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Lokalkoloratur

Frisch geschlüpft und schon eine bundesweite Berühmtheit: Nils Christiansen wurde erst vergangenen Montag zum Pastor ordiniert und hat gestern ein Amt übernommen, das es bisher in der ganzen Republik nur einmal gab: den Aidspastor. Als Verstärkung für den schon legendären Hamburger Seelsorger Rainer Jarchow wird er vor allem als Aufklärungs-Pastor durch die Kirchengemeinden ziehen. 70.000 bis 80.000 HamburgerInnen sind als HIV-Infizierte oder deren Angehörige und FreundInnen von Aids betroffen – viele auch in den Gemeinden selbst. „Das wichtigste ist, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen“, sagt der 30jährige über die sicher nicht einfache Aufgabe, Ängste und Trauer bewältigen zu helfen. Die Kirche als Vorreiterin, obwohl sie sich mit der Anerkennung Homosexueller immer noch sehr schwertut? „Da läuft sicher manches stolpernd nebeneinander her“, räumt Christiansen ein. Gespart wird aber dieses Mal wenigstens nicht an der falschen Stelle. sim

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