piwik no script img

Kabel durchs Watt

■ Telekom baut internationales Netz aus / WWF: Seehunde werden gestört

Ende August wird die Telekom ein neues Glasfaserkabel durch den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer verlegen. Die Trasse führt von Hilgenriedersiel bei Norden in Ostfriesland nach Norderney. Von dort aus soll über die Nordsee und das Mittelmeer Europa mit den Kommunikationsnetzen Asiens verbunden werden. Dies teilt ein Sprecher der Telekom mit. Durch die Arbeiten sind auch Ruhezonen von Seehunden im Nationalpark betroffen. Der World Wide Fund for Nature (WWF) protestiert gegen die Störung im Watt. „Ende August werden kleine Seehunde noch gesäugt, dann ist deren Haarwechselzeit, die Tiere brauchen Ruhe“, kritisiert Friederike Liebmann vom WWF- Bremen.

Die Naturschutzorganisation befürchtet, daß es nach dem Wegfall des Monopols der Telekom zu einem Gedrängel von Baumaßnahmen im Wattenmeer kommen könnte. „Baustellen im Nationalpark dürfen nicht der Regelfall werden“, fordert Liebmann.

Wolfgang Schröder von der Telekom-Oldenburg weist auf Auflagen der zuständigen Wasser- und Schiffsfahrtsdirektion hin: „Es gibt keine Alternativtrassen. Wir dürfen die Trasse nicht durch die Schifffahrtsrinne legen, weil da kontinuierlich ausgebaggert wird. Wir müssen durch das Wattenmeer.“Die Bauarbeiten, so der Telekomsprecher, würden schonend für den Meeresboden durchgeführt. „Die Brutzeit ist vorbei“, sagt er, „die Umwelt und die Tiere werden so gut wie nicht beeinträchtigt.“

Der Sprecher der Bezirksregierung Weser-Ems, Schröder , erklärte dazu: „Dies ist die erste Baumaßnahme, die wir dieses Jahr genehmigen. Die Arbeiten dauern nur wenige Tage.“

„Drei Meter tief werden die neuen Kabel in den Wattenboden gefräst, um dann durch ein Röhrensystem durch Norderney gezogen zu werden“, erklärt Wolfgang Schröder von der Telekom. Er schließt größere Baumaßnahmen in der geschützten Ruhezone am Ostende der Nordseeinsel Norderney aus. schuh

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen