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Hansetor wird teilsaniert

■ Mindestens 23 Prozent der Grundstücke verseucht / Wer zahlt?

Mindestens knapp ein Viertel der Grundstücke in der Hemelinger Wohnanlage Hansetor sind so verseucht, daß die Bagger anrollen müssen. Das hat ein Gutachten ergeben, das gestern im Hause der Umweltsenatorin Christine Wischer vorgestellt wurde. Danach liegen auf 17 der insgesamt 73 Grundstücke die ermittelten Werte der krebserregenden „polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe“ (PAK) weit über den Grenzwerten. „Da muß auf jeden Fall der Boden raus“, sagte gestern ein Sprecher der Umweltsenatorin. Allerdings wird es noch ein paar Monate dauern, bis die Bagger anrollen. Zuerst soll auf weiteren 15 Grundstücken genauer geforscht werden, ob nicht auch dort das Erdreich ausgetauscht werden muß. Dort haben die Gutachter nämlich an vereinzelten Stellen ebenfalls zu hohe Werte entdeckt. Nun sollen noch einmal Proben in größerer Tiefe gezogen werden. Bis zur Auswertung werden die verseuchten Grundstücke abgedeckt.

Zur Erinnerung: Vor der Bebauung des Grundstückes durch die Firma „Interhomes“ hatte dort eine Dachpappenfabrik gestanden. Interhomes hatte damals ein Gutachten vorgelegt, nach dem der kontaminierte Boden saniert worden sei. Trotzdem: Vor einigen Monaten wurde die Kontamination mancher Hansetor-Gärten bekannt. Daraufhin hatte die Umweltsenatorin die Nutzung des Geländes eingeschränkt. Kinder sollten nicht mehr spielen, das Grundwasser nicht mehr genutzt, das angebaute Gemüse nicht mehr gegessen werden.

Alle HausbesitzerInnen bekommen nun das Gutachten in die Hand und können bei einer Anwohnerversammlung am 10. September noch einmal genau nachfragen. Wenigstens für 41 Grundstücke gibt es nun Entwarnung. Die anderen können sich schon einmal auf umfangreichen Erdaushub vorbereiten, oder sie müssen noch abwarten, was die genaueren Analysen ergeben. Eine Frage ist immer noch völlig ungeklärt: Wer bezahlt am Ende die Sanierung? „Wir wollen nach Möglichkeiten suchen, daß das nicht die Anwohner sind“, sagte gestern der Behördensprecher. Versprechen kann er das allerdings auch nicht. Interhomes glaubt, wegen des ersten Gutachtens aus dem Schneider zu sein. Das sehen einige AnwohnerInnen ganz anders. Dieser Streit liegt nun bei Gericht.

J.G.

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