: Grabenkämpfe
Unter dem Titel „Verlockender Fundamentalismus“ (Edition Suhrkamp 1767) veröffentlichte der Bielefelder (Rechts-) Extremismusforscher Wilhelm Heitmeyer gemeinsam mit Joachim Müller und Helmut Schröder kürzlich die Ergebnisse der ersten repräsentativen, empirischen Untersuchung zu islamisch-fundamentalistischen und nationalistischen Einstellungen bei deutschtürkischen Jugendlichen.
Das zentrale Fazit der Studie lautet: Wesentliche Ursachen für die Hinwendung zu einer religiös fundierten Gewaltbereitschaft sind die Reaktionen auf fremdenfeindliche Gewalt, die Verweigerung der Anerkennung einer kollektiven Identität durch die Mehrheitsgesellschaft, Diskriminierungserfahrungen im privaten Bereich sowie die negativen Folgen der gesellschaftlichen Modernisierungsprozesse.
Je weniger die türkischen Jugendlichen in sozialer, politischer und beruflicher Hinsicht integriert seien, desto eindeutiger seien die islamisch-fundamentalistischen Orientierungen.
Die Studie wird allenthalben im Kontext „Kampf der Kulturen“ zitiert. Sie wird aber auch massiv kritisiert. Der Hauptvorwurf: Islamfeindlichkeit und pauschale Diffamierung der deutschtürkischen Jugendlichen.
Wir setzen die Debatte fort. Eberhard Seidel-Pielen
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