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Betr.: Computerkurse für Kinder

Nach Einschätzung des Bielefelder Professors für Medienforschung, Dieter Baake, spielt bei der Bewertung von Computerkursen für Kinder das Alter eine untergeordnete Rolle: Bereits Vorschulkinder seien motorisch in der Lage, Tastatur und Maus zu bedienen. „Unbefangen und begeistert“ nutzten sie die neue Technik als Spielinstrument. Befürchtungen, daß Kinder durch den frühen Umgang mit dem Computer in ihrer Phantasie eingeschränkt würden, hält der Wissenschaftler für „Unsinn“. Gute Software rege vielmehr „jede Art von Kreativität“ an. Vorschulkinder würden von sich aus nicht stundenlang vor der elektronischen Spielkiste sitzen, berichtet der Medienpädagoge, „in diesem Alter spielen sie noch viel zu gern“. Erst bei älteren Kindern gebe es damit Probleme. Um so wichtiger werde dann eine zeitliche Begrenzung der Computernutzung. Kinder konzeptlos vor dem Gerät sitzen zu lassen, hält Baake beim PC für genauso fatal wie beim Fernseher. Im richtigen Rahmen hingegen befürwortet er den Umgang der Kleinen mit dem Computer ausdrücklich – vorausgesetzt, daß Eltern und Erzieher auf altersgemäße Programme achten. Bei der Europäischen Zentrale für Medienkooperation in Nordrhein-Westfalen ist derzeit ein Qualitätssiegel in Arbeit, das pädagogisch wertvolle Produkte kennzeichnen soll. Aus Baakes Sicht spricht dennoch zweierlei gegen den Unterricht in Kinder-Computerschulen: zum einen die ungenügende pädagogische Vorbildung der Mitarbeiter. Zum anderen hält Baake die „Privatisierung“ der Kinder-Computerkurse für sozial ungerecht, weil auf diese Weise nur solche Kinder gefördert werden, deren Eltern die Kurse bezahlen können. Er plädiert dafür, daß entsprechende Lehrinhalte statt dessen in die Grundschulen aufgenommen werden. Erste Ansätze, eine Computerausbildung in das Lehramtsstudium zu integrieren, gibt es inzwischen.

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