: Frauen: „Kein Nebenwidersspruch“
Hanau (taz) – Als ein „Rückfall in alte Denkmuster“ bezeichnete die grüne Schuldezernentin von Frankfurt am Main, Jutta Ebeling (52), den „Männerdeal“ um Ministerinnenposten in Bonn. Auf dem Parteitag der hessischen Bündnisgrünen am Wochenende in Hanau forderte Ebeling – getreu der Quotierung – die Besetzung der wohl zu erwartenden drei Ministerinnenämter für die Bündnisgrünen durch zwei Frauen und nur einen Mann. Diese Forderung, sagte Ebeling bestimmt, richte sich nicht gegen Joschka Fischer. Die Partei wäre nicht gut beraten, wenn sie ihrem Zugpferd den gewünschten Ministerposten verweigern würde. Aber die Frauen, so Ebeling unter dem Beifall nicht nur der Frauen auf der Landesmitgliederversammlung zur Listenaufstellung für die Landtagswahl, ließen sich nicht erneut wieder – wie schon 1968 – als „Nebenwiderspruch“ in die Ecke drängen. Auch dem „Gedöns“ von Schröder in der Frauenfrage müßten im Kabinett wenigstens zwei grüne Powerfrauen etwas entgegensetzten können. Ebeling: „Die Quotierung wie bei den Listenaufstellungen einhalten – das ist der Auftrag an die grüne Verhandlungsdelegation.“ Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, ließ Ebeling Unterschriftenlisten kursieren, die eifrig gezeichnet wurden. kpk
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