: Grüne setzen auf Zeit
■ Bei Holocaust-Mahnmal „viele Fragen nicht geklärt“. Radunski gegen neuen Wettbewerb
Gegen eine schnelle Entscheidung über das Holocaust-Mahnmal haben sich die Bündnisgrünen ausgesprochen. Es seien noch „viele Fragen ungeklärt“, sagte die Abgeordnete Alice Ströver gestern im Kulturausschuß. Auch der zweite Wettbewerb habe kein Ergebnis hervorgebracht, das „die Aufgabe künstlerisch bewältigt“. Ströver schlug ein weiteres Kolloquium vor und wollte auch einen neuen Wettbewerb nicht ausschließen. Zugleich bekräftigte sie aber: „Wir wollen dieses Denkmal an diesem Standort.“
Wissenschaftssenator Peter Radunski (CDU) beharrte hingegen auf einer möglichst schnellen Entscheidung. „Das sind wir der Diskussion schuldig“, sagte der Senator. Er habe zwar „für alle Verständnis, die das Denkmal überhaupt nicht wollen“, weil der Holocaust nicht darstellbar sei. Die „Ernsthaftigkeit“ der vier vorliegenden Entwürfe sei „weitgehend anerkannt“, alle Experten seien befragt. Bei einem weiteren Aufschub würden „die Schwierigkeiten eher wachsen“. Ein weiteres Kolloquium oder eine Parlamentsdebatte könne er sich nach einer Entscheidung der Wettbewerbs- Auslober Bund, Land und Förderverein „vorstellen“. Ein neuer Wettbewerb sei aber die „mit Abstand schlechteste Variante“.
„Das ist ein Thema, für das wir möglicherweise zu klein sind“, sagte der CDU-Abgeordnete Uwe Lehmann-Brauns. Persönlich sei er „eher auf der Seite derer, die sagen, wir verheben uns damit“. Wie Radunski plädierte er aber für eine schnelle Entscheidung. rab
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen