piwik no script img

Buttersäure-Anschlag auf NPD-Kader

■ Militante AntifaschistInnen verübten Anschlag auf rechte Schaltzentrale in Adlershof

Die Wohnung und Schaltzentrale eines der bundesweit führenden Rechtsextremisten ist Anfang der Woche Ziel eines Buttersäure- Anschlags militanter AntifaschistInnen geworden. Nach einem Bekennerschreiben, das der taz vorliegt, haben „autonome AntifaschistInnen“ in der Nacht von Sonntag auf Montag das Haus des Berliners Frank Schwerdt in der Waldstraße in Adlershof „heimgesucht“. Fensterscheiben seien eingeschlagen und die Räume mit Nebelgas und Buttersäure verwüstet worden.

Schwerdt ist seit kurzem stellvertretender Bundesvorsitzender der NPD. Bis November vergangenen Jahres war er Chef der rechtsextremistischen Vereinigung „Die Nationalen“, die vor allem in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt den Aufbau der sogenannten Kameradschaften organisiert hat. Schwerdt, der eine Karriere von der CDU über die „Republikaner“ zur neonazistischen Szene zurückgelegt hat, ist maßgeblich bei der Integration des Neonazi-Spektrums in die NPD. Er tritt bei rechtsextremistischen Demonstrationen häufig als Redner auf und war auch an der Organisation des Aufmarsches der Rechtsextremen zum 1. Mai in Leipzig beteiligt. Im Haus Waldstraße sind dem Bekennerschreiben zufolge auch weitere Rechtsextremisten tätig: die rechte Hand von Schwerdt, Christian Wendt, der ehemalige „Republikaner“ Rudolf Kendzia und die ehemalige Rep-Abgeordnete in der BVV Neukölln, Ritas Bönisch. Die Polizei bestätigte gestern den Anschlag, eine Zeugin habe Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet. taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen