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Rechter Bürgermeister in FrankreichKeine Beerdigung für Roma-Baby

In der Nähe von Paris hat ein Bürgermeister sich geweigert, ein totes Roma-Baby in seiner Gemeinde zu beerdigen. Vorrang hätten die, die Steuern zahlen.

Keine Steuern, kein Begräbnis? Ein Kind in der Nähe von Paris. (Symbolbild) Bild: reuters

CHAMPLAN dpa | In der französischen Gemeinde Champlan ist dem toten Baby einer Roma-Familie die Beerdigung verweigert worden. Der konservative Bürgermeister Christian Leclerc wies am Sonntag Vorwürfe zurück, er habe die Bestattung verhindert. Er habe sich „zu keinem Zeitpunkt“ einer Beerdigung entgegengestellt. Er habe für zwei alternative Bestattungsorte seine Zustimmung gegeben. Eine entsprechende SMS sei möglicherweise in der Verwaltung missverstanden worden.

Der parteilose Leclerc, der sich selbst zur Rechten zählt, war zuvor von der Zeitung Le Parisien zitiert worden, die nur begrenzt verfügbaren und teuren Plätze auf dem Ortsfriedhof stünden in erster Linie für diejenigen bereit, "die ihre lokalen Steuern zahlen". Daraufhin war er von vielen Seiten teils heftig kritisiert worden. Der Bürgermeister meinte nun, die Äußerungen seien „aus dem Zusammenhang gerissen“. Zudem sei die Verbindung schlecht gewesen.

Premierminister Manuel Valls kritisierte die Verweigerung einer Bestattung für das Kind aufgrund von dessen Herkunft. Die sei „eine Beleidigung für Frankreich“, //twitter.com/manuelvalls/status/551736184213606400:schrieb Valls über Twitter. Die Gemeinschaft der rund 30 Roma-Familien in dem Ort südlich von Paris nannte die Vorgänge „schändlich“.

Das zwei Monate alte Baby war Weihnachten in einem Krankenhaus an plötzlichem Kindstod gestorben. Es ist inzwischen im benachbarten Wissous begraben. Die Gemeinde wird ebenfalls konservativ regiert. Der dortige UMP-Bürgermeister Richard Trinquier sagte, man könne nicht einer um ihr Kind trauernden Mutter weitere Schmerzen zufügen.

Dieser Artikel wurde aktualisiert um 16.41 Uhr.

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26 Kommentare

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  • Peinlich für die Gemeinde und Frankreich, leider woanders auch möglich.

  • Der Bürgermeister scheint nicht nur widerlich zu sein. Er ist zudem auch als Bürgermeister eine Null, unfähig eine Friedshofsplanung auf die Beine zu stellen

  • Europäischer Faschismus 2015

     

    Kapitalfaschismus: Armut und modifizierte soziale Selektion, auch in Deutschland und Frankreich, gestern wie heute.

     

    Unvollständige Bemerkungen. Aber durchaus notwendige Bemerkungen zum Kapitalfaschismus, zur kapitalfaschistischen Gesellschaftsordnung heute.

     

    Den Armen verwehrt man die sozioökonomisch-ökologische Eigenständigkeit und Entwicklung. Die Armen braucht die Gesamtgesellschaft als Buhmann, Buhfrau und Buhkind (als Sündenbock, als Erwerbslosen und als Familien u. a. im Hartz-IV-Strafvollzug, etc.), zur Rechtfertigung der eigenen wertvolleren Existenz. Das Kapital, die sozioökonomische und gesellschaftspolitische Oberschicht, braucht einen sozialen Bodensatz von geschaffener und erwünschter Armut, um von den allgemein-gesellschaftlichen Ungleichheitsverhältnissen und Ausbeutungsverhältnissen in der Klassengesellschaft abzulenken.

     

    Wir befinden uns heute in der modifizierten (modernisierten) Fortentwicklung der kapitalfaschistischen Gesellschaftsformation der 1920er, 1930er und 1940er Jahre, -- über den kapitalfaschistischen Zweiten Weltkrieg hinaus.

