: Tour de Telekom
■ Die Radprofis sind höchst lukrative Werbeträger für das Unternehmen
Bonn (AP) – Wenn die Radprofis Bjarne Riis, Erik Zabel und ihre Kollegen vom Team Telekom wie jetzt wieder bei der Tour de France in die Pedale treten und angestrengt in die Kameras blicken, freut sich die Deutsche Telekom. Nicht weil das Bild in guter Qualität über ihr Kabelnetz auf die TV- Schirme übertragen wird, sondern weil jeder Telekom-Radler im Fernsehen vergleichsweise billige Werbung für das Unternehmen ist.
Seit 1991 sponsert die Telekom deshalb den Profiradstall der Walter Godefroot GmbH. Insider beziffern das finanzielle Engagement allein in diesem Jahr auf rund zehn Millionen Mark. Die Investition scheint sich auszuzahlen. Die Fernsehpräsenz des Teams während des schwersten Radrennens der Welt entspricht – umgerechnet auf Werbeminuten – rund 27 Millionen Mark, wie Teamsprecher Tilmann Falt vorrechnet.
Und dieser Vergleich hinke noch, fügt Falt hinzu. Die Aufmerksamkeit des Zuschauers während Sportübertragungen sei ungleich höher als beim Werbeblock. Ein weiteres Erfolgsrezept liegt in der Namensgebung: Jedesmal, wenn Journalisten über das erfolgreiche Team berichteten, falle der Name Telekom, freut sich Falt.
Die Radler haben die Telekom zu den fünf bekanntesten Sportsponsoren in Deutschland gemacht. „Umfragen haben ergeben, daß ungefähr 30 Prozent der Befragten als erstes den Namen Telekom als Mäzen nannten“, sagt Falt.
Der Imagegewinn der Telekom bei der „Tour der Leiden“ und anderen Radrennen ist international. Exakt mit diesem Ziel im Hinterkopf suchte das Nachfolgeunternehmen der Bundespost 1991 einen Werbeträger, erklärt Telekom-Pressesprecher Stephan Althoff. Die Telekom verstehe sich als internationales High-Tech-Unternehmen, dies spiegele sich im Radsport wider. Zudem sei der Radsport umweltfreundlich. Seit 1991 stieg das Budget für den Radstall parallel zum Erfolg. „Seit 1995 fährt das Team Deutsche Telekom die Ernte ein“, so Althoff.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen