: Tödlicher Streit um Schafweide
Maon (AFP) – Jüdische Siedler im Westjordanland haben gestern versucht, einer bereits bestehenden Siedlung ein weiteres Wohngebiet hinzuzufügen. Wie aus Militärkreisen verlautete, stellten die Siedler zwei mobile Wohneinheiten genau dort auf, wo am Vortag ein Israeli bei einer Schießerei mit palästinensischen Hirten ums Leben gekommen war. Die Bewohner der Siedlung Maon wollten ihre Siedlung trotz behördlichen Verbots vergrößern, um zu verhindern, daß die palästinensischen Schäfer dort weiterhin ihre Tiere weiden lassen. Soldaten riegelten das Gelände südlich von Hebron ab, um die illegale Aufstellung weiterer Wohneinheiten zu unterbinden. Eine bislang unbekannte Gruppe „Omar al Mokhatar“ veröffentlichte gestern in Beirut eine Erklärung, nach der sie der Drahtzieher der tödlichen Auseinandersetzung nahe Hebron gewesen sein will. Die Erklärung der Gruppe steht im Widerspruch zur Einschätzung israelischer Sicherheitskreise, die von einem lange schwelenden Streit um Landrechte zwischen Siedlern und Palästinensern sprechen. Im Streit hatte ein Beduine einem Siedler die Waffe abgenommen und ihn erschossen. Zwei weitere Siedler und vier Beduinen wurden zum Teil schwer verletzt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen