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Merrill Lynch begleitet Verkauf der Wasserbetriebe

■ Senat wird von der Investmentbank beim Verkauf der landeseigenen Anteile beraten

Die Investmentbank Merrill Lynch wird den Senat bei der geplanten Privatisierung der Berliner Wasserbetriebe (BWB) beraten. Dies teilte gestern die Senatsfinanzverwaltung mit. Merrill Lynch soll den Verkauf des landeseigenen Anteils von 49 Prozent begleiten. Für das größte kommunale Wasserunternehmen in Europa gibt es mehrere Interessenten aus dem In- und Ausland. Als Verkaufserlös waren bisher mindestens zwei Milliarden Mark im Gespräch, die bereits fest im Landeshaushalt für 1999 eingeplant sind.

Mit dem Zuschlag für Merrill Lynch tritt das dritte große Privatisierungsvorhaben der Stadt nach dem Verkauf der Energieversorger Bewag und Gasag in die entscheidende Phase. Die Investmentbank war bereits beim Verkauf der Gasag eingeschaltet worden. Zum weiteren Verfahren wollte sich die Senatsfinanzverwaltung gestern nicht äußern. Es ist zu erwarten, daß wie bei der Privatisierung der Gasag die Bewerber nach der Ausschreibung zunächst Angebote abgeben. Mit den Firmen, die in die engere Wahl kommen, werden Verhandlungen über den Kaufpreis aufgenommen.

Laut Senatsbeschluß vom 7. Juli werden die bisher als Anstalt öffentlichen Rechts organisierten Wasserbetriebe in eine Holding umgewandelt. Unter deren Dach bleibt die Anstalt öffentlichen Rechts für das Kerngeschäft – die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung – erhalten. Die übrigen Geschäftsfelder werden unter der Holding in einer sogenannten Wettbewerbs AG geführt. Die Wasserbetriebe hatten Ende 1997 rund 6.600 Beschäftigte und erzielten im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 2,1 Milliarden Mark einen Gewinn von 162,8 Millionen Mark. dpa/taz

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