piwik no script img

Moslemischer Friedhof geschändet

Auf dem moslemischen Beerdigungsfeld des Öjendorfer Friedhofs sind neun Gräber geschändet worden. Wie erst jetzt bekannt wurde, zerschlugen Unbekannte am vergangenen Sonntag eine Statue und brachen Bilder von Verstorbenen aus den Grabsteinen. Hinweise auf die TäterInnen gibt es noch nicht. Polizeisprecher Hartmut Kapp vermutet, bei den Grabschändern könne es sich „entweder um Rechtsradikale oder um fanatische religiöse Gruppen“handeln. Für letzteres spricht, daß schon vor einigen Wochen ein muslimisches Grab in Öjendorf geschändet worden war, auf dessen Stein die Verstorbene abgelichtet war. „Es gehört sich nicht, eine Frau so abzubilden“, kritzelten die TäterInnen damals auf die Grabtafel. Am vergangenen Wochenende wurden die Gräber jedoch nicht beschmiert.

„Vielleicht hat sich auch jemand über die Ausstellung geärgert“, mutmaßt die Schriftstellerin Emina Kamber. Das Grab ihres Mannes ist eines der geschändeten. In Öjen-dorf werden seit zwei Wochen Fotos und Dokumente ausgestellt, die über moslemische Begräbnisbräuche informieren. juw

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen