Todesstrafe in Oklahoma: Hinrichtungen verschoben
Der US-Bundesstaat Oklahoma verschiebt zwei Exekutionen. Den Justizbehörden gehen die Betäubungsmittel Pentobarbital und Vecuroniumbromid aus.
WASHINGTON afp | Wegen Nachschubproblemen bei tödlichen Injektionsgiften hat ein Gericht im US-Bundesstaat Oklahoma zwei geplante Hinrichtungen verschoben. Die ursprünglich in den kommenden Tagen geplanten Exekutionen sollten nun Ende April stattfinden, entschied ein Berufungsgericht am Dienstag.
Die beiden betroffenen Todeskandidaten hatten argumentiert, es sei ihr Recht die Zusammensetzung der Todesspritze zu kennen um sicher zu sein, dass sie nicht „grausam und unüblich“ bestraft werden.
Oklahomas Strafvollzugsbehörden hätten mitgeteilt, dass sie seit Montag nicht mehr über die nötigen Medikamente für Hinrichtungen verfügten, erklärte das Gericht. Das Betäubungsmittel Pentobarbital sei knapp, das Medikament Vecuroniumbromid selbst für Ärzte oder Krankenhäuser „schwer bis unmöglich“ zu bekommen. Alle Bemühungen, die Medikamente zu beschaffen, seien bislang vergeblich gewesen.
Die US-Strafvollzugsbehörden haben bei den Mitteln für die tödlichen Giftspritzen seit längerem Nachschubprobleme, da sich die europäischen Hersteller der Mittel weigern, diese weiter für Hinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Mehrere US-Bundesstaaten haben daher neue und nicht erprobte Giftmischungen von nicht bundesweit zertifizierten Herstellern ausprobiert, was bei Kritikern auf scharfe Kritik stößt.
Leser*innenkommentare
Andreas Meinholz
Es ist mehr als schrecklic die Vorstellung das Menschen ermordet werden.(Tiere ebenso,aber das ist ja hier nicht das Thema).Wird es Eines Tages eine Welt geben wo die Gesellschaften nicht auf Rache,Vergeltung setzen? Die Todesstrafe,irrtümlicherweise so genannt..Nein..Vorsätzlich um dem vorsätzlichen Mord einen Anschein von Legitimität zu verleihen muss weltweit abgeschafft werden so wie alle Strafen gegen die körperliche Unversehrtheit.Dafür gibt es weder eine Rechtfertigung,nich eine Legitimität.Es gibt kein Recht zu töten wenn es nicht der unmittebaren Notfallabwehr dient.Dies ist beim geplanten Mord,der Hinrichtung nicht gegeben.Bitte laßt die Menschen leben.
Tadeusz Kantor
Keine Betäubungsmittel mehr? Kann ich mir nicht vorstellen, wie viele Menschen werden in diesem Bundesstaat pro Monat hingerichtet?
774 (Profil gelöscht)
Gast
Warum nimmt man nicht einfach Morphium? Ist das zu human?
Milli Pap
Nein, zu inhuman: Pentobarbital führt schnell zu einer tiefen Bewusstlosigkeit, die man so mit Morphium nicht erreicht.
Und nebenbei: Vecuroniumbromid ist kein Betäubungsmittel, sondern ein Relaxans, das lediglich die (Atem)Muskulatur lähmt (Synonym: Curare).
774 (Profil gelöscht)
Gast
@Milli Pap Danke für die Antwort! Es wäre vielleicht nicht die übelste Art, diese Welt zu verlassen, sofern man das Ob und Wann selbst bestimmen könnte.