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Zwischen allen Fronten

■ Deutsch-türkischer Sender feiert Jubiläum

„Für die türkischen Traditionslinken sind wir zu liberal, für die Religiösen zu kemalistisch, für die türkischen Interessensverbände zu kritisch.“ So beschreibt Claudia Dantschke, Redakteurin des Fernsehsenders Aypa-TV, die Rezeption ihres Senders. Seit fünf Jahren versucht sie mit ihrem Kollegen Ali Yildirim, auf dem Spreekanal einen neuen, kritischen Sound in die Berichterstattung über die deutsch-türkische Szene Berlins zu bekommen. Folgerichtig sind die beiden mit ihrer täglichen Sendung zwischen allen Fronten gelandet. „Vor allem türkische Zuschauer haben mit der weltanschaulichen Offenheit unserer Berichterstattung Schwierigkeiten“, sagt Dantschke. Und das Interesse der Deutschen an türkischen Themen hält sich in engen Grenzen. So bleibt ein kleines, aber dankbares Publikum aus der zweiten Generation, das mit beiden Beinen in Berlin steht.

Vierzig Minuten sendet das Zweierteam täglich zwischen 18.50 und 19.30 Uhr, zu achtzig Prozent sind die Beiträge deutschsprachig. Im Zentrum der Beiträge stehen lange Interviews und Dokumentationen über Multikulti-Veranstaltungen. Für den eiligen Fernsehzuschauer ist das Sendeprofil schwere, manchmal ungenießbare Kost, für den Interessierten eine der besten Informationsquellen über das deutsch-türkische Zusammenleben in Berlin. Eberhard Seidel-Pielen

Die Fünfjahresfeier findet am heutigen Samstag um 19.30 Uhr in der Brandenburghalle des Schöneberger Rathauses statt.

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