: Chronologie I
Am 31. Oktober 1991 beginnt in Madrid eine Friedenskonferenz, an der Israel, Syrien, Jordanien und Libanon teilnehmen. Die PLO ist auf israelischen Druck und wegen ihrer Parteinahme für Saddam Hussein im Golfkrieg ausgeschlossen. Eine palästinensische Delegation aus den besetzten Gebieten wird als Teil der jordanischen akzeptiert. Die Verhandlungen werden in Washington ohne Ergebnisse fortgesetzt.
Im August 1993 werden die Geheimverhandlungen zwischen Israel und der PLO in Oslo bekannt. Am 13. September 1993 wird die „Prinzipienerklärung“ vor dem Weißen Haus unterzeichnet. In Zusatzbriefen erkennt Israel „die PLO als Vertretung des palästinensischen Volkes“ an – die PLO ihrerseits „das Recht des Staates Israel auf Existenz in Frieden und Sicherheit“. In der Präambel ist von „legitimen und politischen Rechten“ des palästinensischen Volkes die Rede, nicht aber von Selbstbestimmung. Die Grenzen des Staates Israel, den die PLO anerkennt, sind nicht festgelegt. Die PLO verpflichtet sich, Gewalt und Terrorismus zu bekämpfen und alle Artikel der Nationalcharta zu annullieren, die das Existenzrecht Israels in Frage stellen.
Aus Jericho und einem Teil des Gaza-Streifens, in dem eine Million Palästinenser leben, zieht sich die israelische Armee zurück. Vierzig Prozent des Gaza-Streifens bleiben für die israelische Armee und rund 5.000 Siedler reserviert. Fragen wie Jerusalem, Siedlungen, Flüchtlinge und Wasser werden ausgeklammert. Israels Gesetze und Militärverordnungen bleiben in Kraft. In den ersten drei Monaten nach der Unterzeichnung des Abkommens werden 29 Palästinenser und 13 Israelis ermordet.
Am 10. Februar 1994 unterzeichnen Shimon Peres und Jassir Arafat in Kairo ein Zwischenabkommen, nachdem der Rückzugstermin aus Gaza und Jericho um zwei Monate verstrichen ist.
Am 25. Februar erschießt der Arzt Baruch Goldstein 29 Palästinenser in der Ibrahim-Moschee in Hebron. Bei Straßenprotesten gegen das Massaker werden weitere 28 Palästinenser erschossen. Nach Ablauf der vierzigtägigen Trauerzeit antwortet Hamas mit zwei Attentaten in Afula und Hadera, die 13 Menschenleben fordern.
Am 29. April 1994 wird in Paris das Wirtschaftsprotokoll unterzeichnet. Israel kann seine Produkte in die Autonomiegebiete exportieren, der Export palästinensischer Waren unterliegt jedoch Beschränkungen. Israel behält die Zollhoheit.
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