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Rühe: Europäer müssen Einsatz in Bosnien verstärken

■ Nato-Verteidigungsminister tagen. Bündnis soll sich über Sommer 1998 hinaus engagieren

Bonn (AP/dpa) – Bundesverteidigungsminister Volker Rühe geht davon aus, daß eine internationale Bosnien-Friedenstruppe nach Ende des derzeitigen SFOR-Einsatzes mit 30 bis 50 Prozent weniger Soldaten auskommen müßte. Rühe sagte gestern, innerhalb dieser verringerten Truppe müßten die Europäer einen höheren Anteil als bei der 30.000 Mann starken SFOR stellen. Dies könnte es den USA erleichtern, sich weiterhin mit Bodentruppen an der militärischen Absicherung des Friedensprozesses in Bosnien zu beteiligen.

Der bis Sommer 1998 terminierte SFOR-Einsatz in Bosnien ist einer der Schwerpunkte der morgen beginnenden Herbsttagung der Nato-Verteidigungsminister. Es werde nicht möglich sein, das Land nach Juni 1998 sich selbst zu überlassen, ohne das Erreichte zu gefährden, sagte Rühe. Auf der Nato-Konferenz käme es darauf an, Einvernehmen darüber zu erzielen, daß eine Fortsetzung des Nato-Engagements unausweichlich sei, und was die Grundvoraussetzungen dafür seien. Für die Beteiligung der Bundeswehr an einer neuen Mission ist nach den Worten Rühes ein neuer Beschluß des Bundestages erforderlich. Noch vor Ende des SFOR-Mandats muß laut Rühe das Kriegsverbrecherproblem gelöst sein. Der Minister blieb aber dabei, daß die Festnahme der vom Haager Tribunal Gesuchten nicht Aufgabe von SFOR sei.

Rühe dementierte einen Bericht, das Nato-Hauptquartier wolle vielleicht nach Bonn umziehen. Die Belgier würden sich bestimmt große Mühe geben, die erweiterte Nato gut unterzubringen.

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