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Aus Giftmüll wurde verwertbares Altöl

■ Anklage im bisher größten Umweltstrafverfahren Deutschlands

Frankfurt/Main (rtr) – Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hat in dem größten Umweltstrafverfahren in Deutschland Anklage gegen sieben Männer erhoben. Ihnen werde Mitgliedschaft beziehungsweise Unterstützung einer kriminellen Vereinigung auf dem Gebiet der illegalen Müllentsorgung vorgeworfen. Die Umweltkriminellen waren bei der bislang größten Umweltrazzia vor einem Jahr festgenommen worden.

Den beiden Hauptangeklagten wird unter anderem auch Steuerhinterziehung zur Last gelegt, weil sie die Sonderabgaben für die Entsorgung nicht bezahlten. Für die Liste von Straftaten sieht das Gesetz als Höchstmaß eine Gefängnisstrafe von 15 Jahren vor.

Die beiden Haupttäter, ein 54jähriger Rechtsanwalt aus Frankfurt und ein 53jähriger Kaufmann aus Bremen, hätten bundesweit mehrere Tarnfirmen aufgebaut, sagte Staatsanwältin Andrea von Schreitter-Schwarzenfeld. Unter dem Deckmantel von Altölaufbereitern wurde illegal Giftmüll verschoben. Mit ihrem Firmengeflecht sollen die beiden Männer millionenschwere Gewinne gemacht haben.

Bei zwei weiteren Beschuldigten handele es sich um ehemalige Mitarbeiter der Firma Sekundär- Rohstoff-Verwertung (SVZ) im ostdeutschen Schwarze Pumpe, die den als aufbereitungsfähiges Altöl deklarierten Sondermüll angenommen haben sollen. Dadurch sei der SVZ ein Schaden von mindestens 9,6 Millionen Mark entstanden. Bei dem bundesweit verschobenen Giftmüll habe es sich zum Teil um hochbelastete Materialien wie phenolhaltige Rückstände aus Filteranlagen, Erodierschlämme aus Öltrennanlagen sowie Teerrückstände gehandelt.

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