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Stipendiaten: Yelda, Türkei

Seit Ende 1998 ist die türkische Journalistin und Buchautorin Yeldag Özcan Gast der Hamburger Stiftung für Politisch Verfolgte. Sie ist in der Menschenrechts-, Antirassismus- und Frauenbewegung aktiv. Da sie weder den Namen ihres Mannes noch den ihres Vaters tragen will, nennt sie sich kurz Yelda. Sie gehört zu den Gründerinnen der Stiftung „Lila Deich“, die sich seit 1990 gegen die Mißhandlung von Frauen in der Familie und für ein autonomes Frauenhaus in Istanbul einsetzt. Daneben engagiert sie sich in dem linksgerichteten türkischen Menschenrechtsverein IHD.

Aufgrund dieses Engagements wurden mehrere Verfahren gegen die Journalistin eingeleitet. Nachdem sie im vergangenen Jahr in Frankreich einen Vortrag zur Armenienfrage hielt, wurde sie in der nationalistischen Tageszeitung „Türkiye“ scharf angegriffen. Es hieß, sie habe sich als offizielle Vertreterin des IHD für einen Gebietsanspruch der Armenier ausgesprochen. Damit sei sie verantwortlich zu machen für eine Verurteilung der Türkei durch das französische Parlament. Die Dementis der Journalistin wurden von keiner türkischen Tageszeitung abgedruckt. Nachdem der Vorstandsvorsitzende des IHD vor wenigen Wochen nach ähnlichen Anwürfen ermordet wurde, muß von einer akuten Bedrohung der Autorin ausgegangen werden.

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