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Widersprüchliche Justiz

Im Verfahren gegen Frank Fennel hat Staatsanwalt Peter Brunners gestern wegen gefährlicher Körperverletzung und schweren Widerstands 10 Monate Haft auf Bewährung gefordert. Fennel hatte nach eigenen Angaben in der Nacht zum 27.Juli 1991 vor der Roten Flora dem „16E“-Zivilfahnder Markus Priebe eine Bierflasche an den Kopf geworfen, weil er dachte, Priebe und seine maskierten Kollegen der Lerchenwache seien Zuhälter und wollten seine Frau entführen.

Brunners behauptet hingegen, Fennel habe aus nächster Nähe und mit „voller Wucht“ die Pulle auf dem Polizistenkopf zerdeppert, bevor er von den Beamten schwer mißhandelt worden war. Ihm sei auch bekannt gewesen, daß es sich um Polizisten gehandelt habe, deshalb habe es sich nicht um „putative Notwehr“ gehandelt.

Der Staatsanwalt stützt sich dabei ausschließlich auf die Polizei- Angaben, die aber in vielen Punkten widersprüchlich waren. Argumentation: Gerade weil sich die Polizisten widersprechen, seien sie besonders glaubhaft.

Am Freitag wird das Landgericht über Fennels Schadensersatzansprüche entscheiden, die er gegen die Polizei wegen der Mißhandlungen geltend gemacht hat. Das Gericht hat eine für Fennel positive Entscheidung angedeutet. kva

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