piwik no script img

Ungeschoren weggefahren

Berlin (taz) – Ein Autofahrer fährt vor vier Zeugen eine Frau vorsätzlich um, doch die Polizei läßt ihn laufen – so geschehen bei den Aktionstagen im Wendland an diesem Wochenende: Hinter Groß- Gusborn liefen Samstag nachmittag fünf Menschen auf der Straße. Karl-Heinz D. fährt mit seinem Mercedes eine Frau an, sie landet auf dem Grünstreifen. Sein Kommentar: „Was steht die auch auf der Straße rum!“

Die Frau wird im Krankenhaus ambulant behandelt. Vor Ort nimmt ein Polizist von der Wache in Dannenberg den Unfall auf. Er duzt sich mit dem Fahrer, ist jedoch unfreundlich zu den ZeugInnen.

Der Polizist weigert sich zum Beispiel, eine Blutprobe zu veranlassen. Als sich empörte Passanten vor das Unfallauto setzen, ruft der Polizist etwa zwanzig Kollegen in den üblichen Kampfanzügen zu Hilfe. Die räumen die Straße, Karl-Heinz D. fährt mit eingedrücktem Scheinwerfer und Blinkerglas von dannen.rem

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen