: Weltoffene Ämter
■ Hamburgs polyglotte Behörden machen sich in 21 Sprachen verständlich
Wenn die Regierenden Hamburgs keine schwerwiegenden Entscheidungen zu treffen haben, dann informieren sie sich gern, wie es um ihre weltoffene Stadt so steht. Und manchmal stoßen sie dann auch auf Vorzeigbares: „Hamburgs Behörden sorgen für Verständlichkeit“, konstatierte gestern etwa Bürgermeister Ortwin Runde (SPD). Denn sie kümmern sich darum, daß die rund 270.000 Menschen ausländischer Herkunft verstehen, was der Amtsschimmel ihnen sagen will.
In 21 Sprachen hält beispielsweise die Hamburger Polizei schriftliche Erläuterungen bereit. Da werden die Verkehrsregeln auf griechisch erklärt, Hinweise zum Gebrauchtwagenkauf gibt's auf türkisch, und der Strafbefehl wird gern auch ins Serbokroatische übersetzt. In 19 Sprachen sind außerdem „Belehrungen für ausländische Strafgefangene“ vorrätig. Und die Hamburger Stadtreinigung informiert viersprachig über Müllabfuhrzeiten und Gelbe Säcke.
Eine kleine Übersicht über sexuell übertragbare Krankheiten wie Syphilis oder Aids liefert die Gesundheitsbehörde bei Bedarf auch auf thailändisch, der Hinweis auf Safer Sex fehlt natürlich nicht. Und selbst auf der Hamburger Web-Page im Internet geht es achtsprachig zu. All dies ergab eine kleine Umfrage unter den Hamburger Behörden, die der Senat veranlaßt hat.
Die bemerkenswerteste Ausbeute machte er dabei am Universitätskrankenhaus Eppendorf: Hier stehen DolmetscherInnen bereit, die insgesamt dreißig Fremdsprachen beherrschen und im Bedarfsfall das Gespräch zwischen PatientIn und Arzt ermöglichen. flo
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen