägt zur Klärung bei und das Thema ist dann damit erledigt - also sicher auch in Ihrem Sinne.

  • I
    ingo

    Für solch aufwendige durchsetzung von politisch korrekter haarspalterei zahlt man doch gerne seine steuern!

  • NS
    na sowas

    Stalin Ehrenbürger von Jena - wen juckts heute noch?

  • KN
    Karla Neuer

    Wir schlagen die Schlachten der Vergangenheit.

     

    Derweil verkommt unsere Infrastruktur.

    • DG
      der gast
      @Karla Neuer:

      dem kann ich nur zustimmen ..