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„Stolze deutsche Armee“

■ Rechtsradikales Flugblatt vor Hamburger Kasernen im Umlauf

Ein Flugblatt neonazistischen Inhalts wird zur Zeit vor Hamburger Kasernen verteilt. Darin wird an eine „freie, stolze, starke deutsche Armee“appelliert – „jetzt erst recht“. Das Flugblatt, das der taz vorliegt, ist unterzeichnet von der „Patriotischen Hochschulgruppe an der Bundeswehr-Uni Hamburg“, dem „Arbeitskreis nationaler Reservisten“, der „bundesweiten Initiativgruppe wehrpflichtiger Skinheads“sowie dem „Bun-deswehr-Koordinationsausschuß Rechts-um“.

Die Herausgeber lamentieren über angebliche Klagen aus Bonn, daß „junge Deutsche, die ihren Dienst an der Waffe leisten, auch nach Dienstschluß für sich in Anspruch nehmen, für Deutschlands Interessen zu kämpfen“. Die Politik sowie die Führungskader in der Bundeswehr würden auf die deutschen Frontsoldaten beider Weltkriege mit „Hetze und Verleumdung einschlagen“, statt sie vor „verleumderischen Hetzausstellungen“in Schutz zu nehmen. Sie fordern zum „Kampf um ein Deutschland der Ehre und der Treue“auf.

Den scheint eine Gruppe von Unteroffizieren in der Hamburger Führungsakademie bereits aufgenommen zu haben. Am 18. Dezember vorigen Jahres sollen sie bei einer Feier nationalsozialistische Parolen gebrüllt haben. Ein Sprecher habe „Sieg“gerufen, die Gruppe mit „Heil“geantwortet (Bericht S. 1). Knapp zwei Wochen vorher war bekannt geworden, daß der verurteilte Rechtsterrorist Manfred Roeder in der Führungsakademie einen Vortrag gehalten hatte.

Bundesverteidigungsminister Volker Rühe (CDU) sprach gestern von einer „Dreckschleuderkam-pagne der taz“. Er finde, „unsere Soldaten haben Vertrauen verdient“. Elke Spanner

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