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Kinkel wirbt um Moskaus Zustimmung

■ Rußland soll in UN-Sicherheitsrat Nato-Militäreinsatz im Kosovo zustimmen

Bonn/Priština (rtr/dpa/AFP) – Bundesaußenminister Klaus Kinkel will bei seinem morgigen Moskau-Besuch die Zustimmung Rußlands im UNO-Sicherheitsrat erreichen, daß die Nato notfalls militärisch in den Kosovo-Konflikt eingreifen darf. Im Rundfunk sagte Kinkel gestern, ein Mandat des Sicherheitsrats sei die Voraussetzung. Die Lage in der Provinz des jugoslawischen Bundeslandes Serbien nannte er dramatisch. Der Druck auf die Konfliktparteien müsse erhöht werden. Er wolle seinem russischen Kollegen Jewgeni Primakow deutlich machen, daß es eine gemeinsame Verantwortung im Kosovo-Konflikt gebe, die auch eine gemeinsame Haltung erfordere, sagte Kinkel. Derzeit sei ein Eingreifen der Nato nicht möglich, weil der Konflikt noch eine innere Angelegenheit Jugoslawiens sei. Ein Nato-Einsatz sei aber auf der Grundlage von Kapitel VII der UNO-Charta denkbar, das Zwangsmaßnahmen des Sicherheitsrates gegen den Willen des betroffenen Landes ermöglicht.

Frankreich und Großbritannien bereiten einen Resolutionsentwurf zum Kosovo vor, den der UN-Sicherheitsrat in der kommenden Woche beraten soll. Darin sollen die Konfliktparteien an ihre Pflicht zur Einstellung der Feindseligkeiten und zur Aufnahme eines Dialogs erinnert werden. Wenn sie dem nicht Folge leisteten, könnten auch Maßnahmen ergriffen werden, die eine Erlaubnis des UN-Sicherheitsrates erforderten.

Unterdessen dauerten die bewaffneten Zusammenstöße zwischen serbischen Sicherheitskräften und albanischen Kämpfern im Kosovo an. Die Kämpfe konzentrierten sich auf das Grenzgebiet zu Albanien. Zwei Albaner wurden gestern in der Nähe des Ortes Vrbnica, 15 Kilometer westlich von Prizren, getötet. Die beiden gehörten nach Angaben des serbischen Medienzentrums in Priština zu einer bewaffneten Gruppe, die Waffen von Albanien in den Kosovo schmuggeln wollte.

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