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Gegen Affenforscher

■ Aktion gegen Affenversuche sorgt für Wirbel

Für große Aufregung an der Bremer Universität sorgten gestern die Arbeitsgruppe Tierrecht des AStA, die vor dem Haupteingang des Fachbereichs 2, Biologie/Chemie, eine Pappkarton-Wand mit der Aufschrift „Affenschutzwall“errichtete. Die StudentInnen wollten damit gegen die Berufung des Primaten-Forschers Dr. A. Kreiter protestieren.

Obwohl die Wand neben der Eingangstür aufgebaut worden war, so daß man problemlos das Gebäude betreten konnte, reagierte Fachbereichssprecher Prof. Gunter-Otto Kirst unwirsch und forderte die StudentInnen auf, die Pappkartons zu entfernen.

In einem Flugblatt der AG Tierrecht wird auch der Leiter des Sonderforschungsbereichs, Prof. Roth, aufs Korn genommen. Da heißt es: „Es geht bei Kreiters und Roths Hirnforschung keineswegs um die Bekämpfung von Krankheiten. Vielmehr geht es um die Entwicklung von künstlicher Intelligenz, die auch eine militärische Nutzung ermöglicht. Auch die politische Manipulation soll ein positiver Effekt dieser Forschung sein.“

Die geplanten Experimente an Makaken-Affen, in deren Schädeldecke Elektroden eingesetzt und die bis zu acht Stunden im sog. Primatenstuhl festgesetzt werden, sind nach Ansicht der Kritiker tierquälerisch. Die Experimente dienten zudem vor allem industrietechnischen Zwecken im Bereich der Computersimulation für visuelle Wahrnehmung. „Manche Hirnforscher gehen heute so weit, daß sie eine völlige Ersetzung der kognitiven Psychologie durch die Hirnforschung für möglich halten“, zitieren die Studenten auf ihrem Flugblatt entsetzt Prof. Roth. dh

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