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Investor wirft Stein auf „Zoofenster“

■ Den geplanten Rogers-Glasturm am Zoo möchte der Investor Brau&Brunnen gegen ein steinernes Hochhaus eintauschen. Dies sei „stadtverträglicher“. Baustadträtin Profé will an Gesprächen teilnehmen

Dem gläsernen Hochhausprojekt „Zoofenster“ gegenüber dem Bahnhof Zoologischer Garten droht das Aus. Der Dortmunder Investor Brau&Brunnen, der die Planung des britischen High-Tech- Architekten Richard Rogers bislang realisieren wollte, konzentriert sich auf einen neuen Entwurf. Statt des Glasturms auf dem Gelände des abgerissenen Kibek- Teppichhauses, favorisiert der Vorstand von Brau&Brunnen nun den Entwurf des Architekten Mäckler, der eine kompaktere Hochhausplanung vorgelegt hatte.

Nach Auskunft von Heidemarie Büring, die die Öffentlichkeitsarbeit des Getränkekonzerns in der Hauptstadt leitet, sei der Entwurf von Rogers zwar noch nicht endgültig gekippt. Sie räumte jedoch ein, daß „die Mäckler-Pläne wesentlich stadtverträglicher an diesem Standort“ seien. Zugleich böte das Mäckler-Hochhaus größere Nutzungsmöglichkeiten. Außerdem ordne sich die neue Planung besser in die Vorhaben anderer Investoren ein. Christoph Mäckler hatte außer einem neuen „Zoofenster“ auch andere Hochhausprojekte rund um den Bahnhof Zoo in einer Studie für die Bauverwaltung vorgeschlagen. Der Turm von Rogers war von Brau&Brunnen nach dem Fall der Mauer aufs Tapet gehoben worden. Der Entwurf für Büros und Dienstleistungsbetriebe sah eine mächtige gläserne Fassade zum Zoo vor.

Büring betonte, daß Brau& Brunnen auch nach den „Turbulenzen im Konzern“ an dem Bauvorhaben festhalten werde. Der neue Vorstand wolle sich dem Projekt annehmen. An einen Ausstieg sei nicht gedacht. Die Brau& Brunnen AG hatte in der Vergangenheit schwere finanzielle Verluste zu verkraften. Auf der Aktionärsversammlung war kürzlich der alte Vorstand abgelöst und ein neuer bestellt worden.

Die Sprecherin der Bauverwaltung, Petra Reetz, bestätigte das weitere Interesse des Konzerns an dem Grundstück. Es sei richtig, daß Brau&Brunnen gerade der Bauvorbescheid für das „Zoofenster“-Areal verlängert wurde. Nach ihrer Information würde Brau&Brunnen „sofort umplanen“, wenn der Konzern dies könnte. Für das Grundstück muß bei einer neuen Planung und Nutzung der Bebauungsplan geändert werden. Insbesondere der Bereich der Kantstraße, an dem Rogers die Ein- und Ausfahrt zur Tiefgarage vorgesehen hatte, müßte bei einer Alternative planungsrechtlich weitgehend umgestaltet werden. Charlottenburgs Baustadträtin Beate Profé (Bündnis 90/Die Grünen) kritisierte die Bauverwaltung sowie den Konzern, bei ihren Überlegungen den Bezirk außen vor zu lassen.

Es sei nicht fair, bei Gesprächen über die Zukunft des Bereichs Zoo, Kantstraße und Joachimstaler Straße den Bezirk nicht zu beteiligen. Profé bedauerte zugleich, daß sich das „Kibek-Dreieck“ nach dem Abriß des Teppichhauses zu einem Schandfleck in der Stadt entwickle. Wer aus dem Bahnhof Zoo komme, falle erst einmal in ein Loch. Rolf Lautenschläger

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