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Barbie goes soccer

■ Eine Puppe für die Fußball-WM der Frauen

Berlin (taz) – Es ist noch nicht lange her, daß die berühmteste Puppe der Welt ein Lifting bekam, um die jahrzehntealte Wespentaillenfigur ein wenig realistischer an heutige Schönheitsideale anzupassen. Jetzt bekam sie wieder einmal neue Kleider: Trikot, Turnhose, Stollenschuhe. Barbie erobert den Fußball.

Ein gutes Jahr vor der dritten Weltmeisterschaft der Frauen, die im kommenden Sommer in den USA stattfindet, wurde im Roxbury Park zu Beverly Hills die Soccer-Barbie vorgestellt. Alan Rothenberg, Fußballpräsident der USA, hatte sich höchstpersönlich nach Los Angeles bemüht, als der Megastar im Team des Olympiasiegers und WM-Favoriten USA, Stürmerin Mia Hamm, die Patin der Barbie-Frauenfußball-WM- Puppe abgab, die in 155 Ländern auf den Markt kommen soll.

Daß die 26jährige Mia Hamm diesen Werbejob bekam, ist kein Zufall. 145 Länderspiele hat sie schon bestritten, dabei 88 Tore erzielt, und beim Sponsor Nike fungiert sie als Galionsfigur für die Frauenpower-Kampagne des Sportartikelherstellers. Ihr Manager stellt sie auf eine Stufe mit Michael Jordan und Tiger Woods, das People Magazin zählt sie zu den 50 schönsten Frauen der Welt. Mia Hamm und Soccer-Barbie – das ideale Werbeduo für die WM der Fußballerinnen.

„Auf diese Weise werden wir die Faszination Fußball Tausenden kleinen Mädchen im Lande näherbringen“, ist Anne Parducci von der Firma Mattel sicher. Die bekanntesten Männer im Beraterstab der Frauen-WM, Henry Kissinger und Alexi Lalas, wird Barbie jedenfalls um Längen in den Schatten stellen. Rainer Hennies

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