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Berichte aus dem Pressebunker

■ Gegenüber vom Reichstag baut die Bundespressekonferenz einen simplen Kasten nach Plänen des Büros Nalbach. Allianz vermietet das 90-Millionen-Mark-Projekt

Die Bundespressekonferenz bunkert sich ab dem Jahr 2000 in der Hauptstadt ein. Das neue Domizil der Parlamentskorrespondenten und Nachrichtenagenturen, das von der Allianz Versicherungs AG finanziert wird, soll nach den Plänen der Architekten Nalbach & Nalbach in unmittelbarer Nachbarschaft zum Reichstag entstehen. Der Entwurf sieht in seinem Inneren auf einer Bruttogeschoßfläche von 16.400 Quadratmetern einen großen Pressesaal, weiträumige Konferenzräume und Büros für mehr als 100 Redaktionen von Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen sowie ein öffentlich zugängliches Restaurant vor.

Außerdem befindet sich in seiner Mitte – als Treffpunkt für Journalisten – ein großes überdachtes Atrium. Nach außen schottet sich der kompakte Kasten jedoch durch eine geschlossene steinerne Fassade ab, die wenig vom offenen Charakter des Pressevereins widerspiegelt. Die Pläne des Büros Nalbach gingen aus einem internen Wettbewerb hervor, den die Allianz unter zehn Architekten ausgelobt hatte.

Der Siegerentwurf werde realisiert, sagte Jürgen Topper, Geschäftsführer der Allianz Grundstücks GmbH, gestern bei der Präsentation der Arbeiten. Für die Gestaltung der Fassaden sowie einiger interner Bereiche wie etwa die Gastronomie seien aber noch Überarbeitungen nötig. Baubeginn für das 90-Millionen-Mark- Projekt am Schiffbauerdamm Ecke Reinhardtstraße ist für Mitte 1998, die Fertigstellung für das Frühjahr 2000 vorgesehen, sagte Heinz Schweden, Vorsitzender der Bundespressekonferenz. Der Komplex, in den auch der Presseclub einzieht, werde von der Allianz Grundstücks GmbH errichtet und anschließend vermietet. Bis jetzt hätten sich bereits 125 Agenturen und Redaktionen als Büromieter angemeldet. Mit dem Neubau setze die Bundespressekonferenz ein Signal für den Regierungsumzug, betonte Schweden. Zugleich bedauerte er, daß es bisher keinen verbindlichen Umzugstermin gebe. Aus diesem Grund müßten sich die etwa 1.000 betroffenen in- und ausländischen Journalisten, von denen die meisten nach Berlin gingen, einige Zeit mit provisorischen Lösungen begnügen.

Die Bundespressekonferenz ist der 1949 gegründete Zusammenschluß von Parlamentskorrespondenten, die für die deutschen Nachrichtenagenturen, Zeitungen, Hörfunk- und Fernsehanstalten regelmäßig über Bundespolitik berichten. Der Verein veranstaltet jährlich rund dreihundert Pressekonferenzen, zu denen er jeweils Vertreter von Regierung, Parteien und Verbänden einlädt. rola

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