Barcelona oder Vechta

■ BaupolitikerInnen reisen nach Barcelona

Bremen soll schöner werden, wenn es geht so schön wie Barcelona. Das ist wohl das Ziel der Baudeputation und des Bausenators Bernd Schulte. Die ParlamentarierInnen wollen mit Schulte ans Mittelmeer reisen, um sich in Stadtentwicklung fortzubilden. „Barcelona hat im Zuge der Olympiade bei der Stadtsanierung Sagenhaftes geleistet“, erklärte die SPD-Baudeputierte Barbara Klöpper, aus deren Fraktion die Reise-Idee gekommen war. Und die Opposition hat auch nichts gegen den Trip, zumindest nicht die Grünen. „Ich finde das richtig, daß Politiker sich umgucken“, meinte die Grüne Karin Krusche. „Sie dürfen das nur nicht alleine auf Staatskosten machen.“ Allein die AfB erregt sich. „Das ist ganz großer Stumpfsinn“, ließ der AfB-Baudeputierte Holger Kühl ausrichten. „Was da auf der Tagesordnung steht, das können wir auch in Vechta machen.“

Bürgerschaftspräsident Reinhard Metz hat vor vier Wochen einen Brief des Senators erhalten, in dem der die Reise für September nächsten Jahres angekündigt hat. Ein „erster Programmentwurf: Revitalisierung von Hafenrevieren (Wohnen am Wasser), Innenstadtkonzeption, Parkraumbewirtschaftung, Stadtsanierung“ etc. Ein genaueres Konzept werde nachgereicht. Das muß auch so sein, meinte Metz gestern. „Ich muß wissen, was die Deputierten da genau machen wollen und wieviel das kostet.“ In das Programm wolle er sich nicht einmischen, „außer da wird eine Fortbildung am Strand von Mallorca beantragt.“ Metz wacht im wesentlichen über das Geld. Und da stehen mehr als 2.000 Mark Reisekostenzuschuß pro Deputierter sowieso nicht zur Verfügung. Zuallererst müsse die Deputation aber einen ordentlichen Beschluß fassen.

Vorgeschlagen hatte die Reise der SPD-Abgeordnete und Deputationssprecher Karl-Heinz Schreiber. Der war nämlich im Rahmen des EU-Projektes „Quartiers en crise“ nach Barcelona gereist und komplett verzaubert zurückgekommen, berichtet seine Fraktionskollegin Klöpper. Schreiber sei es auch, der die Kontakte zur katalanischen Stadtverwaltung vermitteln könne. Die Grüne Karin Krusche: „Wenn dabei etwas anderes herauskommt als unsere mittelmäßige Stadtplanung, dann ist das sinnvoll.“ J.G.