Warten auf Tag X

Der drohende Irak-Krieg wirft in Hamburg seine Schatten voraus: Überall soll für den Frieden demonstriert, gebetet, geblinkt und gestreikt werden

von MARCO CARINI

Es geht wohl nur noch um wenige Tage. Während in Washington, London und Madrid der Militärschlag gegen den Irak geplant wird, bereiten sich auch die Hamburger Friedensinitiativen auf den Kriegsbeginn vor. Für den Tag X, den Tag des militärischen Erstschlags, sind – jeweils ab 17 Uhr – gleich zwei Demonstrationen geplant: Das Hamburger Forum mobilisiert zum Kriegsklotz am Stephansplatz, die Initiativen des linken Stadtteilzentrums „B5“ an den Schanzenbahnhof – wobei das Hamburger Forum auf jeden Fall am kommenden Samstag ab mittags am Kriegsklotz gegen den Irak-Krieg demonstrieren wird.

Auch zum Schulstreik wird mehrmals aufgerufen: Die Jugendgruppe von „Regenbogen – für eine Linke“ organisiert ihn am Tag X (Treffpunkt: 9.30 Uhr, U-Bahnhof Hamburger Straße), die Initiative „Jugend gegen den Krieg“ am 24. März bzw. am ersten Schultag nach Kriegsbeginn (ebenfalls 9.30 Uhr, Hamburger Straße/Ecke Wagnerstraße).

Ebenso für den Tag X lädt die Evangelische Jugend des Kirchenkreises Blankenese um 19.30 Uhr zu einem Friedensgebet in die Martin-Luther-Kirche Iserbrook (Schenefelder Landstraße 200) ein. Bereits jetzt finden etwa in der Petrikirche (Mönckebergstraße, ab 17.15 Uhr) oder der St. Martinuskirche (Martinistraße 33, ab 18 Uhr) tägliche Friedensgebete statt; jeden Mittwoch wird in der Vicelinkirche (Saseler Markt, 18 Uhr) der Neugrabener Michaeliskirche (Cuxhavener Straße, 19 Uhr) und der Blankeneser Kirche am Markt (Mühlenberger Weg 64, 19 Uhr) für den Frieden gebetet.

An jedem Sonntag finden regelmäßig zwei Anti-Kriegs-Veranstaltungen statt: eine zum Mitmachen, eine zum Zuschauen. „Blinken“ für eine friedliche Lösung des Irak-Konfliktes, heißt das Motto der Initiative „lightwave“: Möglichst viele Hamburger sollen ab 20 Uhr zwei Minuten lang die Lichter in ihren Behausungen permanent an- und ausschalten. Zwischen 16 und 19 Uhr lädt das „Zentrum für Gegeninformation“ ins Foyer des Kinos „B5“ (Brigittenstraße 5), um sich über den drohenden Krieg, seine Hintergründe und mögliche Gegenaktionen auszutauschen. Die Veranstalter präsentieren zudem eine Zusammenschau von in den deutschen Mainstream-Medien bislang wenig publizierten Informationen zum Thema, die im Internet oder Rundfunksendern aus aller Welt veröffentlicht wurden.

Informationen zu Anti-Kriegs-Veranstaltungen finden sich auch auf der Homepage des Hamburger Forums (www.hamburger-forum.org).