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Buchtip: Neues Leben in alten Industriebauten

Alte Fabriken, die in den vergangenen Jahrzehnten zu Ateliers, Medien- und Bürozentren umgewandelt wurden, gibt es in Hamburg viele. Ursula Schneider, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Hamburger Museum der Arbeit, hat sich auf Spurensuche begeben. Jetzt wurde ihre Bestandsaufnahme „Fabriketagen – Leben in alten Industriebauten“veröffentlicht.

Die Renaissance begann in den 70er Jahren, als Bürger- und Künstlerinitiativen viele Industriebauten aus den Gründerjahren vor der Abrißbirne retteten. Als das „Industriesterben“in Hamburg sichtbar wurde, Betriebe in Konkurs gingen oder abwanderten, begannen sie, die leerstehenden, vom Verfall bedrohten Gebäude für sich und den Stadtteil zu reklamieren. Es entstanden Kulturzentren wie das Goldbekhaus in Winterhude oder die Motte in Altona. Gastautoren wie Stadtplaner Peter Illies, Manfred F. Fischer, Leiter des Hamburger Denkmalschutzamtes, oder die Kunsthistorikerin Nicola Haß beleuchten das zähe Ringen zwischen Stadt, Investoren und Künstlern um Erhalt und Sanierung der historischen Bauten.

Ursula Schneider beschreibt den Werdegang und das unterschiedliche Innenleben von rund 40 Hamburger Fabriken. Leider beschränken sich die Fotografien von Hans-Jürgen Darlison auf die Abbildung des Jetzt-Zustands, historische Bilder zum damaligen Fabrikalltag fehlen.

ibo

Ursula Schneider: „Fabriketagen – Leben in alten Industriebauten“, Christians Verlag, Hamburg 1997, 48 Mark. (Das Foto zeigt die Pianoforte-Fabrik am Schulterblatt.)

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