: Wechsel '98
Bei der Suche nach geeigneten Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten hat die CDU einen ersten Rückschlag erlitten: Die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth hat entsprechende Vorschläge gestern abgelehnt: „Mein Platz ist in Frankfurt am Main, alles andere steht für mich nicht zur Debatte“, erklärte die 54jährige Politikerin. Neben Roth war auch die bisherige Bundestagspräsidenten Rita Süssmuth ins Spiel gebracht worden, allerdings würde ihre Aufstellung auf heftige Vorbehalte bei der CSU stoßen. Die CDU-Sozialausschüsse haben die Parteispitze aufgefordert, auf jeden Fall eine Frau als Kandidatin aufzustellen. dpa
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Bündnis 90/Die Grünen werden die Wahl des SPD-Kandidaten Johannes Rau zum Bundespräsidenten unterstützen. „Rau ist sicherlich keine schlechte Wahl“, sagte die Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Heide Rühle, gestern im Südwestrundfunk. Er habe sich als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen um die rot- grüne Koalition verdient gemacht und viele Konflikte geschlichtet. Rühle wies darauf hin, daß man sich im Koalitionsvertrag auf das SPD-Vorschlagsrecht für das Präsidentenamt geeinigt habe. Im Gegenzug wollten die Grünen für die EU-Kommission eine Frau vorschlagen. dpa
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Niedersachsens CDU-Chef Christian Wulff hat an die ehemaligen Bundesminister seiner Partei appelliert, bei den kommenden Landtagswahlen anzutreten. „Ich würde es begrüßen, wenn sich Bundespolitiker als Spitzenkandidaten zur Verfügung stellen“, sagte Wulff im Stern zu Plänen, den ehemaligen Verteidigungsminister Volker Rühe in Schleswig-Holstein und Ex-Bildungsminister Jürgen Rüttgers in Nordrhein-Westfalen aufzustellen. Wulff wird sich auf dem CDU-Parteitag an diesem Samstag als stellvertretender Bundesvorsitzender bewerben. dpa
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Der neue SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Struck wird künftig neun Stellvertreter haben – statt der bisherigen fünf. Der Vorstand der SPD-Bundestagsfraktion billigte am Montag abend das von ihm vorgelegte erweiterte neue Personalkonzept. Im engeren Fraktionsvorstand sollen danach Männer wie Frauen, Westdeutsche wie Ostdeutsche und Vertreter der unterschiedlichen Parteiflügel angemessen vertreten sein. Der vollständige neue Fraktionsvorstand wird Montag von den SPD-Abgeordneten gewählt. dpa
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