: VEW-Tochter setzt auf Wasserkraft
■ Harpen AG kauft für 100 Mio. DM Wasserkraftwerke in Frankreich
Dortmund (taz) – Durch den Kauf von 18 französischen Wasserkraftwerken ist die Dortmunder Harpen AG über Nacht zum größten privaten Betreiber von Wasserkraftanlagen in Frankreich geworden. Der Kaufpreis für die Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 56,9 MW beläuft sich nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Rolf Bierwirth auf rund 100 Mio. DM.
Auch in Portugal und Italien gehören der Harpen AG mehrere Wasserkraftwerke, die die Expansion in den Bereich der erneuerbaren Energien wie Wasserkraft in den nächsten Jahren forcieren will. Dazu zählen zwei Projekte südlich von Mailand, wo bis Ende 1999 23 Mio. DM investiert werden sollen.
Insgesamt will die Harpen AG, die zu 100 Prozent dem Dortmunder Energiekonzern VEW gehört, ihren Energiebereich in Richtung „Nischenmärkte“ neu ausrichten. Neben dezentralen Nahwärme- und Energieversorgungsprojekten in Deutschland spielt dabei die Stromerzeugung aus regenerativen Quellen eine wichtige Rolle. „Langfristig“ sieht man hier „die größten Wachstumschancen“. Zwei Drittel aller Investitionen des Unternehmens sollen bis zum Jahr 2001 deshalb in diesen Bereich fließen. Mit Wasserkraft, die laut französischer Stromeinspeisevergütung mit 8,5 Pfennig pro Kilowattstunde vergütet wird, lasse sich schon jetzt „gutes Geld verdienen“, heißt es in Dortmund.
An Rhein und Ruhr zählt die VEW-Tochter mit einer Gesamtanschlußleistung von ca. 370 MW Nahwärme mitterweile zu den Großen der Branche. In Polen und Tschechien beliefert eine Harpener Tochter Krankenhäuser und große Industrieunternehmen mit dezentral erzeugter Energie. J. S.
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