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Neue Milliardenzusagen für Kabul

USA wollen mit mehr Geld und mehr Soldaten kämpfen. EU-Hilfe fällt geringer aus

BRÜSSEL/DELHI ap/dpa/rtr ■ Die Nato rüstet sich vor dem erwarteten Erstarken der Kämpfe im Frühjahr mit mehr Geld und mehr Soldaten gegen die radikalislamischen Taliban in Afghanistan. US-Außenministerin Condoleezza Rice kündigte neue US-Finanzhilfen von 10,6 Milliarden Dollar (8,2 Milliarden Euro) an. Die von den USA in Aussicht gestellten Mittel müssen noch vom Kongress bewilligt werden. Laut einer von der US-amerikanischen Botschaft bei der Nato veröffentlichten Aufstellung soll der Löwenanteil der Mittel – 8,6 Milliarden Dollar – in die Ausbildung afghanischer Soldaten und Polizisten fließen. Die afghanische Armee soll demnach binnen zwei Jahren von derzeit 36.000 auf 70.000 Soldaten erweitert werden, die Zahl der Polizisten soll von 60.000 auf 82.000 steigen. Die zusätzliche US-Milliardenhilfe würde jene 14 Milliarden Dollar ergänzen, die die USA seit 2001 bereits für den Wiederaufbau Afghanistans ausgegeben haben.

Die Europäische Kommission kündigte ebenfalls eine Fortsetzung ihrer Afghanistan-Hilfe an, allerdings auf niedrigerem Niveau. In den kommenden vier Jahren ständen 600 Millionen Euro bereit, sagte Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner. Die Mittel sollen verwendet werden, um das Gesundheits- und Justizsystem zu verbessern und den Mohnanbau und Drogenhandel zu unterbinden. Von 2002 bis 2006 hatte die Union 1 Milliarde Euro aus dem Gemeinschaftshaushalt für Afghanistan ausgegeben. Dazu kamen rund 2,8 Milliarden Euro aus den nationalen Haushalten der EU-Staaten.

Die EU hat sich seit 2002 mit insgesamt 3,8 Milliarden Euro am Wiederaufbau beteiligt. Davon wurden nach Angaben einer Sprecherin 2,8 Milliarden von den Mitgliedstaaten und 1 Milliarde aus dem EU-Haushalt aufgebracht.

Deutschland ist nach den USA, Japan und Großbritannien viertgrößter Einzelgeber in Afghanistan. Von 2002 bis 2010 hat Deutschland insgesamt 800 Millionen Euro für den Wiederaufbau des Landes zugesagt.

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