piwik no script img

Kirchen beten gemeinsam für Bonn

■ Die Kirchen wollen den Bonnern den Berlin-Umzug erleichtern. Katholiken werden auf das Leben in der Diaspora vorbereitet

Der Umzug von Bonn nach Berlin ist für die Kirchen „weder der Auszug aus Ägypten ins gelobte Land noch der Weg ins babylonische Exil“. Aber er verändert nach Einschätzung des Bonner Superintendenten Burkhard Müller das Leben vieler Menschen erheblich – nicht nur das der geschätzten 20.000 Umzügler, sondern auch der zahlreichen Pendler. Die evangelische und die katholische Kirche haben deshalb beschlossen, den Wechsel von der alten in die neue Hauptstadt zu begleiten.

Den Auftakt machte am Dienstag abend ein „Ökumenischer Gottesdienst für die Bundesstadt Bonn“ in der Schloßkirche der Universität, der sich vor allem an die Bundesbediensteten und Mitarbeiter in Entwicklungseinrichtungen richtete. Dieser Neujahrs- Gottesdienst soll auch in Zukunft in Bonn stattfinden. Denn viele Ministerien bleiben zum Teil oder – wie das Entwicklungshilfe- und das Verteidigungsministerium – sogar mit erstem Dienstsitz am Rhein.

Der Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Hartmut Löwe, unterstrich beim anschließenden Empfang die „besondere Bedeutung Bonns als das deutsche Nord- Süd-Zentrum“. Die Stadt am Rhein bleibe auch für die Kirche wichtig, nicht zuletzt weil die EKD bis zum Jahr 2000 dort ihre großen Entwicklungseinrichtungen unter dem Dach des neuen Evangelischen Entwicklungswerks zusammenführen werde, so Löwe. Dazu gehören der Kirchliche Entwicklungsdienst, das Evangelische Missionswerk, die Evangelische Zentralstelle für Entwicklungshilfe sowie Dienste in Übersee. Später soll auch „Brot für die Welt“ folgen.

Auch die katholische Kirche wird mit der Deutschen Bischofskonferenz ihre wichtigste überregionale Institution im „rheinisch- katholischen“ Bonn halten. Die Katholiken beginnen nach dem rheinischen Karneval am 19. Februar mit einem Referentenabend zum Thema „Katholischsein in Berlin“. epd

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen