: „Üble Abzocker“
■ Time-Sharing-Urlaub: Fragwürdige Ferien-Makler im Zürichhaus durchsucht
Wegen des Verdachts der strafbaren Werbung sind, wie die Hamburger Polizei erst gestern mitteilte, bereits am vergangenen Freitag mehrere Firmen durchsucht worden, die unter anderem fragwürdige Time-Sharing-Ferienprojekte vertreiben. Beim im Zürichhaus ansässigen Ferienclub „Viva“ und der „Century Expert Vertriebs Gmbh“, der „Touristikzentrale Hamburg“ sowie fünf weiteren dazugehörenden Gesellschaften wurden Kundenlisten, Werbebroschüren und Buchhaltungsunterlagen sichergestellt, die Ermittlungen gegen die Firmen laufen.
Erst durch die Auswertung des Materials, so Polizeisprecherin Ulrike Sueden, sei festzustellen, ob sich den Unternehmen außer unlauterem Wettbewerb noch andere Straftatbestände, etwa Betrug, nachweisen ließen. Bereits im Mai hatte die Verbraucherzentrale Niedersachsen vor der „üblen Abzockermasche“ von „Viva“ gewarnt. Verschiedene Gerichte haben in den vergangenen Jahren Urteile gegen „Century“ wegen grober Benachteiligung der KundInnen gefällt (taz berichtete).
Die Firmen lockten Tausende von Kunden bundesweit mit sogenannten Hotelgutscheinen zu Werbeveranstaltungen, in Hamburg ins edle Zürichhaus. Dort sollten sie mit aggressivsten Methoden zur Unterzeichnung eines Vertrags bewogen werden, mit dem sie für 18.000 bzw. 35.000 Mark „Anteile“ an Hotels oder Ferienanlagen erwerben und gleichzeitig ein jährlich ein- oder zweiwöchiges Nutzungsrecht an weltweit 3000 Ferienanlagen haben sollten.
Da die Sache mit den Hotelgutscheinen sich als Ente erwies und sich viele der Umworbenen betrogen fühlten, sind in Hamburg rund 50 Anzeigen gegen die Ferien-Unternehmen eingegangen. uwi
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