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Widerstand gegen Antisemitismus

■ Hamburgs Erzbischof eröffnet „Woche der Brüderlichkeit“

Widerstand gegen jegliche Form des Antisemitismus forderte der Hamburger Erzbischof Ludwig Averkamp gestern bei der Eröffnung der „Woche der Brüderlichkeit“. Für Christen sei es in diesem Zusammenhang wichtig, sich ihrer Verwurzelung im Judentum deutlicher bewußt zu werden, sagte der Oberhirte des katholischen Nordbistums.

Die Woche der Brüderlichkeit steht in diesem Jahr unter dem Motto „Räumt die Steine hinweg – Über Grenzen zur Versöhnung.“Es handelt sich hierbei um Worte aus dem Buch Jesaja, die zu mehr Nächstenliebe und Solidarität aufrufen.

Die Darstellung des Judentums als der „älteren Schwester des Christentums“könne noch angemessener und positiver erfolgen, sagte Averkamp. Von der Gottes- und Nächstenliebe als Zentrum jüdischer Existenz, von der Wertschätzung der Thora, von der Heiligung des göttlichen Namens und von der Heiligung des Alltags auch im nachbiblischen Judentum sollte in den Gemeinden eine bessere Kenntnis vorhanden sein.

In seiner Rede ging der katholische Erzbischof Averkamp auch auf den früheren kirchlichen Antijudaismus ein. Das Engagement im christlich-jüdischen Dialog sei nur sinnvoll, „wenn wir die Auffassung vertreten, daß Judenfeindschaft kein strukturbedingtes und unausweichlich vorhandenes Element des Christentums darstellt“. Aufgrund der durch Jahrhunderte belasteten Vergangenheit werde es noch lange Zeit dauern, „die Steine hinwegzuschaffen, die eine solch schreckliche Hypothese begründen konnten “. dpa

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