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■ SoundcheckMisia

Heute abend: Mísia. „Das Zerplatzen meiner Träume habe ich immer genossen, so als ob ich jemand anderes, ein Fremder wäre.“Pessoas Bekenntnis liest sich wie der Subtext portugiesischer Kunst: Ein gewisses lustvolles Verhältnis zum Schmerz ist nicht zu leugnen. Schöner als im Fado kann Fatalismus nicht gefaßt werden. Die ganze Tragik des Scheiterns und der Unterentwicklung Portugals im 19. Jahrhundert wurde hier in Vers und Harmonie gegossen – was der 100 Jahre später geborenen Mísia naturgemäß fremd ist. Ihre Annäherung an den Fado geschah als musikalisch-literarischer Test seiner Gültigkeit. Sie forderte die Nobelpreis-Kandidaten José Saramago und Antonio Lobo Antunes sowie jüngere Schriftsteller ihrer Heimat auf, neue Texte für das alte Lied zu schreiben, und die Literaten waren begeistert. Begleitet von Geige, Klavier und Akkordeon wird Mísia den neuen Fado schnörkellos in Hamburg vortragen, bevor sie Ende Mai die Expo eröffnet. ck

20 Uhr, Curio-Haus

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