     

    Ein Bruch mit dem Faschismus, genauer: mit dem Kapitalfaschismus, wäre erst vollzogen mit der Überwindung und Aufhebung der kapitalistischen und imperialistischen Gesellschaftsformation, mit der sozialrevolutionären Emanzipation, genauer: mit der sozialen Revolution und in Folge der künftigen sozial-ökonomisch-ökologischen Gleichheit -- unabhängig von Herkunft, Hautfarbe und Geschlecht: mit der Beseitigung des Kapitalismus und damit mit der Beseitigung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen.

    • @Reinhold Schramm:

      "Wir befinden uns heute in der modifizierten (modernisierten) Fortentwicklung der kapitalfaschistischen Gesellschaftsformation der 1920er, 1930er und 1940er Jahre, -- über den kapitalfaschistischen Zweiten Weltkrieg hinaus." - Das sehe ich auch so.

       

      Sehr aufschlussreich zu diesem Thema finde ich folgenden Artikel, in dem u. a. festgestellt wird, dass es für eine faschistische Politik nicht unbedingt Parteien braucht, die traditionell mit dem Faschismus in Verbindung gebracht werden, sondern dass auch die Parteien der sog. bürgerlichen Mitte das faschistische Spektrum realpolitisch abdecken können:

       

      http://monthlyreview.org/2014/09/01/the-return-of-fascism-in-contemporary-capitalism/

    • @Reinhold Schramm:

      Dieses pseudolinke Kapitalfaschismusgedöns lenkt nur davon ab, dass Europas "Arme" und "Reiche" den Rest der Welt ausbeuten.

      • @Arcy Shtoink:

        Das "lenkt" nicht davon ab, was sie gerne unterschlagen, sondern verweist auf die Tatsache, dass das europäische und insbesondere bundesdeutsche Kapital: die Finanz- und Monopolbourgeoisie, -- und nicht die europäischen Armen --, unmittelbar daran beteiligt ist: an der Ausbeutung der Welt.

         

        Sie versuchen in ihren Kommentaren, die Armen und Reichen in einen Topf zu werfen.

         

        Sie versuchen von der Realität der deutschen Klassengesellschaft abzulenken! Ebenso, wie es rechte sozialdemokratische SPD-Führer und CDU/CSU versuchen!

        • @Reinhold Schramm:

          Natürlich sind alle beteiligt. Sie glauben doch nicht, dass die "Reichen" in Indien ihre Klamotten billigst von Minderjährigen zusammen nähen lassen und aus China die Wegwerf-Smatphones beziehen. Sie wollen doch nur dass dies weiterhin so abläuft und sogar noch gesteigerte wird, damit es vordringlichst den europäischen Konsumenten noch besser geht.

          • @Arcy Shtoink:

            Z

            u @ "ARCY SHTOINK" (?)

             

            Sie sollten aufhören mit Ihren Unterstellungen!

             

            Beschäftigen Sie sich ernsthaft mit den sozialen Problemen. So auch mit der sozialen Spaltung in Deutschland.

            Zwischen der werktätigen Bevölkerungsmehrheit und der herrschenden ökonomischen und politischen Oberschicht und deren Administration in der BRD und EU.

             

            Sie versuchen die sozialökonomischen Gegensätze in der Gesellschaft zu verwischen und den Armen wie den Reichen gleichermaßen die Schuld zuzuschieben. So auch mit Ihrer Gleichsetzung von Arbeitern und Reichen, -- so für die sozialen Verbrechen und die Ausbeutung in den Weltregionen.

             

            Ihre wischi-waschi Position, analog der Jungen Union wie des Clubs Deutscher Unternehmer (CDU) und deren wirtschafts-liberalen SPD-Führer, löst keine sozialpolitischen und gesellschaftspolitischen Probleme in Deutschland und EU-Europa.

    • @Reinhold Schramm:

      Und wie wollen wir das erreichen? Es lesen zuviele Leute eine Zeitung mit vielen Bildern und wollen ihre Vorurteile und eingetrichterten Lebensstil nicht aufgeben.

      Revolution wird auch nicht so einfach gehen, ich sehe den Trend der Überwachung und allg. Abbau der Demokratie/Freiheit so,dass die aktuelle Ordnung gefestigt bis unüberwindbar gemacht wird. Hinter dem Faschismus steht das Kapital.

      • @Maho87:

        Hinter dem Kapital und der Verteidigung der europäischen Pfründe stehen die Arbeiter und kommunistischen Parteien. Diese stehen damit schon längst hinter dem Faschismus.

        • @Arcy Shtoink:

          Na. da weder die Menschen, die nur ihre Arbeitskraft anbieten können und schon gar keine kommunistischen Parteien irgendwelchen Einfluß auf die europäische Politik nehmen, dürfte die Verteidigung europäischer Pfründe nicht das Problem sein und wir haben bestimmt schon eine supergerechte weltweite Gesellschaft.

           

          (Gibt es eigentlich noch kommunistische Parteien in Europa? Also irgendwelche, die in Parlamenten ernsthaft vertreten sind?)

      • @Maho87:

        "Das Kapital". Das gilt es zu überwinden.

        • @Reinhold Schramm:

          *g* freudsche Fehlleistung bei den Anführungszeichen?

          • @Arcy Shtoink:

            ZU @ "ARCY SHTOINK" (?)

             

            Sie sind weiterhin nur um Verwirrung und Ablenkung bemüht.

             

            Auch Sie sollten sich ernsthaft mit den sozialen und politischen Problemen in der Gesellschaft auseinanderzusetzen!

            • @Reinhold Schramm:

              Mensch riecht das hier nach dumpfer Kommunistenpropaganda, da kann ich die der Gegenseiten ja kaum noch erschnuppern durch. Na zum Glück ist das ohnehin von Gestern und für Vorgestern und ein guter Teil derjenigen die nun heranwachsen werden nicht länger entsprechend indoktriniert (und damit mein ich nun wirklich alle, ja alle, "Richtungen" und weiß-der-Geier-was für Strömungen).

               

              Warum das ein Segen ist? Weil es endlich die Chance auf Neues gewährt, raus aus dem ewiggestrigen Sumpf von "links, mitte, rechts" - raus aus dem "kapitalistisch, kommunistisch, anarchistisch, liberal, konservativ" Gestöhne. Dann finden wir vielleicht auch endlich mal Lösungen die zur Zeit und Situation passen statt Parolen.

               

              Eines der Hauptprobleme so wie ich sie sehe (und die Mengen von Protest- und Antiwählern stützen die Vermutung) ist doch eben dass es keine zur Zeit passenden Antworten mehr gibt. Noch mögen diejenigen überiwegen die festgefahrenen Routinen folgen, aber auch das wird enden.

               

              Meine Hoffnung gälte einer Technokratie..

              • @Concise:

                Sie möchten damit die Eigentumsverhältnisse und Ausbeutungsverhältnisse beibehalten. Eben, keine Veränderung an der bestehenden Gesellschaftsordnung, keine Aufhebung der Quandtschen, Springerschen, Gauckschen und Siemensschen Gesellschaftsordnung und Klassengesellschaft. Weiterhin: die staatlich-juristische Sicherung der persönlich leistungslosen Eigentums- und Vermögensverhältnisse: der Millionäre, Steuerhinterzieher, Multimillionäre und Erbschafts-Milliardäre. Weiterhin: Privateigentum an den gesellschaftlichen Produktions- und Reproduktionsmitteln. Weiterhin: 10 % der Bevölkerung, die sozialökonomische Oberschicht der BRD, verfügt über 70 % aller Privat- und Kapitalvermögen. Und weiterhin: 70 % der werktätigen und meist eigentumslosen Bevölkerung, verfügt nur über 10 % aller Vermögen, davon rund 20 % über nichts. Sie wollen die realen Gegensätze in der Gesellschaft nur verschleiern und verschönern.

                • @Reinhold Schramm:

                  Es ist interessant was Sie so alles hineininterpretieren in meine Ablehnung veralteter Weltanschauungen. Das Kernproblem sind nicht die Besitzverhältnisse, es sind die Denkweisen in den Köpfen. Es ist nichts verwerflich an Vermögen oder Besitz, beides ist per se neutral. Der Umgang damit ist wiederum wichtig denn es wird immer eine ungleiche Verteilung geben, so sehr Sie das auch gern anders sehen wollen. Es wird stets jemanden geben der mehr und jemanden der weniger besitzt als Sie und mich. Wenn aber nun diese Personen dazu animiert würden mit ihrer Situation entsprechend umzugehen... ja das wäre dann vielleicht eine Lösung statt einer Verschiebung von Problemen. Es ist nicht der Großkonzern schuld daran, dass er Großkonzern ist. Zerschlagen Sie Amazon und kaufen Sie stattdessen bei xyz.de ein und schon wird daraus der nächste Konzern. Auch gegen Konzerne ist an und für sich nichts zu sagen, sofern sie denn animiert würden sich für Andere einzusetzen.

                   

                  Das aber hat nicht funktioniert mit all den alten "Lösungen", weil sie bewusst jemandem etwas wegnehmen wollen, jemanden entmachten wollen und - und das ist das Kernproblem - es jemand Anderem hierdurch zuteilen würden. Also nur eine Verschiebung und diese aus meist kleinlichen egoistischen Motiven.

                   

                  Daher würde ich die Technokratie weitaus bevorzugen und zwar mit Gegeninstanzen zur Kontrolle, weg von diesem ganzen "links, rechts" Getue. Es ist völlig gleichgültig ob Sie sich für die eine oder die andere Seite entscheiden. Es bleiben Seiten. Dies abzuschaffen wäre eine Möglichkeit für einen echten Neubeginn, für die Abschaffung von Grenzen nicht nur horizontal sondern auch vertikal in der Gesellschaft.

                   

                  (Fortsetzung folgt)

                  • @Concise:

                    Siehe unter @Dudel Karl:

                     

                    "Ein Kernproblem ist die Verfügungsgewalt ..."

            • @Reinhold Schramm:

              Letzteres kann er gar nicht.

              • @Dudel Karl:

                Ein Kernproblem ist die Verfügungsgewalt über den MEHRWERT. Die durch Ausbeutung von differenziert technisch-wissenschaftlichen Erwerbstätigen entstehende spezifische Form des MEHRPRODUKTS im Kapitalismus. Die Quelle des Mehrwerts ist die von den Werktätigen über die notwendige Arbeit hinaus geleistete MEHRARBEIT. Die ständige Produktion des Mehrwerts durch die LOHNARBEIER (Lohn, Gehalt, Vergütung etc.) und seine Aneignung durch die Kapitalisten ist "das treibende Motiv und der bestimmende Zweck des kapitalistischen Produktionsorozesses" (Karl Marx). Im Kapitalismus ist der Arbeiter (...), der keineProduktionsmittel besitzt, gezwungen, seine Arbeitskraft als Ware an die Eigentümer der Produktionsmittel zu verkaufen. Der Kapitalist zahlt in der Regel den Wert der Arbeitskraft, dessen Höhe von deren Reproduktionskosten abhängt. Sie umfassen die Kosten für den Lebensunterhalt des Arbeiters und den seiner Familie, für Ausbildung usw. und schließen außerdem ein historisches und moralisches Element ein. --

                 

                Der Arbeitstag teilt sich in notwendige Arbeitszeit und in die Mehrarbeitszeit. Der Lohnarbeiter (...) leistet notwendige Arbeit, die den Wert seiner Arbeitskraft und seinem Lohn (...) entspricht, und Mehrarbeit, die sich der Kapitalist in Form des MEHRWERTS unentgeltlich aneignet. {...}

                 

                Die staatsmonopolistische "Soziale Marktwirtschaft" der herrschenden Finanz- und Monopolbourgeoisie und deren "Sozialpartner/innen", sie haben die zentrale Hauptaufgabe, die bürgerlich-ideologisch verschönerten modernen Ausbeutungsverhältnisse in der BRD zu sichern. {...}

  • Widerlich.

  • Ich bin recht sicher, dass dieser Bürgermeister von seine Gemeinde getragen wurden und wird.

    Und diese Haltung wird wohl seine Stellung noch festigen.

  • Man kann nur hoffen, die französische Resistance möge rechtzeitig erwachen und handeln, bevor die Le Pen-Seuche nicht mehr zu beherrschen ist.

  • 7G
    786 (Profil gelöscht)

    Muss wohl an der treue zur Kirche, den christlichen Werten und so weiter liegen... ihr wisst schon. *kotz*

  • Auch Roma-Familien zahlen natürlich Steuern! Jeder Mensch, der konsumiert zahlt Steuern...

    • @Dhimitry:

      Es reicht Ihnen zur Ehre, einen praktischen Ansatz zu finden, seine vermeintliche Argumentation zu entkräften, ich denke aber, dass man sich nicht auf ein derartiges Niveau herablassen sollte. Die reine Menschlichkeit gebietet hier ein anderes Verhalten. Die Scheingefechte des Bürgermeisters sind einfach nur erbärmlich.