Kommentar: Niederbremisch
■ Der uns in Brüssel repräsentiert
Daß sie das nicht fotografiert haben, die Kollegen der Peiner Nachrichten: Europa-Staatsrat mit löchrigem Pullover als Weihnachtsbaum-Gelegenheitsverkäufer! Oder als Heimwerkeler am dreistöckigen Mietshaus! Und wir haben uns immer gewundert, daß der Staatsrat sich in Brüssel so rar macht.
Das Doppelleben des hohen Beamten hat aber, bei Lichte betrachtet, etwas Geniales. Stellen wir uns vor, Niederbremer im abgewetzten Pullover vor dem Ausschuß für Regionalförderung in Brüssel! Oder: Niederbremer verlegt elektrische Leitungen in der Bremer Vertretung in Brüssel! Das würde mehr wirken als so manche seiner Reden. Das Geld würde schon aus Mitleid nur so fließen.
Und die Polen? War es nicht der Kanzler, der sich im Einsatz für die europäische Einigung von niemandem übertreffen lassen wollte? Warum sollen ein paar arme Polen nicht auch mal ne Mark fünfzig verdienen, wenn es einer guten Sache dient?? Die würden die ganze Bremer Vertretung für die Hälfte der Summe anmalen, die Bremen jetzt vermutlich an Belgier blechen muß.
Und schließlich: Welcher Staatsrat würde schon generös zwei ihm völlig unbekannten Polen den Schlüssel seiner Wochenend-Residenz geben, einfach so?! Bremen hat Image-Probleme? Der löcherpullovrige Staatsrat gibt den Fingerzeig, wie sie zu lösen sind: gastfreundlich, europäisch, niederbremisch. Klaus Wolschner
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