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Pakt mit NRW-Regierung

■ Hochschulen an Rhein und Ruhr „können“ kooperieren – ansonsten werden sie gekürzt

Düsseldorf (taz) – Nordrhein- Westfalens Bildungsministerin Gabriele Behler (SPD) legt Köder für die Hochschulen aus. Einrichtungen, die an einem neu ausgerufenen „Qualitätspakt“ teilnehmen, dürfen mit allerlei Vergünstigungen rechnen: „Sie werden von der Stellenbesetzungssperre freigestellt und von den globalen Minderausgaben ausgenommen“, stellte Behler in Düsseldorf den NRW-Universitäten in Aussicht. Die Ministerin präsentierte gestern ihr Hochschulkonzept für die nächsten Jahre.

Die am „Qualitätspakt“ interessierten Hochschulen erhalten mehr Autonomie in der Finanzplanung – und für fünf Jahre finanzielle Planungssicherheit. Der Kontrakt mit der Regierung in NRW entspreche einem Gegenwert von 110 Millionen Mark, rechnete die ehemalige Lehrerin vor. Zudem will die Ministerin die Hochschulen mit einem „Innovationsfonds“ von jährlich bis zu 100 Millionen Mark beglücken – für das laufende Jahr sei eine Anschubfinanzierung von 40 Millionen Mark vorgesehen.

Wer nicht mit dem Ministerium paktieren will, muß unter bisherigen Haushaltsbedingungen weiterarbeiten. Und die sind bitter: Die Hochschulen müssen 2.000 Stellen innerhalb der nächsten 10 Jahre abbauen. Die Stichworte dieser Reform in der NRW-Hochschullandschaft lauten publikumswirksam: „Konzentration und Kooperation“. Auf deutsch heißt das, daß künftig nicht jedes Fach an jeder Uni angeboten werden muß. Einige Studiengänge seien nicht ausgelastet, teilweise würden die gleichen Lehrveranstaltungen an benachbarten Unis angeboten. Solche Universitäten sollen in Zukunft kooperieren. Die NRW- Hochschulen will Behler durch ein internationales Team von Wissenschaftlern beleuchten lassen. Sie betonte, daß keine Uni ganz dichtgemacht werde: „Wir werden die bestehenden Hochschulstandorte nicht in Frage stellen.“ isa

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