: Eingestellt
■ Der Prozeß gegen die Frauen der RAF, Rollnick und Berberich, wegen Widerstands eingestellt
Eingestellt
Der Prozeß gegen die Frauen der RAF, Rollnick und Berberich, wegen Widerstands eingestellt
Der dritte Prozeßanlauf gegen die Frauen der RAF, Gabriele Rollnick (38) und Monika Berberich (44) wegen Widerstands im Hochsicherheitstrakt endete nach drei Verhandlungstagen mit Einstellung wegen geringer Schuld. Das zu Beginn des Prozesses abgetrennte Verfahren gegen die dritte Angeklagte, Angelika Goder - sie ist aufgrund einer fortgeschrittenen Hüfterkrankung nur begrenzt verhandlungsfähig - bleibt von der Einstellung unberührt und wird aller Voraussicht nach im kommenden Winter wieder aufgenommen. Monika Berberich war im März nach 17jähriger Haft entlassen worden, Gabriele Rollnick und Angelika Goder werden im September 1992 bzw. Juni 1993 freigelassen. Den Frauen wurde vorgeworfen, sie hätten sich im November 1986 bei einer Sicherheitsüberprüfung gegen die Absondung zur Wehr gesetzt. Die Einstellung des Verfahrens kam nicht ganz überraschend: Die als Zeugen vernommenen Justizbeamten hatten im Gegensatz zu ihrer polizeilichen Vernehmung nur noch von einem passiven Widerstand der Angeklagten gesprochen. Das Gericht begründet die Einstellung des Verfahrens damit, daß es fraglich gewesen sei, ob die Handlungen der Angeklagten überhaupt als Widerstand anzusehen seien. Der Staatsanwalt erklärte seine Zustimmung zur Einstellung gegenüber der taz damit, man habe der Angeklagten Berberich „die Möglichkeit für einen Neuanfang“ geben wollen.plu
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