: Ein Pakt für die Bildung
■ Junge CDU/CSU-Abgeordnete legen Konzept für Hochschulerneuerung vor
Bonn/Berlin (dpa/taz) – Die junge Abgeordnetengruppe in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat einen „Nationalen Pakt“ zur Erneuerung der mit über 1,8 Millionen Studenten überfüllten deutschen Hochschulen verlangt. Länder, Bund und Wirtschaft sollten sich verpflichten, zusätzliche Mittel für die Hochschulen aufzubringen und damit ihre Krise zu beenden. Notwendig seien bis zum Jahr 2000 rund 5,5 Milliarden Mark mehr, von denen rund eine Milliarde Mark auf den Bund entfallen würde.
Die rund 20 Unionsabgeordneten fordern in einem Grundsatzpapier eine „Hochschulreform an Haupt- und Gliedern“ und einen „neuen Generationenvertrag“, mit dem die heute Erwerbstägigen den Heranwachsenden „die Absicherung einer erstklassigen Ausbildung garantieren“, sagte der CDU-Abgeordnete Thomas Rachel. Keinesfalls wollen die Abgeordneten den Hochschulzugang beschränken: „In Deutschland gibt es nicht zu viele Studenten.“ Der Anteil der Studenten an der Gesamtbevölkerung betrage hierzulande nur 2,6 Prozent – eine der niedrigsten Quoten in Europa.
Vor allem die Eigenverantwortung der Hochschulen müsse gestärkt und die bisherigen engen gesetzlichen Vorgaben auf Bundes- wie auf Länderebene drastisch beschränkt werden. Die Hochschulen sollen Finanzautonomie erhalten, ebenso ein effizientes Hochschulmanagement. Die staatlichen Mittel sollten nach Leistungskriterien zugewiesen werden, abhängig von der Zahl der Absolventen innerhalb der Regelstudienzeit, dem Umfang der eingeworbenen Forschungsmittel, Patentanmeldungen und wissenschaftlichen Preisen. Die Einführung von Studiengebühren wird abgelehnt. Es sei eine Errungenschaft der Bundesrepublik, daß junge Menschen ohne Rücksicht auf ihre Herkunft Studienchancen haben.
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