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„Guter neuer Start“

■ Billstedter Schule versucht, Problem mit Jugendkriminalität ohne Polizei zu lösen

Jugendkriminalität ist nicht allein ein polizeiliches Problem. Daß es auch von Eltern, SchülerInnen und Behörden gemeinsam angegangen werden kann, zeigt das Beispiel der Haupt- und Realschule Möllner Landstraße in Billstedt. Nach einer Versammlung am Montag abend wurde beschlossen, einen 14jährigen umzuschulen, der monatelang MitschülerInnen bedroht und erpreßt haben soll. Bereits heute oder morgen wird er die neue Einrichtung aufsuchen – unter Betreuung einer Psychologin der Schulbehörde.

Auf den Jugendlichen war man aufmerksam geworden, als ein Schüler seinen Eltern anvertraute, daß er von dem Gleichaltrigen erpreßt wurde und ihm 670 Mark zahlen mußte. Daraufhin erstatteten die Eltern Anzeige. Schulintern wurde beschlossen, den 14jährigen in seiner Klasse zu belassen. Bedingung: Regelmäßig sollte er sich mit einem Beratungslehrer treffen.

Nach einigen Wochen jedoch mehrten sich die Gerüchte, daß der Junge weiterhin andere bedrohe und erpresse. Beunruhigte Eltern drohten mit Schulboykott, am Freitag gab es eine erste Krisensitzung, am Montag dann die zweite. Anwesend waren auch VertreterInnen der „Dienststelle Schülerhilfe“der Schulbehörde. Sie sprachen mit Eltern und Jugendlichen. Dabei kamen „gravierende Dinge“ans Tageslicht, wie Michael Grüner aus dem „Referat Gewaltprävention“erzählt.

In einem vertraulichen Gespräch mit dem Jungen räumte dieser die Vorwürfe im Kern ein, seine Eltern stimmten einer Umschulung zu. Die wird nun von der Schulbehörde vorbereitet, „um dem Jungen einen guten neuen Start zu ermöglichen“.

Elke Spanner

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