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Deutsche in EU-Betrug verwickelt?

■ Ermittlungen gegen drei Architekten wegen Bauprojekt in Portugal

Aachen/Brüssel (AFP) – Gegen drei deutsche Architekten aus dem Raum Aachen wird wegen des Verdachts des EU-Subventionsbetruges ermittelt. Es gehe dabei um einen Betrag von etwa einer Million Euro (rund 1,96 Millionen Mark), sagte ein Sprecher der Aachener Staatsanwaltschaft auf Anfrage.

Die Architekten sollen demnach überhöhte Preise für ein EU- finanziertes Tourismusprojekt in Portugal in Rechnung gestellt haben. Im Zuge der Ermittlungen würden möglicherweise auch in der Brüsseler Behörde Überprüfungen vorgenommen, sagte der Sprecher weiter. Er bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der Süddeutschen Zeitung vom Mittwoch.

Einzelheiten wollte die Staatsanwaltschaft Aachen unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht mitteilen. Nach SZ-Angaben könnte aber auch ein höherer deutscher Beamter in Brüssel in den Fall verwickelt sein. In der betroffenen Abteilung würden schon seit längerem Unregelmäßigkeiten untersucht. Die deutschen Ermittler seien nach einem Hinweis der EU-internen Einheit für Betrugsbekämpfung, Uclaf, tätig geworden.

Bei dem Projekt geht es nach Informationen der Zeitung um die Hotel- und Appartment-Anlage „Vale de Sonhos“ in Portugal, das aus dem EU-Regionalfonds unterstützt wurde. Die deutschen Architekten sollten dazu eine umfangreiche Studie liefern. Das Auftragsvolumen belief sich demnach auf 2,32 Millionen Euro. 75 Prozent davon stammten aus dem Regionalfonds. Die Auszahlung der Gelder sei bereits in der Förderperiode 1989 bis 1993 erfolgt. Seit 1995 ist die deutsche Kommissarin Monika Wulf-Mathies für den Regionalfonds zuständig. Die Europäische Kommission war in den vergangenen Wochen wegen mehrerer Betrugsfälle stark unter Druck geraten.

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