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Tietmeyer dementiert

■ Bundesbank nicht für späteren Euro

Frankfurt (rtr) – Bundesbank- Präsident Hans Tietmeyer hat dementiert, sich für eine Verschiebung der Europäischen Währungsunion (EWU) ausgesprochen zu haben. In seinem Interview mit der Woche habe er „eindeutig kein Plädoyer für eine Verschiebung“ abgegeben, sagte er gestern. Die Kritik an der von ihm entfachten Verschiebungsdiskussion hielt unterdessen an. Außenminister Klaus Kinkel sagte, Zweifel am pünktlichen Start des Euro schadeten Wirtschaft und Arbeitsuchenden in Deutschland.

Tietmeyer hatte ausdrücklich eine Stellungnahme der Bundesbank zur Verschiebungsdiskussion abgelehnt. „In dem Interview wird lediglich auf die ökonomische Fragwürdigkeit gelegentlich vorgebrachter einseitiger Argumente hingewiesen“, sagte er gestern. Derartige Argumente förderten nicht das Vertrauen in den Euro.

Kinkel glaubt hingegen, daß eine Verschiebung des Euro-Starts das Ende der EWU bedeuten könne. „Niemand sollte sich verunsichern lassen: Der Euro muß und wird pünktlich zum 1. Januar 1999 kommen, bei strikter Einhaltung der Stabilitätskriterien.“ Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft warf Tietmeyer vor, das Vertrauen in den Euro zu untergraben. Die europapolitische Sprecherin der SPD, Heidemarie Wieczorek-Zeul forderte, die EWU im Interesse der Bevölkerung als Chance zu nutzen und nicht „kleinzureden“. Die Bundesregierung hatte erklärt, sie sehe keinen Anlaß zu einer Verschiebungsdiskussion.

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